Pressemitteilung -

Update der Stellungnahme zum Artikel „Reine Glücksache“ in „test“ 07/2020

Einschätzungen zu Tests der Patientenberatung von Anfang 2020 durch die Stiftung Warentest (abgedruckt in Zeitschrift „test“ 07/2020)

Die folgenden Einschätzungen zu den Tests und Testszenarien beruhen neben dem veröffentlichten Artikel sehr wesentlich auf Informationen und Erkenntnissen aus einem Termin bei der Stiftung Warentest am 17. August 2020. Die UPD dankt der Stiftung Warentest ausdrücklich dafür, dass sich die Projektleiterin und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Zeit für einen Dialog genommen haben, der für die Patientenberatung auch zur Weiterentwicklung des eigenen Qualitätsmanagements sehr hilfreich war.

Konstruktive Kritik am Beratungsangebot nimmt die UPD ernst. Als gemeinnützige Einrichtung sehen wir uns dem Ziel verpflichtet, bei jeder einzelnen Beratung allen Ratsuchenden bestmöglich mit ihren individuellen gesundheitlichen oder gesundheitsrechtlichen Anliegen weiterzuhelfen. Bestandteil unseres kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist es, aus Beschwerden über unsere Beratung zu lernen. Auch wenn die von der Stiftung Warentest durchgeführten Tests eine Momentaufnahme waren und keinen Anspruch darauf erheben, die Beratungsleistung der UPD repräsentativ zu beurteilen, haben wir aus dem Dialog sehr nützliche Hinweise gewinnen können, die in unser Qualitätsmanagement einfließen werden.

Bewertung der Testfälle

Die Bewertung zum Testfall 1 (Impfung gegen Gürtelrose) ist fachlich diskussionswürdig. Wie auch in einem Beitrag des Deutschen Ärzteblatts diskutiert [1], kann fachlich durchaus darüber diskutiert werden, inwieweit ein expliziter Hinweis auf einen langjährigen Impfabstand geboten ist oder nicht. In unserer Einschätzung wurde in diesem Testfall durch die UPD korrekt in Übereinstimmung mit den maßgeblichen Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) beraten.

Die Beratung im Testfall 2 (Krankengeld) ist auch aus Sicht der Tester verständlich und korrekt abgelaufen.

Bei Testfall 3 (Zahnmedizin) ist es offensichtlich zu einem fehlerhaften Ablauf in der Zuweisung des Beratungsthemas zu den Fachberatern gekommen. Die Erläuterung der Heil- und Kostenpläne ist tatsächlich Teil der Beratungen. Hierfür steht bei der UPD ein qualifiziertes Team von Zahnmedizinern zur Verfügung. Die Themenzuweisung wurde im Rahmen des Fehlermanagements im gesamten UPD-Beratungsteam nachgeschult.

Im Testfall 4 (Paukenerguss) ist die Beratung aus Sicht der UPD im Kern mit dem grundsätzlich abwartenden Verhalten zur Anlage eines Paukenröhrchens korrekt erfolgt. Der Einsatz von Kortison-Nasenspray in der geschilderten Situation hätte vor dem Hintergrund, dass zu diesem Thema keine S3-Leitlinie vorliegt, differenzierter erfolgen können.

Im Testfall 5 (Rehabilitation) geht es um einen Fall stationärer Rehabilitation, das Wunsch- und Wahlrecht bei der Klinikwahl sowie die zeitliche “Gültigkeit” positiver Bescheide. In der schriftlichen Antwort der UPD wurde diese konkrete Frage nicht beantwortet, sondern es wurden letztlich nur diverse allgemeine Auskünfte zum Wunsch- und Wahlrecht gegeben. Diese Antwort entspricht nicht den Beratungsgrundsätzen und Standards der UPD, wonach Ratsuchende eine individuelle Beratung bzw. Beantwortung Ihres Anliegens erhalten. Das Qualitätsmanagement der UPD nimmt dies zum Anlass, die Beantwortung schriftlicher Anfragen nachzuschulen.

[1] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/114260/Streit-um-Beratungsqualitaet-UPD-wirft-Stiftung-Warentest-falsche-Bewertung-vor


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Über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, UPD

Die UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH (UPD) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung. Sie hilft Ratsuchenden, sich im deutschen Gesundheitssystem besser zurechtzufinden und Entscheidungen im Hinblick auf medizinische oder sozialrechtliche Gesundheitsfragen selbstbestimmt, eigenverantwortlich und auf informierter Grundlage zu treffen.

Gut erreichbar, bürgernah, qualifiziert: Das Beratungsangebot der UPD

Die unabhängige, neutrale, kostenfreie und evidenzbasierte Beratung der UPD ist für alle Menschen in Deutschland zugänglich – egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind. Ratsuchende können die Patientenberatung unkompliziert und auf vielen Wegen erreichen: per Telefon, Post, Mail, oder Onlineberatung, in den 30 festen Beratungsstellen und an weiteren 100 Standorten in Deutschland, die regelmäßig von einem der drei UPD-Mobile angesteuert werden.

Neben medizinischen Fachteams und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen gehören auch Juristen und Sozialversicherungsfachangestellte zum UPD-Beraterteam.

Dem gesetzlichen Auftrag (§ 65b des Sozialgesetzbuchs V) entsprechend macht die Patientenberatung über die individuelle Beratung hinaus Politik und Entscheidungsträger auf Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen aufmerksam, unterbreitet Lösungsvorschläge aus Patientensicht und stärkt auf diese Weise die Patientenorientierung im Gesundheitswesen.

Die telefonische Beratung der UPD steht über – aus allen Netzen, auch Mobilfunk – kostenlose Rufnummern auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch zur Verfügung und ist wie folgt erreichbar: Beratung in deutscher Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 22, Zeiten: montags bis freitags von 8.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr.

Fremdsprachige Angebote: Beratung in türkischer Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 23, Zeiten: montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr; Beratung in russischer Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 24, Zeiten: montags bis samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr; Beratung in arabischer Sprache, Rufnummer: 0800 332 212 25, Zeiten: dienstags 11.00 bis 13.00 Uhr und donnerstags 17.00 bis 19.00 Uhr.

Der Beratungs-Service vor Ort oder im UPD Beratungsmobil kann nach telefonischer Terminabstimmung genutzt werden, und zwar unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 011 77 25 (Zeiten: Mo – Fr 8.00 bis 22.00 Uhr, Sa 8.00 bis 18.00 Uhr).

Die Adressen der 30 Vor-Ort-Beratungsstellen sowie eine Übersicht über die 100 Städte, in denen das Beratungsmobil Halt macht, stehen unter www.patientenberatung.de.

Weitere Informationen, auch zu Online-Beratungsmöglichkeiten und der App, finden Ratsuchende unter www.patientenberatung.de, Facebook oder Twitter.


Kontakt

Markus Hüttmann

Pressekontakt Pressereferent 0049 (0)30-868721-140

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