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„Inszenierung des Jahres 2014“ zu Gast im Schauspiel Leipzig
Das Schauspiel Leipzig gibt am 4. und 5. Februar 2015 die Große Bühne für einen hochkarätigen Gast frei. Das international renommierte Schauspielhaus Zürich spielt an beiden Tagen die Komödie „Amphitryon und sein Doppelgänger“ nach Heinrich Kleist. Die Inszenierung von Karin Henkel wurde nicht nur zum letztjährigen Berliner Theatertreffen eingeladen, sondern darüber hinaus auch bei der Kritikerumfrage von ‚Theater heute‘ zur „Inszenierung des Jahres 2014“ gekürt.
Seit Jahren gehört das Züricher Schauspielhaus zu den interessantesten Bühnen des deutschsprachigen Raums. Nach den „Physikern“ in der vergangenen Spielzeit ist es bereits zum zweiten Mal mit einem Gastspiel am Leipziger Schauspielhaus zu erleben. Im aktuellen Stück wissen Kleists Figuren nicht mehr, wer sie sind, und geraten in eine Identitätskrise. Die Strukturen, die über das menschliche Leben bestimmen, sind nicht mehr verlässlich.
Amphitryon kann es nicht fassen. Wer hat seinen Platz bei Alkmene eingenommen, seinen Namen, seine Erscheinung, ohne dass sie selbst oder ein anderer den Betrug bemerkte? Wer wagte es, sich auszutauschen gegen ihn, ihn zu ersetzen, wenn er doch in allem ihm, Amphitryon, glich? Nicht einmal Jupiter selbst, der das Doppelgängerspiel angezettelt hat, um Amphitryon die Frau auszuspannen, bleibt von den bösen Folgen verschont. Denn wo bleibt der Gott, wenn es die abgöttische Liebe zu ihrem Mann war, die Alkmene in seine Arme getrieben hat? Am schmerzlichsten spürt der Diener Sosias, wer er ist, als er von seinem Doppelgänger – Merkur – wie ein Hund aus dem Haus geprügelt wird.
Das Urteil des Züricher Tagesanzeiger: „‚Amphitryon‘, ein komödiantisch exakt durchchoreografiertes ‚Ach‘, nachtschwarz, und eh schwärzer als der Humor jedes Verwechslungsdramas.“
Weitere Informationen und Tickets: www.schauspiel-leipzig.de
Redaktion: Juliane Dölitzsch / Matthias Schiffner