Luxemburger Künstlerin Sali Muller stellt in der Annexe22 aus

Im Vorfeld der Europäischen Kulturhauptstadt Esch2022 werden in der Annexe22 auf der Escher „Brillplaz“ schon seit Februar 2020 eine Reihe von Ausstellungen angeboten. Hier präsentieren Luxemburger Künstler ihre Werke und Installationen gegenüber Einwohnern und Besuchern der Region. Ab 17. April folgt nun Sali Mullers Videoinstallation „Wenn die Sterne vom Himmel fallen“, die bis einschließlich 12. Juni zu sehen ist.

In den nächtlichen Himmel voller Sternschnuppen einzutauchen und in Gedanken Wünsche zu formulieren ist für viele Menschen die Vorstellung eines glücklichen Moments. Der Wunsch, in die Unendlichkeit des Universums einzutauchen und sie zu erforschen, ist seit jeher ein Menschheitstraum. In ihrer Ausstellung lädt die Künstlerin Sali Muller dazu ein, die gewohnte Wahrnehmung der Realität zu verlassen und in die Vorstellung dahinter einzutauchen.

Konkret positioniert Muller für die Videoinstallation im abgedunkelten Raum mehrere Bildschirme über dem Boden scheinbar zufällig. Darin betrachtet der Besucher einen Sternenhimmel und taucht somit, der Intention der Künstlerin folgend, in die eigene Gedankenwelt ein. Mit den Sternenbildern möchte Sali Muller eine „magisch sinnliche Projektionslandschaft“ schaffen und dazu animieren, das Unsichtbare über das Sehen und Denken offenzulegen. Dank der auf dem Boden installierten Bildschirme verändert der Betrachter seine Perspektive: er schaut nicht nach oben in den Himmel und gewohnte visuelle Reflexe gehen verloren. Somit gelingt es Muller, die Aufmerksamkeit des Besuchers hinter die Oberflächen und Muster zu lenken, die das Licht reflektieren. Die Formation der Farben und Sterne in den Bildschirmen und damit die räumliche Wahrnehmung verändern sich. „Der Betrachter könnte auf dem Bildschirm sein Spiegelbild vermuten, das aber hinter den hier abgebildeten Sternen verschwindet. Somit öffnet sich der Boden und verbindet das Hier und Jetzt mit der Vorstellung dahinter.“, erläutert Sali Muller das Konzept für diese Installation.

„Wenn die Sterne vom Himmel fallen“ steht beispielhaft für Sali Mullers Arbeit, für die sie Seh- und Wahrnehmung-Gewohnheiten analytisch untersucht. Durch den Einsatz von reflektierenden Oberflächen, Videos, Licht- und Klanginstallationen erforscht die Luxemburgerin die Rolle des Individuums in Bezug auf sich selbst und seine Umwelt. Damit möchte sie den Betrachter zur Selbstreflexion anregen und aufzeigen, dass die Wahrnehmung jedes Einzelnen subjektiv ist.

Über die Künstlerin

Sali Muller studierte an der Universität Marc Bloch in Straßburg (F) und verfügt über einen Master in Bildender Kunst. Sie stellte unter anderem in Gruppenausstellungen wie der Regionale im Kunsthaus Baselland in Basel (CH), der Ostrale-Biennale (D), der Luis Adelantado Galerie in Valencia (E) und der Galerie Zidoun-Bossuyt und Galerie Nosbaum Reding in Luxemburg-Stadt aus. Ihre erste Museumsausstellung hatte sie im IKOB-Museum Zeitgenössische Kunst in Eupen (B). Es folgten weitere in Deutschland und Italien. Mullers Werk ist in Galerien in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Spanien und Italien vertreten. Außerdem waren die Arbeiten bei etablierten Kunstmessen wie Volta Basel, Estampa und Art Rotterdam zu sehen. Sali Muller lebt und arbeitet in Luxemburg.