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Main Echo: "Möbris - Glasfaser bis in jedes Haus?"

las­fa­ser­ka­bel für sch­nel­les In­ter­net bis in je­des Haus des Markts Möm­b­ris: Das ver­spricht die »Deut­sche Glas­fa­ser«, ein bun­des­weit tä­ti­ges Un­ter­neh­men aus Nord­r­hein-West­fa­len. Nun prä­sen­tier­te Pe­ter Rei­sin­ger im Bau­aus­schuss der Ge­mein­de das Kon­zept der Fir­ma.

Ob die Leitungen tatsächlich gebaut werden, ist aber noch nicht entschieden.

Es klingt fast zu schön: Da kommt ein Unternehmen und bietet an, alle Haushalte des Markts Mömbris mit schnellem Internet per Glasfaser zu versorgen. Die Gemeinde selbst müsste für die neuen Leitungen keinen Cent zahlen. Einzige Voraussetzung der »Deutschen Glasfaser«: Binnen einer dreimonatigen Werbeaktion müssen mindestens 40 Prozent der Haushalte einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem Unternehmen abschließen – zur Nutzung von Internet und Telefon.

Reisinger erklärte, dass die »Deutsche Glasfaser« bereits in 180 Kommunen Deutschlands Glasfasernetze verlegt habe. Die 40-Prozent-Marke habe man dabei in allen Kommunen erreicht – »manchmal nur knapp«. Der Unterschied zur Telekom: Während beim Telekom-Netz die letzten Meter bis zum Hausanschluss aus Kupferkabel bestehen, verlegt die »Deutsche Glasfaser« – ihrem Namen gemäß – Glasfaserleitungen bis an jedes Haus und jede Wohnung.

Im Markt Mömbris sei das eine »siebenstellige Summe«, die man investieren wolle, so Reisinger. Die Gemeinde müsse nichts dazu zahlen, sagte er. Refinanziert werde die Infrastrukturmaßnahme durch die Telekommunikationsverträge, die man mit den Kunden abschließe. Deshalb sei das Projekt auch nur durchführbar, wenn insgesamt 40 Prozent der Haushalte im Markt einen Zwei-Jahres-Vertrag abschließen und ihren bisherigen Vertrag kündigen.

40 Prozent nötig

Um diese 40 Prozent zu erreichen, werde es eine dreimonatige Werbeaktion, eine sogenannte Nachfragebündelung geben, kündigte Reisinger an. Dabei sei die »Deutsche Glasfaser« auf die Unterstützung durch die Gemeinde angewiesen. In dieser Zeit solle es Mailings, ein Bürgermeisterschreiben, Infoveranstaltungen, Sponsoring-Aktionen, Banner und ein angemietetes Info-Büro geben. Geworben werden sollen die Kunden vor allem damit, dass der Hausanschluss kostenlos hergestellt wird, wenn in diesen drei Monaten gebucht wird.

Auf den ersten Blick »hört sich das phänomenal an«, meinte Bürgermeister Felix Wissel (parteilos). Die eine oder andere kritische Nachfrage gab es dann aber doch. Burkhard Schneider (Wählergemeinschaft) wies zum Beispiel darauf hin, dass die Gemeinde ja schon in mehreren Straßen Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt habe. Wenn man diese Leerrohre nun an die »Deutsche Glasfaser« vermiete oder verkaufe – was passiere dann, wenn auch die Telekom auf Glasfaser umstelle?

Die »Deutsche Glasfaser« sei grundsätzlich verpflichtet, die neuen Leitungen auch der Konkurrenz zur Miete anzubieten, erwiderte Reisinger. Seiner Erfahrung nach sei es aber so, dass beispielsweise die Telekom in der Regel alle ihre Kabel selbst verlege – und es dann zu erneuten Bauarbeiten komme. Es gäbe dann zwei parallele Netze. Die »Deutsche Glasfaser« verlege ihre Kabel in der Regel unter dem Gehsteig.

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