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Der BARMER Pflegereport 2018 belegt: Pflegende Angehörige sind oft am Rande der Belastbarkeit

Die BARMER hat am 8. November ihren Pflegereport vorgelegt.

Der Bericht zeichnet ein deutliches Bild davon, wie dramatisch die Situation pflegender Angehöriger sich zuspitzt. Ein nicht unerheblicher Teil kann sich eine Fortführung der Pflege unter den gegebenen Umständen auf Dauer nicht vorstellen.

Die Ergebnisse, die Prof. Heinz Rothgang und Rolf Müller von der Universität Bremen in der Untersuchung vorlegen, sind eigentlich keine Überraschung. Die vorgelegten Zahlen sind trotzdem erschreckend:

38 % der Pflegenden leiden unter Schlafmangel, bei mehr als 22 % gehen Freundschaften und soziale Beziehungen verloren und jede*r fünfte pflegende Angehörige leidet unter Zukunfts- und Existenzängsten. Die Belastung spiegelt sich auch in der gesundheitlichen Situation wieder: Sowohl von körperlichen als auch von psychischen Störungen und Erkrankungen wie  Depressionen sind pflegende Angehörige deutlich stärker betroffen als sonstige Versicherte. Gleichzeitig bescheinigt der Report den Hauptpflegepersonen, ein sehr hohes Armutsrisiko: Mehr als 44 % haben ein Nettohaushaltseinkommen von unter 1.000 Euro - damit sind die gepflegten Personen im Durchschnitt sogar besser gestellt als die Pflegenden. Zwei Drittel dieser Hauptpflegepersonen sind Frauen und fast 40 Prozent der familiär Pflegenden sind über 70 Jahre alt.

Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz für die Angehörigen mit zusätzlichen Belastungen verbunden ist. Man kann also davon ausgehen, dass die Belastung von pflegenden Angehörigen von Demenzkranken noch höher ist, als die im Report genannten Durchschnittswerte. 

Wenn Angehörige nicht sehr bald eine deutlich bessere Unterstützung erfahren, droht zum Fachkräftemangel in der Pflege ein Notstand bei den pflegenden Angehörigen hinzuzukommen.

Den Pflegereport der BARMER können Sie hier nachlesen

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