Pressemitteilung -

Videosprechstunde: Mehr Flexibilität und geringere Ansteckungsgefahr

Unabhängige Patientenberatung Deutschland begrüßt gesteigertes Angebot

Berlin, 08. Juni 2020

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat in der Corona-Pandemie an Fahrt aufgenommen. Das Ergebnis ist unter anderem ein erhöhter Bedarf und ein erhöhtes Angebot an Videosprechstunden. Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) begrüßt diese Entwicklung, die die Ansteckungsgefahr im Wartezimmer verringert. Ferner sieht sie weitere Vorteile: „Videosprechstunden ermöglichen Patienten einen schnellen und direkten Zugang zu Behandlungen. Gerade bei eingeschränkter Mobilität oder Facharztmangel vor Ort sind Videosprechstunden eine sinnvolle Ergänzung“, sagt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD.

Die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems hat durch die Corona-Pandemie einen zusätzlichen Aufschwung erhalten. Videosprechstunden ermöglichen mehr Flexibilität für Ärzte und Patienten und sind vor allem in ländlichen Regionen mit geringer Praxisdichte oder für Menschen, die nicht allein in die Praxis fahren können, eine Erleichterung. „Für mobil eingeschränkte Patienten ist es oft die einzige Möglichkeit einen Facharzt zu konsultieren.“, berichtet Marcel Weigand, Leiter der Abteilung Kooperationen und digitale Transformation der UPD.

Mit Ausnahme einiger weniger Berufsgruppen wie Laborärzten, Nuklearmedizinern, Pathologen oder Radiologen dürfen alle Ärzte sowie Psychotherapeuten digitale Sprechstunden anbieten. Alle Situationen, in denen ein Gespräch und Sichtkontakt ausreichen, sind für eine Videosprechstunde geeignet – das gilt auch bei dem Arzt unbekannten Patienten. Anlässe können beispielsweise Befunderläuterungen oder Beurteilungen des Krankheitsverlaufs sein. Eine Ausnahme bilden Erstgespräche im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung. Hier ist in der Regel zunächst ein persönlicher Termin notwendig.

Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten für eine Videosprechstunde. Arzt und Patient benötigen dafür lediglich eine funktionierende Internetverbindung sowie einen PC, ein Tablet oder Smartphone mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher. Wer bisher noch nicht persönlich in der Praxis war, hält zu Beginn der Videosprechstunde seine elektronische Gesundheitskarte zur Prüfung der Daten in die Kamera. „Datenschutz und Datensicherheit sind für viele Patienten wichtig, wenn es um die Inanspruchnahme von digitalen Gesundheitslösungen geht“, erklärt Weigand. Bei der Videosprechstunde hat der Gesetzgeber deshalb vorgesorgt: Ärzte und Therapeuten dürfen digitale Sprechstunden nur mit zugelassenen Videodienstanbietern durchführen. Diese bieten eine sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und sorgen damit für erhöhte Sicherheit. Aufgezeichnet werden dürfen die Gespräche nicht.

„Das Angebot der Videosprechstunde ist weder für Patienten noch für Ärzte verpflichtend. Jeder Arzt kann selbst entscheiden, ob er diesen Service anbieten möchte. Um allen Menschen einen solchen Zugang zu Behandlungen zu ermöglichen, wäre jedoch ein weiterer Ausbau wünschenswert“, bekräftigt Krumwiede.

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Über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, UPD

Die UPD Patientenberatung Deutschland gGmbH (UPD) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige Einrichtung. Sie hilft Ratsuchenden, sich im deutschen Gesundheitssystem besser zurechtzufinden und Entscheidungen im Hinblick auf medizinische oder sozialrechtliche Gesundheitsfragen selbstbestimmt, eigenverantwortlich und auf informierter Grundlage zu treffen.

Gut erreichbar, bürgernah, qualifiziert: Das Beratungsangebot der UPD

Die unabhängige, neutrale, kostenfreie und evidenzbasierte Beratung der UPD ist für alle Menschen in Deutschland zugänglich – egal, ob sie gesetzlich, privat oder nicht krankenversichert sind. Ratsuchende können die Patientenberatung unkompliziert und auf vielen Wegen erreichen: per Telefon, Post, Mail, oder Onlineberatung, in den 30 festen Beratungsstellen und an weiteren 100 Standorten in Deutschland, die regelmäßig von einem der drei UPD-Mobile angesteuert werden.

Neben medizinischen Fachteams und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen gehören auch Juristen und Sozialversicherungsfachangestellte zum UPD-Beraterteam.

Dem gesetzlichen Auftrag (§ 65b des Sozialgesetzbuchs V) entsprechend macht die Patientenberatung über die individuelle Beratung hinaus Politik und Entscheidungsträger auf Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen aufmerksam, unterbreitet Lösungsvorschläge aus Patientensicht und stärkt auf diese Weise die Patientenorientierung im Gesundheitswesen.

Die telefonische Beratung der UPD steht über – aus allen Netzen, auch Mobilfunk – kostenlose Rufnummern auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch zur Verfügung und ist wie folgt erreichbar: Beratung in deutscher Sprache, Rufnummer: 0800 011 77 22, Zeiten: montags bis freitags von 8.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 8.00 bis 18.00 Uhr.

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Der Beratungs-Service vor Ort oder im UPD Beratungsmobil kann nach telefonischer Terminabstimmung genutzt werden, und zwar unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 011 77 25 (Zeiten: Mo – Fr 8.00 bis 22.00 Uhr, Sa 8.00 bis 18.00 Uhr).

Die Adressen der 30 Vor-Ort-Beratungsstellen sowie eine Übersicht über die 100 Städte, in denen das Beratungsmobil Halt macht, stehen unter www.patientenberatung.de.

Weitere Informationen, auch zu Online-Beratungsmöglichkeiten und der App, finden Ratsuchende unter www.patientenberatung.de, Facebook oder Twitter.


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Markus Hüttmann

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