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Jahresrückblick Pharmaunternehmen, Teil 1: Null-Wachstum und Benchmark-Ergebnisse
Zum Ende eines Jahres ist es geschätzer Brauch, die wichtigsten Ereignisse nochmals in Erinnerung zu wecken und das Jahr in seiner Entwicklung zusammenzufassen und zu bewerten. Dies soll hier auch aus vier verschiednenen Blickwinkel geschehen, in Anlehnung an die grosse Benchmarkstudie Pharmaunternehmen im Internet 2014, die von Consert, die in Kürze veröffentlicht wird.
In der Studie, die nun bereits zu 16. mal in Folge durchgeführt wurde, werden die 4 Kennzahlen Angebots-Präsenz, Angebotsqualität, Popularität und ein Indikations-Ranking zur Beurteilung des Internetauftritts der Pharmaunternehmen herangezogen. Wie hat sich nun die Präsenz im Internet für die Zielgruppen Patienten und Fachkreise 2014 verändert ?.
ie Kennzahl 1 Präsenz / Angebot bietet eine Bestandsaufnahme der Angebotstruktur, d.h. welche Websites die Pharmaunternehmen im Internet anbieten und an welche Zielgruppen sich diese richten. (Hinweis: Grundlage der Bestandsaufnahme ist der Service Monitoriung Indikationen des Beratungsunternehmen Consert, der über 2000 Websites von 200 Pharmaunternehmen regelmässig beobachtet und bewertet. Das Modul 2 Update Websites dieses Servicesbietet durch die Basisdaten und deren statistische Auswertung ein detailliertes Profil der Mitbewerber und der Angebotsstruktur).
Beim Angebot setzte sich der Trend der Konsolidierung der letzten Jahre auch 2014 fort. Erneut wurden weniger Websites ins Netz gestellt. Waren es 2012 noch 244 und 2013 noch 231 neue Themensites und einiger neuer Homepages wurden dieses Jahr ca. 225 neue Websites realisiert. Diesen Zuwachs standen aber mit 215 Sites ähnlich grosse Abgänge entgegen, ebenso wie im Vorjahr mit 235 Sites. 2012 entsprach der Abgang hingegen mit 142 Websites nur knapp 37 Prozent. Wer hat noch Geld, Zeit und Energie für neue Websites und will sich am Markt stärker positionieren ?. Es sind vor allem einige Marktführer, allen voran MSD und Boehringer Ingelheim mit 12 sowie Bayer Vital und B. Braun Melsungen 10 bzw. 9 neuer Websites. Auch GlaxoSmithKline, GlaxoSmithKline, STADAvita und Pfizer waren noch mit mehr als fünf neuen Sites fleissig vertreten.
Prozentanteile der Indikations-Angebote bei den Pharmaunternehmen 2014
Doch wie gesagt die Abgänge waren auch zahlreich und oft sind hier die selben Anbieter im Vordergrund, z.B. die Spitzenreiter MSD und Bayer Vital mit 14 bzw. 11 Wegfall von Webseiten vom Netz. Es folgen AstraZeneca, HEXAL, Klosterfrau, Boehringer, GlaxoSmithKline und B. Braun Melsungen und Rottapharm Madaus mit mehr als 5 Abgänge. Wie gewonnen so zerronnen lautet deshalb das Fazit. Es wurden weniger attraktive oder nicht mehr benötigte Themensites aufgegeben, z.B. www.lungenhochdruck.de und durch neue Indikationen ersetzt wie www.antithrombose.de hier durch Bayer Vital. Bei der Orientierung an die beiden Zielgruppen Patienten und Fachkreise gab es kaum Bewegung. Grösste Veränderung: die Themensites für Ärzte sind von 10 Prozent auf 9,5 % aller Angebote gefallen. Die den OTC-Bereich zuzuordneten Angebote sind weiter leicht gestiegen von 40,1 2013 auf 41,3 im Jahr 2014.
So ergaben sich beim Benchmark zur Kennzahl Präsenz keine grosse Bewegungen bei den Top-Anbietern. Lediglich Pharmaunternehmen mit einer positiven Bilanz bei den Zugängen wie Novartis (7 Zugänge vs. 1 Abgang) konnten sich stark verbessern, hier von Rang 7 der Sprung auf Rang 3. Die ersten 5 Top-Ränge werden von den Anbietern Bayer Vital, Roche, Novartis, B. Braun Melsungen und Sanofi-Aventis belegt. Es folgen Hexal, GlaxoSmithKline, Pfizer, MSD und STADA. Neben Novartis gab es nur noch eine grosse Rangveränderung bei Pfizer von Rang 2 auf Rang 8, allerdings auch bedingt durch die geringe Präsenz bei den Sozialen Netzwerken (hier Rangverschiebung von Platz 6 auf 13.
Ergebnisse Benchmarkstudie Pharmaunternehmen im Internet 2013
Einen nennenswerten Zuwachs gab es hingegen bei den Angeboten zu den Sozialen Netzwerken. Waren 2012 nur 70 neue Angebote für Facebook, Twitter, Youtube und Co. zu verzeichnen, wurden 2013 bereits 121 und 2014 ca. 150 neue Angebote realisiert. Der Aufwärtstrend ist also ungebrochen, dies gilt auch für die Apps-Angebote. 35 neue Apps 2012, 48 im Jahr 2013 und nun sogar 75 für 2014 zeigen auch hier eine ungebrochenes Angebotswachstum. Mehr dazu im nächsten Blog.
Bei der 2. Kennzahl der Angebotsqualität für Patienten und Fachkreise sind die Veränderungen naturgemäss geringer da diese Kennzahl ein Mittelwert über alle Angebote darstellt. Hier wird die durchschnittliche Qualität der Indikationsangebote berechnet. Veränderungen bei einigen Angeboten sind deshalb nicht durchschlagend besonders bei den grossen Pharmaunternhen mit mehr als 100 Indikationsangeboten. Diese haben es aber naturgemäss schwerer auf einen Spitzenplatz zu kommen, da über ein breites Angebot hinweg kein durchgängig hochwertige Qualität möglich ist. Die Auswahl der besten Anbieter hat sich mit Merz, HAL ALLERGIE, ribosepharm und Roche auf Rang 1 bis 4 nicht verändert. STADA konnte sich von Platz 9 auf 5 und Dr. Falk von 13 auf 6 im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Auch die weiteren Spitzenreiter B. Braun Melsungen, MSD SHARP und Baxter haben ihre Position verbessert, am stärksten Baxter von Rang 18 auf 9.
Zusammenfassend kann eine weitgehende Konsolidierung des Angebotes festgestellt werden. Nur die grossen Marktführer haben nennenswerte Veränderungen vorgenommen, allerdings in beiden Richtungen, sowohl beim Zuwachs an Websites wie beim Abgang vom Netz. Eine neue Variante ist auch die Abspaltung von Unternehmensteilen und Fortführung durch neue Anbieter. Wie in anderen Branchen, z.B. bei den Chemie- oder Energieunternehmen, haben z.B. die Pharmaunternehmen Abbott mit Abbvie oder STADA mit STADAvita einzelne Produktbereiche aufgegeben. Die neuen Gesellschaften führen teilweise die bisherigen Themenangebote weiter. Dynamik ist nur beim Angebot zu den Sozialen Netzwerken zu vernehmen.
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- Gesundheit, Gesundheitswesen, Pharmazeutik
