Pressemitteilung -

Tierschutz gehört in die Agenda 2030

Berlin, 06.07.2018 – Vom 9. bis 18. Juli tagen in New York die Vereinten Nationen zum Umsetzungsstand der Nachhaltigkeitsziele der 2030-Agenda. Die Welttierschutzgesellschaft kritisiert, dass Tierschutz darin bislang nicht berücksichtigt ist, und fordert gemeinsam mit weiteren internationalen Organisationen eine entsprechende Verankerung in den Nachhaltigkeitszielen der UN.

Im Rahmen der Agenda 2030 haben sich die Vereinten Nationen im September 2015 auf weltweite Ziele für eine nachhaltige Entwicklung geeinigt. Ihr Kernstück bilden 17 Nachhaltigkeitsziele, die in allen Mitgliedsstaaten verwirklicht werden sollen und deren Umsetzungsstand einmal jährlich auf dem politischen Forum in New York geprüft wird. Tierschutz wird bisher in keinem der Ziele erwähnt. Die Welttierschutzgesellschaft appelliert daher an die Vereinten Nationen, dass eine nachhaltige Entwicklung auch den tiergerechten Umgang mit Nutz- und Wildtieren beinhalten müsse.

In diesem Jahr stehen sechs der insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele im Fokus des politischen Treffens der Staatengemeinschaft, unter anderem Ziel 12 für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster. „Überall auf der Welt werden Tiere zur Ernährungssicherung eingesetzt. Wer über nachhaltige Konsum- und Produktionsstrukturen berät, muss diese Millionen von Nutztiere unbedingt berücksichtigen und eine tiergerechte Versorgung anstreben“, erklärt Daniela Schrudde, Programmdirektorin der Welttierschutzgesellschaft. „In der Agenda müssen die international anerkannten Fünf Freiheiten beim Umgang mit Tieren Beachtung finden." Bei den Fünf Freiheiten, die als Maßstab zur Sicherstellung der Grundbedürfnisse der Tiere dienen, handelt es sich um Freiheit von Hunger, Durst und Fehlernährung, Freiheit von Unbehagen, Freiheit von Schmerz, Verletzung und Krankheit, Freiheit von Angst und Leiden sowie Freiheit zum Ausleben normalen Verhaltens.

Gemeinsam mit anderen Organisationen arbeitet die Welttierschutzgesellschaft im Rahmen einer Schwerpunktgruppe für Tierschutzthemen an Positionspapieren und Vorschlägen an die Vereinten Nationen und verfolgt das Ziel, dass Tierschutz in die Globale Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung aufgenommen wird. Die Schwerpunktgruppe für Tierschutzthemen ist eine von mehreren Gruppen, die von den Vereinten Nationen initiiert wurden, um eine möglichst breite Öffentlichkeit bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele einzubeziehen. Beim bevorstehenden Treffen der Vereinten Nationen wird die Tierschutzthemen-Gruppe im Tagungsgebäude der UN, in dem die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele von der Staatengemeinschaft diskutiert wird, mit einem Informationsstand und einer Präsentation auf die notwendige Berücksichtigung der Tiere aufmerksam machen.

Bereits im letzten Jahr richtete sich die Welttierschutzgesellschaft mit einer Petition an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit der Forderung, Tierschutz in der globalen Nachhaltigkeitsdebatte zu berücksichtigen. Diese wurde innerhalb von nur drei Wochen von 40.000 Menschen unterzeichnet und dem damaligen Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Silberhorn überreicht, der stellvertretend für Deutschland am politischen Treffen der UN zu der 2030-Agenda in New York teilnahm. Dort lobte er Deutschland zum Abschluss des Hochrangigen Politischen Forums als „Nachhaltigkeits-Champion“ – das Thema Tierschutz setzte er jedoch nicht auf die Agenda.

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Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. In Entwicklungs- und Schwellenländern engagiert sich die WTG für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Streuner-, Nutz- und Wildtieren durch Stärkung des Tierschutzes sowie eine verbesserte tiergesundheitliche Versorgung. In Tierschutzprojekten sowie dem Bildungsprogramm TIERÄRZTE WELTWEIT arbeitet der Verein dafür mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Darüber hinaus fördert die Welttierschutzgesellschaft das Tierschutzbewusstsein im Land durch die Einbindung der lokalen Bevölkerung. In Deutschland werden mit öffentlichkeitswirksamen und politischen Tierschutzkampagnen die Voraussetzungen für ein respektvolles und tiergerechtes Miteinander von Mensch und Tier geschaffen.

Weitere Informationen unter: www.welttierschutz.org

Kontakt

Christoph May

Pressekontakt Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Wiebke Plasse

Pressekontakt Leiterin Kommunikation