Der Blogger - das unbekannte Wesen?

"Platziere unser Thema doch mal in der Community. Aber bitte sieh zu, dass auch etwas dabei herauskommt!"

Jetzt geht's los: Es wird webtauglich getextet, ein möglichst lizenzfreies Bild gesucht, eine Infografik gebastelt und alles verschlagwortet. Zitate von wichtigen Personen gefunden, Links zu Webseiten und anderen Blogs eingefügt. Schließlich eine perfekte Überschrift gebastelt. Ab zum Gegenlesen - Feedback abwarten - "Klingt gut, kann raus!"

Dann die Liste von Fachblogs mit den Mailadressen auf den Schirm. Klar, eine Blitzrecherche mit zwei, drei Stichworten muss noch sein. Hat sich gelohnt: eine Handvoll weitere Blogger identifiziert. Also: Alles in die Mailvorlage und weg das Ding. Und erst am nächsten Morgen auf den firmeneigenen Blog, von wegen Exklusivität.

Ergebnis: Dürftig bis null! Kaum einer weiss den ganzen Aufwand zu schätzen. Dabei ist der Beitrag knackig, kaum werblich, verbrauchernah, witzig, informativ und sogar noch passend zur Jahreszeit. Was ist denn da schief gelaufen?

"Wer sind eigentlich diese Blogger, dass sie sich erlauben, uns zu ignorieren?"

Schon die Frage verrät den Grund für den Misserfolg: Es wird noch in den Schubladen der Vergangenheit gedacht. "Die" Blogger gibt es nicht. Jeder, der im Netz berichtet und kommentiert, ist ein Blogger (womöglich, ohne es zu wissen). Das Spektrum reicht von interessierten, kundigen Laien bis hin zu Pressesprechern und Werbern von anderen Unternehmen.

Wer sich gut auskennt (das muss sein!), schreiben, reden, fotografieren oder filmen kann, aus seiner Meinung keinen Hehl macht und (ganz wichtig) echtes Interesse an Menschen hat, entwickelt sich über kurz oder lang zum "Hotspot". Also: Blogger ist kein Ausbildungsberuf!

Zutaten für Erfolg sind Strategie und Geduld

Deshalb sollten Kommunikatoren am besten selbst zu Bloggern werden. Und möglichst viele Meinungsmacher um sich scharen - auch, indem sie sich um die richtigen Meinungsmacher scharen. Das alles braucht eine ausgeklügelte Strategie und es dauert Zeit, die sich mit dem richtigen Werkzeug deutlich reduzieren lässt.