Pressemitteilung -

Vor der Wende Landwirtschaft, nach der Wende Traumurlaub

Wie Menschen mit Idealismus und Eigeninitiative im Osten nachhaltige Urlaubsoasen schufen.

Die Sächsin Berit Poppe kam 1981 als „Treckerfahrer“ nach Stolpe auf der Ostsee-Insel Usedom. Die Sehnsucht nach dem Meer hatte sie dazu gebracht, auf der LPG anzuheuern. Dass sie das brachliegende LPG-Gelände mit den historischen Nutzbauten aus dem 18. Jahrhundert 15 Jahre später kaufen und in einen Ferienhof umwandeln würde, stand damals noch in den Sternen. Inzwischen gilt die „ökologische Erlebnispension Stolperhof“ als Geheimtipp für Menschen, die Ruhe und Natur suchen. „Das friedliche Miteinander verschiedener Lebensformen: Darauf kommt es an“, fasst die Sächsin ihr Konzept für den „Stolperhof“ zusammen. Vor allem Städter mit viel Sehnsucht nach Meer machen hier Urlaub.

„Es braucht viel Eigeninitiative, um einen LPG-Betrieb zum idyllischen Ferienhof zu machen“, sagt Regine Gwinner, Chefredakteurin des Magazins Verträglich Reisen. „Es ist eine echte Erfolgsgeschichte für den Deutschlandtourismus, dass nach der Wende so viele besondere Urlaubsangebote entstanden sind.“

Sabine Stange und Jürg Gloor aus Westberlin lebten zur Zeit der Wende längst ökologisch. „Nur den passenden Urlaub suchten wir vergeblich“, sagt Stange. Der Traum: ein nachhaltiges Urlaubsangebot für Familien, weit ab vom Massentourismus, im Einklang mit der umgebenden Natur. Als sie Mitte der 90er Jahre genug vom täglichen Trott in ihren angestammten Berufen hatten, entwickelten Stange und Gloor die Idee, einfach selbst zu erschaffen, wonach sie so lange gesucht hatten: ein Ferienangebot für Familien an der Ostsee. Das Rittergut in Nisdorf, das sie 1998 von der Treuhand kauften, hatte eine lange Geschichte. Aber nach der Wende und der Bewirtschaftung durch die LPG war nicht mehr viel übrig vom historischen Gemäuer. Sieben Jahre lang bauten, sanierten und renovierten die neuen Besitzer, bis sie 2005 das Familienhotel Gut Nisdorf mit Bio-Verpflegung und zahlreichen Angeboten für Kinder eröffnen konnten – mit 500-Meter-Kettcarstrecke, Badeteich und Tieren für die kleinen und mit einem Wellnessbereich für die großen Gäste.

Auch das Landhaus Die Arche in Zislow in Mecklenburg-Vorpommern hat historische Wurzeln. Die umgebauten Stallungen wurden schon vor der Wende als Ferienwohnungen vermietet. Als das Anwesen nach der Wende zum Verkauf stand, ergriffen die Brüder Siegfried und Gunther Hanke die Chance. Der Hotelier und der Arzt wollten ein Urlaubsangebot schaffen, das Erholung und Gesundheit verbindet. 1992 erfüllten sich die Brüder ihren Traum: Sie kauften das Landhaus aus dem 18. Jahrhundert, das heute ein Urlaubs- und Erholungsparadies ganz besonderer Art ist: Die Lage mitten in der Natur, die vegetarische Bio-Vollwerternährung, der Wellnessbereich mit Massageangeboten und Kneipp-Bädern – der perfekte Ort, um weit weg vom Alltag Ruhe und Erholung zu finden.

Die Liste der Erfolgsgeschichten könnte beliebig verlängert werden: Die historischen Gutshäuser Stellshagen, Parin und Rattelvitz in Mecklenburg-Vorpommern gehören ebenso dazu wie das Hotel Speicher am Ziegelsee in Schwerin, das Naturressort Schindelbruch in Sachsen-Anhalt, das Bio- und Nationalparkhotel Helvetia in der Sächsischen Schweiz oder das Stiftsgut Wilhelmsglücksbrunn in Thüringen am Rande des Nationalparks Hainich.

Hier gibt es mehr Informationen zu nachhaltigen Urlaubsunterkünften in Deutschland.

Links

Themen

  • Tourismus

Kategorien

  • magazin
  • jubiläum
  • bio
  • verträglich reisen
  • tourismus
  • reisen
  • nachhaltigkeit
  • nachhaltig

25 Jahre Verträglich Reisen – 25 Jahre nachhaltiger Tourismus

In dieser Serie stellen wir 25 Projekte oder Ideen vor, die den nachhaltigen Tourismus im letzten Vierteljahrhundert vorangebracht haben. Erfolgsgeschichten, von denen auch die konventionelle Tourismusbranche profitieren kann.

Diese Geschichten können Sie hier nachlesen.

Mehr Informationen zu Verträglich Reisen:
Regine Gwinner, Tel.: 0228/98585-47 oder regine.gwinner@fairkehr.de, www.vertraeglich-reisen.de

Kontakt

Regine Gwinner

Pressekontakt Chefredakteurin 0228 9858547