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„Was nichts kostet ist auch nichts“? - Wissenschaftliche Kurzmitteilung zum Eigenanteil

„Was nichts kostet ist auch nichts“? Dieses geflügelte Wort, allgemeinhin für gültig empfunden, soll nun auf den Prüfstand gestellt werden. Was nutzt der Eigenanteil, den viele Krankenkassen von ihren Versicherten verlangen, wirklich? Je nach Versorgungsvertrag und Krankenkasse werden für die FPZ Therapie unterschiedliche Eigenanteile fällig. Unsere neue wissenschaftliche Kurzmitteilung klärt nun, welchen Einfluss die verschieden hohen Zuzahlungsbeträge auf den therapeutischen Erfolg sowie die Ökonomie des Programms haben. Die Ergebnisse überraschen dabei auf ganzer Linie.

Die Therapieerfolge der FPZ Therapie bleiben zwar, wie erwartet, in allen Zuzahlungsgruppen positiv, jedoch finden sich keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen der Höhe des Eigenanteils, den der Patient leisten muss, und dem Zuwachs an isometrischer Maximalkraft. Die direkte Therapiewirksamkeit lässt sich also auf diesem Wege nicht beeinflussen. Vergleichbares lässt sich für kostenintensive Faktoren wie Arbeitsausfälle oder stationäre Behandlungen beobachten. Der ökonomische Vorteil ist also, anders als erwartet, auf die Zuzahlung selber beschränkt und stößt keine weiteren Effekte an. Einen sichtbaren Einfluss hat die Höhe der Zuzahlung dagegen auf diverse subjektive Werte. Doch entgegen der bereits zitierten Floskel „Was nichts kostet ist auch nichts“ fallen die Ergebnisse bei höherem Eigenanteil hier sogar negativ aus. Schmerzen, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Rückenschmerzpatienten werden bei Patienten mit höherem finanziellem Eigenanteil weniger stark verbessert. Der Patient scheint seine Einschätzung des Therapieerfolges von seinem finanziellen Aufwand abhängig zu machen. Zahlt er viel, erwartet er stärkere Effekte. Das Erreichte wird dann schlechter bewertet.

Die Ergebnisse zeigen also einen deutlichen Trade-Off zwischen Ökonomie und Therapieerfolg.

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