Aktuelle Prognosen für den Rechnungszins

Alle Jahre wieder geht es zum Ende des Jahres um den Rechnungszins für Pensionsverpflichtungen. In diesem Jahr prägt die anhaltende Niedrigzinsphase deutlich den Rechnungszins nach IAS 19, HGB und § 6a EStG zum 31.12.2016. Für die Zinssätze liegen nun Prognosen vor.

Rechnungszins nach IAS 19

In der ersten Jahreshälfte, bis Juli, ist der Rechnungszins nach IAS 19 um mehr als einen Prozentpunkt gefallen. Bis Oktober gab es dann nur noch kleinere Schwankungen und ab Oktober erstmals eine Entlastung um fast einen viertel Prozentpunkt. Durch die starken Schwankungen und unterschiedlichen Entwicklungen ist eine stichhaltige Vorhersage bis Jahresende schwierig. Der aktuelle Zins von rund 1,6 Prozent wird daher auch für das Jahresende angesetzt.

Rechnungszins nach HGB

Beim HGB-Zins gab es durch die im Frühjahr vorgenommenen Gesetzesänderungen (§ 253 HGB) eine leichte Entlastung. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass für die Ermittlung der Ausgleichswerte im Versorgungsausgleich weiterhin der 7-Jahres-Durchschnitts-Zinssatz (§ 253 Abs. 2 HGB a.F.) zu verwenden ist. Der seit dem 1.1.2016 grundsätzlich für die Bilanzierung geltende 10-Jahres-Durchschnitts-Zinssatz (§ 253 Abs. 2 HGB n. F.) darf nicht zugrunde gelegt werden. Für den 31.12.2016 gibt es eine Prognose von 3,23 Prozent für den 7-Jahres-Durchschnitt, nach alter Gesetzesfassung, und 4,01 Prozent für den 10-Jahres-Durchschnitt nach neuer Gesetzesfassung.

Rechnungszins nach § 6a EStG

Die Zulässigkeit des Rechnungszinssatzes wird in Diskussionen immer häufiger in Frage gestellt. Mittlerweile bestehen ernsthafte Zweifel an der Verfassungskonformität des im Vergleich zum HGB-Zinssatz sehr hohen steuerlichen Rechnungszinses. In § 6a EStG ist der Rechnungszins für die Steuerbilanz mit 6 Prozent festgeschrieben.