Pressemitteilung -

Bildung gegen Piraterie: E-Learning-Zentrum in Dschibuti eröffnet / VDR und SOS-Kinderdörfer weltweit schaffen Berufsperspektiven für Jugendliche am Horn von Afrika

BU: Im neuen Ausbildungszentrum von Balbala in Dschibuti-Stadt: Lehrerin mit Schülern

Foto:Ralph Gladitz

Hamburg/Dschibuti - Rund 200 Kinder und Jugendliche profitieren ab sofort vom breiten Bildungsangebot des E-Learning-Zentrums in Dschibuti, das der Verband Deutscher Reeder (VDR) und SOS-Kinderdörfer weltweit gemeinsam errichtet haben. Nur 20 Kilometer von der somalischen Grenze entfernt soll das Bildungsprojekt die Lebens- und Berufschancen junger Menschen in der Region verbessern.
„Die Eröffnung des E-Learning-Zentrums ist ein wichtiger Meilenstein, der Piraterie am Horn von Afrika langfristig die Grundlage zu entziehen“, erklärte VDR-Präsident Michael Behrendt anlässlich der feierlichen Eröffnung des Bildungszentrums. Zwar gab es seit zwei Jahren am Horn von Afrika keine Kaperungen von Handelsschiffen mehr, da die Reeder die Piraten mit privaten Sicherheitskräften an Bord abschrecken und die internationalen Marinestreitkräfte in der Region präsent sind. „Aber auf See bekämpfen wir nur Symptome. Die Ursachen der Piraterie liegen an Land. Wir freuen uns daher sehr, jetzt jungen Menschen am Horn von Afrika den Berufseinstieg zu ermöglichen – sei es durch einen Sprachkurs, eine Fortbildung für Bürosoftware oder ein Bewerbungstraining“, so Behrendt.
„Jedes Kind hat ganz besondere Talente, die wir mit dem E-Learning-Zentrum entwickeln und fördern möchten“, sagte Dr. Wilfried Vyslozil, Vorstand von SOS-Kinderdörfer weltweit. „Das Kursangebot knüpft an das vorhandene Wissen der Kinder an und ist auf den lokalen Arbeitsmarkt zugeschnitten.“ Aufgrund seiner Bedeutung für die Versorgung Ostafrikas biete der Hafenstandort Dschibuti vor allem Arbeitsplätze in der maritimen Wirtschaft und Logistik. „Zusammen mit dem VDR teilen wir die Vision, dass eines Tages Seeleute aus Balbala auf einem deutschen Handelsschiff anheuern werden“, erklärte Vyslozil.
Das E-Learning-Zentrum umfasst drei Klassenräume mit modernen Computerarbeitsplätzen und Internetanbindung. Der VDR und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben sich an den Baukosten beteiligt. Bis zum Jahr 2017 trägt der VDR zudem einen Großteil der laufenden Kosten und stellt damit insgesamt 660.000 EUR für das Projekt zur Verfügung. Im September 2011 hatten VDR und SOS-Kinderdörfer weltweit ihre Kooperation beschlossen.


Der Verband Deutscher Reeder:
Der Verband Deutscher Reeder vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 220 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de


Bildmaterial zur honorarfreien Nutzung und weitere Informationen:

http://www.sos-kinderdoerfer.de/pk
http://bit.ly/dschibuti2014


30.10.2014


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Die SOS-Kinderdörfer sind eine unabhängige soziale Organisation, die 1949 von Hermann Gmeiner ins Leben gerufen wurde. Seine Idee: Jedes verlassene, Not leidende Kind sollte wieder eine Mutter, Geschwister, ein Haus und ein Dorf haben, in dem es wie andere Kinder in Geborgenheit heranwachsen kann. Aus diesen vier Prinzipien ist eine global agierende Organisation entstanden, die sich hauptsächlich aus privaten Spenden finanziert. Sie ist heute mit 550 Kinderdörfern und mehr als 1.800 SOS-Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendeinrichtungen, Ausbildungs- und Sozialzentren, Krankenstationen, Nothilfeprojekte und der SOS-Familienhilfe in 133 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen die SOS-Kinderdörfer etwa 1,5 Millionen Kinder und deren Angehörige.

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Boris Breyer

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