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Wie gefährlich ist Fußball wirklich?

Pressemitteilung -

Wie gefährlich ist Fußball wirklich?

Hanno Steckel, Jahrgang 1972, gehört zu der Generation, die schon als Kind Murmeln mit den Zehen greifen und in Gläser legen musste, um den sagenumwobenen Knick-Senkfuß zu bekämpfen. Heute ist er Gesellschafter am MVZ Vitalis in Berlin und führt als ärztlicher Leiter jährlich mehr als 500 Operationen durch. Zahlreiche seiner Patienten sind Sportler. Die sechs häufigsten Verletzungsarten im Profifußball stellt der Orthopädie-Spezialist unten vor.

„Vor mir liegt ein Foto aus dem Jahr 1974. Es zeigt unsere Fußballweltmeister. Ein Großteil dieser inzwischen in Würde gealterten Herren hat etwas gemeinsam. Man könnte sagen, sie haben ihren Ausstatter gewechselt: von Adidas zu namhaften
Prothesenherstellern. Über die Hälfte des damaligen Teams ist heute mit künstlichen Knie- und Hüftgelenken ausgerüstet.
Die häufigsten Ursachen sind frühe Verletzungen des Kniegelenks, in erster Linie Bandverletzungen. Bis zu 80 Prozent aller Patienten, die schon einmal einen Riss des vorderen Kreuzbandes hatten, entwickeln später eine Arthrose des Kniegelenks.“

Die häufigsten Verletzungen

Fußball ist mit ungefähr 300 Millionen Spielern weltweit die populärste Sportart.Durchschnittlich kommen zwei Verletzungen pro Jahr auf einen Spieler zu.

In der Orthopädie spielt deswegen die Prävention eine immer größere Rolle", sagt Hanno Steckel.Durch Aufwärmen und Dehnen können eine Vielzahl von Verletzungen vermieden werden. Ist es zu einer Verletzung gekommen, beginnt die Versorgung schon auf dem Spielfeld und setzt sich dann weiter fort, um optimale Ergebnisse mit wenig Krankheitsausfall und möglichst ohne Operation zu erzielen."

TOP Muskeln: Muskelkrampf, Muskelkater, Muskelzerrung, Muskelfaserriss – ja, was denn nun? Drei Ärzte, vier Meinungen, fünf Therapien, kurz: Über wenige Sachen kursieren so viele unterschiedliche Theorien und Behandlungskonzepte wie bei den Muskelverletzungen.
Bei der Faserzerrung liegt eine Überdehnung dieser Muskelfibrillen vor, der Muskel verhärtet langsam, der Schmerz nimmt nur allmählich zu. Von Fußballern hört man in diesen Fällen oft Sätze wie: „In der 33. Minute hat meine Wade zugemacht, ich musste abbrechen!“ Nach einer Woche Pause ist eine Faserzerrung vorbei, das Training kann langsam wieder aufgenommen werden.

Beim Faserriss (Bündelriss) zerreißen viele Muskelfasern, sodass es hier zu einer Einblutung kommt. Die Betroffenen verspüren einen scharfen, plötzlich einsetzenden Schmerz mit deutlichem Kraftverlust, an ein Weitermachen ist nicht zu denken, der Muskel schwillt sofort an. Das ist der Moment im Profifußball, in dem das medizinische Personal zur Trage greift, um den Spieler vom Platz zu bringen.

TOP Knie: Sehr häufig klagen Fußballer über Knieverletzungen. Mit der Diagnose einer Innenbandzerrung können viele noch gut leben. Kleinere Meniskusverletzungen wie etwa Quetschungen sind ebenfalls oft unproblematisch. Größere Meniskusrisse allerdings, die zu einer Schwellung und Bewegungseinschränkung des Gelenks führen, müssen operiert werden.
Ist das Kreuzband erst einmal gerissen, vergehen meist Monate bis das Knie wieder gänzlich belastbar ist. Nationalspieler Sami Khedira schaffte es 2014 nach nur 6 Monaten nach einer Kreuzband-OP wieder aufs
Spielfeld und verteidigte seine Position im legendären 7:1 Spiel gegen Brasilien.

