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CO2 armes Erdgas wichtigster Energieträger im deutschen Energiemix

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CO2 armes Erdgas wichtigster Energieträger im deutschen Energiemix

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland stieg laut der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB), welche sich hauptsächlich mit der wissenschaftlichen Auswertung von Statistiken rund um die Energiewirtschaft befasst, im ersten Halbjahr 2021 signifikant an. Der Verbrauch lag laut dem Verein insgesamt 4,3 Prozent über dem Vorjahreswert, der pandemiebedingt auf einem niedrigen Niveau lag.

Gefragt war demnach Erdgas. Mit 30 Prozent Anteil deckt Erdgas aktuell ein knappes Drittel des deutschen Primärenergieverbrauchs und ist wichtigster Energieträger in Deutschland. Insgesamt stieg die Nachfrage nach Erdgas um 16 Prozent verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020.

Noch stärker stieg die Nachfrage nach Kohle, insbesondere Braunkohle (immerhin um ein Drittel verglichen zum Vorjahreszeitraum). Der Verbrauch von Steinkohle stieg mit 23 Prozent um ein knappes Viertel an. Der Anstieg ist auf die günstigen Preise für Kohle zurückzuführen. Trotz eines aktuell hohen CO2-Preises gab es daher keinen wirtschaftlichen Anreiz, vermehrt CO2-ärmeres Gas einzusetzen.

Aufgrund der windarmen ersten beiden Quartale des Jahres konnten erneuerbare Energien lediglich einen Anteil von 16,8 Prozent am Energiemix ausmachen. Durch diesen geringen Beitrag insbesondere von Windenergie ergab sich im Zeitraum ein Anstieg der Kohlenstoffdioxid-Emissionen von 6,3 Prozent. Ebenfalls stieg der Anteil von Atomenergie bei der Stromproduktion um 7 Prozent.

Das erste Halbjahr 2021 zeigt die derzeitigen Herausforderungen in der Stromerzeugung deutlich auf: „Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, erzeugen wir Kohlestrom, statt auf deutlich CO2 ärmere Gaskraftwerke zu setzen. Dieser Effekt wird sich mit dem anstehenden Atomausstieg Ende kommenden Jahres weiter verstärken, sofern wir nicht einen höheren CO2-Preis erreichen,“ so Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Gas.

„Wenn wir die Klimaziele einhalten wollen, müssen wir Erdgas schnell zum Back-Up Nummer Eins der erneuerbaren Energien machen. Die schwache Ausbeute an Erneuerbaren macht deutlich, dass Gas auf lange Sicht als Partner der Energiewende unverzichtbar bleiben wird, wenn wir Blackouts und hohe CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken vermeiden möchten. Wir müssen daher jetzt anfangen, die Kapazitäten an Gaskraftwerken zu erweitern, damit die Versorgungssicherheit mit dem Ausbau der Erneuerbaren Schritt hält.“

Gaskraftwerke emittieren im Vergleich zu Braunkohlekraftwerken, die noch bis 2038 betrieben werden sollen, durchschnittlich 65% weniger CO2 pro erzeugter Einheit Strom. Gaskraftwerke können bei Bedarf binnen sehr kurzer Zeit hochgefahren werden und eignen sich damit besonders gut, um Energiebedarfslücken zu füllen. Erdgas ist darüber hinaus der CO2-ärmste herkömmliche Energieträger und wird mit Biogas und Wasserstoff zunehmend dekarbonisiert. Zukünftige Gaskraftwerke werden daher auf die Verwendung von Wasserstoff ausgelegt.

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