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​Von der Tagesschau zum Silent Video - Neue journalistische Formate im digitalen Zeitalter

Blog-Eintrag -

​Von der Tagesschau zum Silent Video - Neue journalistische Formate im digitalen Zeitalter

Financial Times publiziert täglich seinen “Editor’s Pick” auf Whatsapp, die BBC verpackt Nachrichten auf Instagram als Motiv-Bilder, und in Deutschland experimentieren gefühlt alle traditionelle Medien mit Buzzfeed-ähnlichen Plattformen. bento (Spiegel-Gruppe) und ze.tt (Zeitverlag) sind nur die bekanntesten Beispiele. Die Massenmedien – ihre Texte, Töne und Bilder – haben heute nicht mehr nur ihren eigenen Kanal. Sie erfinden sich in verschiedensten Formaten neu und sind interaktiv. Neue journalistische Genres entstehen.

Hallo, Zukunft!
Push-News, Headline-Streams, interaktive Interviews, Listicles, Scribbles, Realtime-Serien, animierte Grafiken und Audio-Slideshows... Die Liste hat kein Ende. Eines haben sie alle gemeinsam: Die neuen journalistischen Ausdrucksformen werden immer raffinierter auf die Mikro-Lesesituationen der mobilen Welt hin konfiguriert. Sie sind multimedial und trotzdem minimalistisch. Sie sind schnell konsumierbar, schnell produzierbar und dennoch: Eine journalistische Aufgabe. Sorgfältig kuratierte und originelle journalistische Produkte mit einem persönlichen Stil sind die Orientierungsinseln im Informationschaos und der Unendlichkeit des Webs.

Kennen wir sie schon, diese neuen Formate? Sind wir als PR-Manager darauf vorbereitet? Hier eine Liste mit den wichtigsten, bereits etablierten journalistischen Gattungen des digitalen Zeitalters und ein paar Tipps für die PR-Branche:

Die Multimedia-Reportage
Das vielleicht berühmteste Beispiel für eine neue journalistische Gattung, auch Scrollytelling-Reportage, Multimedia-Storytelling oder Longform genannt. Merkmale: Der Anker der Geschichte ist Text, der durch multimediale Elemente bereichert wird. Das Genre erschließt sich dem Nutzer durchs Scrollen – daher der Name Scrollytelling (Storytelling + Scrollen). Zum ersten Mal ist vielen diese Erzählform beim Artikel “Snowfall” der New York Times begegnet, einer Multimedia-Reportage über ein dramatisches Lawinenunglück, sehenswert bis heute. Inzwischen ist die Gattung auch in Deutschland angekommen. Zu den ersten deutschen Multimedia-Reportagen gehörte “Arabellion” der Rhein-Zeitung, nominiert für den Grimme Online Award 2014. Heute werden diese Reportagen immer häufiger umgesetzt. 
@PR: Für PR-Profis heißt das: Immer multimedial denken! Fotos, Videos und Audiomaterial sollten Ihren Input für Journalisten ergänzen.

Silent Video
Haben Sie Freunde, die noch regelmäßig klassisches Fernsehen nutzen? Ja, ganz genau, Fernsehen in seiner linearen Form ist bald Geschichte. Was aber lange nicht heißt, dass audiovisuelle Medien keine Zukunft haben. Im Gegenteil: Videos dominieren die digitale Medienwelt. Jetzt sind sie nur kürzer und finden schneller die richtige Zielgruppe – häufig direkt über Social Media. Auch Journalisten sind an Klicks interessiert und produzieren deshalb immer mehr Formate für Twitter, Facebook & Co. Ein markantes Beispiel: Das Silent Video. Ähnlich wie die Stummfilme damals (1894-1929), kann man auch die heutigen Silent Videos komplett ohne Ton schauen – am Arbeitsplatz, in der Bibliothek, im Bus, und überall dort, wo Töne unerwünscht und Kopfhörer unangemessen sind. Mittlerweile kennt jeder dieses Format, meistens aus dem Facebook-Feed. Journalisten erstellen zunehmend Silent Videos – mit Erfolg. Hier ein Beispiel des deutschen Auslandsrundfunks Deutsche Welle: Ein virales Webvideo, das sowohl auf der eigenen Website als auch auf diversen Social-Media-Kanälen gepostet wurde.
@PR: Für Silent Videos brauchen Journalisten ein paar interessante Facts und nette, rechtefreie Bilder, die man überall im Web posten kann. Das kann man schnell organisieren und dem Journalisten proaktiv anbieten. 

Erklärformate
Woher kommen die Flüchtlinge? Was ist das BIP? Wie laut ist es vor meiner Haustür? Alles Fragen, die sich bestens mit interaktiven Grafiken, Karten, Anwendungen oder auch Storytelling-Formaten beantworten lassen. Bei Zeit Online sind das zum Beispiel textreduzierte Grafiken oder Karten, sowie das ständig erweiterbare Format des Livedossier. Auch Spiegel Online hat unter dem Titel “Endlich verständlich” im letzten Jahr ein erfolgreiches Erklärformat gestartet. Dass Erklärformate absolut in sind, zeigt auch der Gewinner des diesjährigen Grimme Preises: Das sechsköpfige Interaktiv-Team der Berliner Morgenpost wurde mit dem Online-Award ausgezeichnet – für die Info-Webseite “Interaktiv”, die aus Statistiken und Zahlen ganze Geschichten erzählt und neben umfassender Information auch jede Menge Spaß bietet. Ihre neueste Anwendung heißt zum Beispiel “Ihr schnellster Weg zum Badesee”. Wer würde denn nicht drauf klicken?
@PR: Daten und Fakten in kurzer und unterhaltsamer Form gewinnen an Bedeutung. Vielleicht haben Sie z.B. aktuelle Facts & Figures über Ihre Kunden und deren Schwerpunktthemen parat?

Live-Streaming mit der App
Neun von zehn Journalisten sind der Meinung, dass Medienunternehmen künftig mehr Freelancer als Vollzeit-Journalisten einstellen. Das zeigen die Ergebnisse unserer aktuellen Studie “Trends im Journalismus 2016”. Eine Entwicklung, die das Berufsbild der Journalisten entscheidend verändert. Heute muss ein erfolgreicher Journalist zunehmend als Marke erkennbar sein. Neue Medienformate sind der Grund und die Lösung zugleich: Der eigene Blog, der eigene Twitter-Kanal, die eigene Kamera, die die Realität authentisch widerspiegelt. Mittlerweile können Journalisten mithilfe einer App in die ganze Welt broadcasten – ganz bequem und unkompliziert, ohne Funkhäuser und Antennen, im Internet. Periscope und Meerkat sind derzeit die bekanntesten Apps für Live-Streaming. Journalisten bekommen durch das Live-Feedback der User, Fragen und Kommentare eindrucksvoll vor Augen geführt, für wen sie berichten und können umgekehrt alle Zuschauerfragen beantworten – ein großartiges Comeback des guten alten Live-Reporters. Ein erstes Beispiel für eine journalistische Periscope-Übertragung in Deutschland gab es letztes Jahr beim abgebrochenen “GNTM”-Finale. Bild-Reporter Daniel Cremer sendete trotz Bombendrohung weiter und erreichte mit seinem Stream rund 3.000 Zuschauer.
@PR: Journalisten sind Marken und präsentieren sich zunehmend mit ihrer Person in der Öffentlichkeit. Das macht sie zugänglicher für Kommunikation – sowohl für ihr Publikum als auch für Sie und Ihre Kunden. 

Erfahren Sie mehr über die Trends der Branche und fordern Sie noch heute Ihr Exemplar unserer Studie an:

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