Pressemitteilung -

Jahrespressekonferenz des Müttergenesungswerkes: Gesundheitsrisiko Mutter

Die Übernahme von Familienverantwortung ist für viele Mütter in Deutschland ein Gesundheitsrisiko. Erschöpfungszustände, Schlafstörungen, körperliche Gesundheitsstörungen können als Folge hiervon auftreten. Ursächlich für die hohen Belastungen sind gesellschaftliche Trends in der Entwicklung von Familienstrukturen. Zu diesen Themen fand heute die Jahrespressekonferenz des Müttergenesungswerkes (MGW) statt.

„Die Belastungen von Müttern sind gesellschaftlich bedingt und die Erkrankung kein individuelles Versagen.“, erklärte Dagmar Ziegler, MdB, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes auf der heutigen Pressekonferenz der gemeinnützigen Stiftung in Berlin. „Die Familienstrukturen sind in einem Wandel begriffen, der Mütter zunehmend belastet und krank machen kann. Dazu gehören an erster Stelle viele Unsicherheiten im Lebensverlauf und ungleiche Arbeitsteilung in der Familienarbeit. Die Erwartung von Gleichberechtigung in Rollen- und Arbeitsteilung und die real gelebte traditionelle Rollenerwartung stellen einen täglichen Widerspruch dar, der zum Gesundheitsrisiko wird.“

„Ständiger Zeitdruck, die berufliche Anforderung und mangelnde Anerkennung sind die TOP 3 der Belastungsfaktoren, die die Mütter in den Kurmaßnahmen selbst benennen“, erläuterte Anne Schilling, Geschäftsführerin des MGW während der Pressekonferenz. „Die Zahl der Mütter mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burn out, mit Schlafstörungen, Angstzuständen, Kopfschmerzen oder ähnlichen  Erkrankungen ist in den letzten 10 Jahren um 37 Prozentpunkte gestiegen. Die Mütter wollen dem hohen Erwartungsdruck gerecht werden und suchen häufig erst dann professionelle Hilfe, wenn sie nicht mehr funktionieren können.“

49.000 Mütter mit 71.000 Kindern waren 2013 in Mütter- oder Mutter-Kind-Kurmaßnahmen des Müttergenesungswerkes. Kennzeichnend für die Arbeit des Müttergenesungswerkes ist, dass - immer zeitgemäß - gesellschaftliche Entwicklungen aufgegriffen, Belastungen daraus thematisiert werden und in der therapeutischen Arbeit mit den Müttern umgesetzt wird. Das ganzheitliche und mütterspezifische Konzept der Kurmaßnahmen des Müttergenesungswerkes beinhaltet deshalb die individuelle Erarbeitung von alltagstauglichen Strategien zur Veränderung krankmachender Faktoren. Erfahrungen wie Forschung zeigen, dass bspw. gleichberechtigte Arbeitsteilung der Familienaufgaben einen direkten Bezug zur Gesundheit der Mutter haben.

Weitere Informationen zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen sowie die Attestformulare unter: www.muettergenesungswerk.de oder Kurtelefon: 030 330029-29


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Im Januar 1950 gründete Elly Heuss-Knapp, die Frau des ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss, die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW). Zweck der gemeinnützigen Stiftung ist, Kurmaßnahmen für Mütter zu ermöglichen, für die Idee der Müttergenesung zu werben und durch die Vernetzung der Wohlfahrtsverbände die Arbeit für Mütter zu stärken. Unter dem Dach des Müttergenesungswerkes arbeiten mehr als 1.300 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände (AWO, DRK, EVA, KAG, DPWV) und 77 anerkannte Kliniken in der Therapeutischen Kette aus kostenloser Beratung, Mütter- oder Mutter-Kind-Kurmaßnahme und Nachsorge zusammen.

Das Müttergenesungswerk sammelt Spenden, z.B. zur Unterstützung bedürftiger Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Nachsorgeangebote, Informations- und Aufklärungsarbeit.
Spenden an das Müttergenesungswerk:
Spendenkonto: 88 80, Bank für Sozialwirtschaft München BLZ 700 205 00


Kontakt

Katrin Goßens

Pressekontakt Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 (30) 330029-14