Pressemitteilung -
"Die Internet-Kommunikation muss noch leichter werden"
Informations- und Kommunikations-Technologien gehören heute zur Grundausstattung im privaten Haushalt, in den Verwaltungen und in den Unternehmen. Einheitliche Standards, die effektive Nutzung der Technologie, die Datensicherheit und die elektronische Verwaltung gehören zu den IT-Kernthemen der Landesregierung. Seit 2011 werden die Aufgaben im Ministerium für Finanzen bei einem CIO gebündelt. Staatssekretär Michael Richter ist der IT-Landesbeauftragte. Was er als CIO macht, wie sich das Land auf immer neue Herausforderungen im Zukunftsmarkt einstellt und warum das E-Government unverzichtbar ist, erklärt er im Interview.
Warum braucht ein Bundesland einen CIO?
Der Einsatz eines Landesbeauftragten ist
notwendig, weil man diese Zuständigkeiten bündeln und jemanden mit den
entsprechenden Möglichkeiten und Befugnissen ausstatten muss. Es ist wichtig,
einen Ansprechpartner zu haben, um die wichtigen Themen der Informations-Technologie
ressortübergreifend aufnehmen, verbreiten und umsetzen zu können.
Welche Aufgaben hat ein CIO?
Eine wichtige Aufgabe sehe ich darin, unsere Ressorts, die Landesverwaltung und
alle, die mit Bürgern und Unternehmen kommunizieren, mit moderner Informations-
und Kommunikations-Technologie auszustatten. Die Landesverwaltung muss so aufgestellt
sein, dass sie ihre Aufgaben – immer unter dem Gesichtspunkt der Reduzierung von
Personal- und Haushaltsressourcen – adäquat zu heutigen Anforderungen wahrnehmen
kann. Und zwar so unkompliziert, dass Bürgern und Unternehmern die
Internet-Kommunikation mit den Verwaltungen erleichtert wird. Dazu gehört ein
Landesdatennetz, das heutigen Anforderungen entspricht. Es muss schnell sein
und belastbar. Derzeit befinden wir uns für das Landesdatennetz und die
Telefonie im Vergabeverfahren. Bis spätestens Ende dieses Jahres ist die
Umsetzung abgeschlossen.
Zu fast jedem Landesprojekt gehören inzwischen auch
IT-Leistungen. Wie stellt sich Sachsen-Anhalt auf wachsende IT-Anforderungen ein?
Sachsen-Anhalt kann in den kommenden Jahren den wachsenden Herausforderungen im
IT-Bereich nicht allein gerecht werden – weder personell noch finanziell. Darum
sind wir eine effektive Kooperation mit fünf Bundesländern eingegangen: Künftig
arbeiten wir mit Dataport als zentralen Informations- und
Kommunikations-Dienstleister zusammen. Entscheidend für diesen Schritt war, dass wir auf
Erfahrungen, die andere Bundesländer bereits mit Dataport gemacht haben, bauen
können. Mit knapp 15 Prozent wird Sachsen-Anhalt den größten Anteil an diesem
Trägerverbund haben. Es geht also voran: Die ersten Veränderungen haben bereits
begonnen: Seit 1. März hat Dataport die Aufgaben und auch Personal des
Landesrechenzentrums übernommen. Alles, was getan wird, erfolgt in enger
Absprache mit uns.
Mit welchen Strategien baut das Land Sachsen-Anhalt
seine IT-Infrastruktur aus?
Wir setzen weiter verstärkt auf moderne,
kostensparende und sichere Informationstechnologien. Die elektronische
Verwaltung, das E-Government, spielt dabei eine wichtige Rolle. Zu den
Schwerpunkten zählen dabei das mobile Arbeiten, interaktive Portale sowie die
Computer- und Datensicherheit. Ich vertrete Sachsen-Anhalt beim IT-Planungsrat,
dem die
CIO der Länder und die IT-Beauftragte
der Bundesregierung angehören. Wir beschäftigen uns intensiv mit Projekten, die
eine effektive Nutzung der Zukunftstechnologien weiter voranbringen. Auf der
CeBIT in Hannover werden in diesem Jahr übrigens
erstmals Bund und Länder auf einem gemeinsamen Stand des IT-Planungsrats vertreten
sein ihre Projekte vorstellen.
Eine einheitliche Basis für eine effiziente Verwaltung in Kommunen, Ländern und Bund ist auch das Kernthema des Projektes FIM - Förderales Informationsmanagement - aus dem IT-Planungsrat. Es geht um E-Government mit Zukunft: Eine effiziente und bürgerfreundliche Verwaltung entsteht nur, wenn man sich auf einheitliche Standards verständigt. Mit der heutigen IT haben wir eine gute Basis, um Prozesse, Formulardaten und Leistungen bundesweit zu vereinheitlichen. Wir haben in den Verwaltungen viele Verfahren, die letztlich alle gleich verlaufen könnten.
Die papierlose Bearbeitung und Datenmanagement-Systeme sind zudem wichtige Themen, die wir in der Landesverwaltung voranbringen.
Sind Sie als CIO auch für den
Breitbandausbau zuständig?
Als CIO habe ich das Thema natürlich im Blick. Wir möchten zügig die
flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen sicherstellen und arbeiten
daran, dass Anschlüsse mit Übertragungsraten von 50
Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen.
Neben den Groß-Projekten und Strategien – was möchten
Sie als CIO jetzt vorantreiben?
Die Basis für alles, was die Informations-
und Kommunikationstechnologie betrifft, ist ein leistungsfähiges
Landesdatennetz. Sonst müssen wir uns über viele Anwendungen gar keine Gedanken
machen. Ich kann vorantreiben, dass wir ergebnisorientiert mit dem zentralen
IT-Dienstleister arbeiten, damit der IT-Service im vollen Umfang zur Verfügung
steht. Eine wichtige Aufgabe sehe ich darin, die Ausstattung weiter zu
modernisieren – das reicht vom Arbeitsplatz bis hin zu Verfahren. Sie muss die
Verwaltung noch besser in die Lage versetzen, mit weniger Personal und
Ressourcen zu arbeiten. Und: Es soll noch einfacher werden, potenziellen Investoren
zu zeigen, wo sie in unserem Bundesland die besten Voraussetzungen finden. Wo gibt
es Mitstreiter und Zulieferer? Wie wird, passend zum Gewerbe, die Lage
bewertet, die Logistik und die Infrastruktur? Mit ein paar Klicks, mit leichter
Handhabung und ohne großartige Verlinkungen muss das noch deutlicher gemacht
werden.
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