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Giftstoffe in Haus und Garten - Vergiftungsgefahren für Kinder erkennen und vorbeugen
Rund 100.000 Kinder vergiften sich jährlich in Deutschland, sechs von zehn Kindern mit Vergiftungssymptomen sind jünger als drei Jahre. Im Gegensatz zu manch anderen Statistiken werden Vergiftungsfälle sehr zuverlässig erfasst. Krankenhäuser und Arztpraxen sind gesetzlich verpflichtet, sie an das Bundesinstitut zur Risikobewertung (BfR) zu melden. Kleinkinder sind besonders häufig betroffen. Sie erkunden ihre Umwelt auch dadurch, indem sie alles in den Mund nehmen, dessen sie habhaft werden. Gerade Eltern von Kleinkindern sollten daher Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Mit den frühsommerlichen Temperaturen steigen auch die Vergiftungsgefahren. „Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass Gartenpflanzen wie Oleander, Bilsenkraut, Kirschlorbeer, Tollkirsche und Goldregen nicht nur wunderschön blühen oder bunte Früchte bilden, sondern auch giftig sind. Wer sich mit Pflanzen nicht auskennt oder auf ihre Farbenpracht nicht verzichten möchte, sollte Kleinkinder draußen nicht unbeaufsichtigt lassen und ältere Kinder auf die Gefahren hinweisen“, sagt Dr. Thomas Wöhler, Betriebsarzt bei der BarmeniaGothaer in Wuppertal. Zum Glück schmecken viele Giftpflanzen nicht und werden von den Kindern wieder ausgespuckt. Unbewusst steigern manche Eltern das Vergiftungsrisiko im eigenen Garten sogar: Auch versehentlich zurückgelassene Grillanzünder, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie spezielle Pflanzenerden sind meist giftig und sollten kindersicher aufbewahrt werden.
Auch Zimmerpflanzen können giftig sein
Manche Zimmerpflanze kann für Kleinkinder ebenfalls zur Gefahr werden: Das gilt beispielsweise für den zum Jahreswechsel weit verbreiteten Weihnachtsstern wie auch für die im Frühjahr und Sommer beliebten Tulpen. Überhaupt lauern die größten Vergiftungsrisiken in der Wohnung: Dass Medikamente, Putz- und Reinigungsmittel sowie Hausmittel wie Essigessenz und Natron sicher verwahrt gehören, ist vielen Eltern geläufig. Dass aber eine einzige verschluckte Zigarette oder wenige Tropfen der Flüssigkeit von E-Zigaretten für ein Kleinkind akute Lebensgefahr bedeuten, machen sich viele Eltern nicht klar. Für die Kleinen ist das, was die Eltern in den Mund nehmen, besonders spannend.
Im Notfall richtig handeln
Eltern sollten sich vorsorglich die kostenlose App des BfR „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ auf ihr Smartphone herunterladen. Besteht der Verdacht einer Vergiftung, sollte immer der Notruf 112 oder eine der acht deutschen Kliniken mit Vergiftungszentrale angerufen werden. Wo die nächste Fachklinik ist, hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit im Internet unter dem Suchbegriff „Giftnotruf“ veröffentlicht. Die Experten der Giftnotrufzentralen kennen sich mit Vergiftungen und den nötigen Gegenmaßnahmen aus. Wichtig sind möglichst genaue Angaben zum Alter und zum Gewicht des Kindes, Symptomen, Art und Menge des Gifts, Beschreibung der Pflanze und Zeitpunkt der Einnahme. In über 80 Prozent aller Anrufe können die Experten „Entwarnung” geben – zur Beruhigung der Eltern.
Rundum-Schutz fürs Kind
Wer seinen Nachwuchs für den Krankheitsfall, gegen Invalidität und Unfälle absichern und ihm auch im Rentenalter ein gutes Auskommen ermöglichen möchte, findet dafür bei einigen Versicherern spezielle Paketlösungen für Kinder. Frühzeitig abgeschlossen sind sie besonders preiswert. Rundum abgesichert hat das Kind gute Aussichten für die Zukunft, und die Eltern haben einige Sorgen weniger.