TOP Fuß: Eine der verletzungsanfälligsten Stellen am Spielerfuß ist die Achillessehne. Ihre Aufgabe ist die Kraftübertragung, vor allem aber die Beugung und Senkung des Fußes. Ohne sie wäre kein Laufen, kein Springen und kein Zehenspitzenstand möglich. Die Achillessehne ist in der Lage, enorme Belastungen auszuhalten. Man könnte an ihr theoretisch eine Last von 1800 Kilogramm befestigen, ohne dass sie Schaden nimmt. Bei einem Hochgeschwindigkeitssprint über den Rasen zerrt allerdings ein Gewicht von über einer Tonne an ihr. Das kann selbst für die zäheste Sehne zu viel sein. Die Verletzung der Achillessehne bedeutete 2010 für David Beckham das WM aus.

TOP Sprunggelenk: Gerade aus dem direkten Zweikampf, durch Zusammenstöße, Tritte und Umknicken auf nassem Rasen oder beim Richtungswechsel gehen nicht selten Sprunggelenks-Verletzungen hervor. Eine Verstauchung äußert sich mit typischen Anzeichen wie Schwellungen und Schmerzen. Ist die Bandverletzung des Sprunggelenkes groß, können das Außen- oder Innenband auch komplett reißen. Der Nationalspieler Lars Stindl musste seine WM-Träume nach einer komplexen Bandverletzung seines Sprunggelenks im April begraben.

TOP Knochenbrüche:Gefährlich wird es bei ungebremsten Zusammenstößen im Kampf um den Ball, wenn die Stützpfeiler unseres Körpergebäudes, die Knochen, in Mitleidenschaft gezogen werden. Am häufigsten trifft der Ellbogen statistisch gesehen im Zweikampf das hervorstehende Organ im Gesicht des Mitspielers: das Nasenbein bricht, Nasenknorpel und/oder die Nasenscheidewand werden beschädigt. Fast jeder Verein hat deshalb Kontakt zu Orthopädie-Technikern, die im Fall der Fälle speziell angepasste Carbon-Gesichtsmasken für die Spieler herstellen, die dann glücklicherweise auch mit Nasenbeinbruch und Maske im nächsten Spiel wieder aufs Tor halten können, wie wir es von Klaas-Jan Huntelaar zu seiner Schalker Zeit kennen.

Wenn das Schlüsselbein auf dem Rasenplatz bricht, muss nicht einmal ein direkter Zusammenstoß vorangestellt sein. Auch Stürze auf Schulter oder Arm federt das Schlüsselbein ab und kann dabei brechen.

TOP Gehirnerschütterung: Es geht auch ohne offene Wunden, sichtbare Schwellungen oder Schürfwunden: dann nämlich, wenn aus Stürzen oder Zusammenpralls Gehirnerschütterungen resultieren. „Skurril, dass unsere Kinder keinen Meter ohne Helm Fahrrad fahren dürfen, wir aber entspannt am Spielfeldrand stehen, wenn die Kids einen schweren Fußball gegen den Kopf gedonnert bekommen!“ sagt Hanno Steckel.

Eines der eindrucksvollsten Beispiele für eine Gehirnerschütterung auf dem Fußballplatz lieferte sicherlich Christoph Kramer im Fußball-WM-Finale 2014 beim Spiel Deutschland gegen Argentinien. Nach nur wenigen Minuten auf dem Platz bekam Kramer einen heftigen Schlag, ein gegnerischer Spieler war mit der Schulter gegen Kramers Kopf geprallt. Der ging zu Boden, wurde behandelt und kehrte schließlich zurück auf das Spielfeld. Als er aber wenig später den Schiedsrichter fragte, ob dies das WM-Finale sei, veranlasste dieser, dass Kramer ausgewechselt wurde.

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