Blog-Eintrag -

Halluzinationen: Wenn die Augen Streiche spielen

Man sieht eine Gestalt, obwohl niemand da ist, man hört eine Stimme, obwohl niemand etwas gesagt hat – Halluzinationen sind tückisch, weil man nicht wissen kann, ob sie echt sind oder nicht. Aber wie kommt es dazu?

Es ist mitten in der Nacht. Eine Strasse schlängelt sich durch die Landschaft. Hier und da hört man das leise Zirpen einer Grille. Leicht angetrunken begibt sich ein Mann auf den Heimweg. Er geht die Strasse entlang und nähert sich einer schwarzen Gestalt, die einfach nur dasteht – gross und furchterregend. Der Mann erschreckt sich zu Tode und läuft panisch davon. Er merkt nicht, dass es kein Monster war, das er gesehen hat, sondern bloss einen Baum. Er ist Opfer einer Sinnestäuschung geworden. Dieses Phänomen nennt man in der Medizin Illusion: Der Mann hat tatsächlich etwas wahrgenommen, es aber lediglich falsch interpretiert.

Bei einer Halluzination hingegen bildet sich der Betroffene nur ein, etwas gesehen, gehört, gespürt oder gerochen zu haben. Ist sich der Betroffene darüber im Klaren, dass alles nur Trug und Lug ist, spricht man von einer Pseudohalluzination. In vielen Fällen jedoch ist der Betroffene fest davon überzeugt, alles, was er wahrnimmt, sei real. Wie kommt es aber dazu? Die häufigste Form von Halluzinationen ist die akustische: Man hört Geräusche oder Stimmen, die gar nicht da sind. Dann gibt es noch die optische Halluzination, die Tast- und Berührungshalluzination sowie die Geschmacks- und Geruchshalluzination. Egal, von welcher Art man geplagt wird: Im Hirn spielt sich eigentlich immer der gleiche Vorgang ab. Dazu muss man aber zuerst wissen, wie unser Gehirn mit Sinneseindrücken umgeht, sprich wie unser Zentralorgan sie verarbeitet.

Es ist alles so real

Unser Körper ist mit zahlreichen Sinnen ausgestattet, mit denen das Gehirn zum Beispiel die Position unseres Körpers in einem Raum erfassen kann. Die wichtigsten Sinnesorgane sind allerdings die Augen, Ohren, Hände, Nase und der Mund. Anhand von Rezeptoren werden die Impulse aus der Umwelt aufgenommen, in Nervenreize umgewandelt und danach über die sensorischen Nerven an das Gehirn weitergeleitet. Das Organ analysiert die Daten und bastelt daraus eine Abbildung unserer Umwelt – das sogenannte mentale Bild. Bei Halluzinationen wird dieses Bild jedoch gestört. Und zwar durch Impulse, die gar nicht aus der realen Welt stammen, sondern in unserem Innern entstehen. Es handelt sich dabei eigentlich um Störsignale, die das Gehirn allerdings so verarbeitet, als kämen sie von aussen. Deshalb ist es auch unglaublich schwer, halluzinierende Menschen davon zu überzeugen, dass das, was sie wahrnehmen, nicht echt ist.

Auslöser für Halluzinationen gibt es tatsächlich viele. Die bekanntesten davon dürften wohl Drogen wie LSD, Kokain, aber auch Alkohol sein. Sie bringen die Impulse im Hirn durcheinander und verursachen auf diese Weise verzerrte Wahrnehmungen sowie Sinnestäuschungen. Es gibt aber auch natürliche Ursachen für Halluzinationen. Dazu gehören Krankheiten wie Schizophrenie, Schlafstörungen, Psychosen, Epilepsie, Migräne und Gehirnentzündungen. Bei der visuellen Halluzination kann es auch sein, dass der Sehnerv geschädigt ist.

Für Betroffene ist es schwierig selbst zu erkennen, dass sie an Halluzinationen leiden. Deshalb kommt es oft vor, dass entweder der Hausarzt oder jemand aus dem Umfeld die Situation anspricht. Die Behandlungsart leitet sich davon ab, was die Halluzinationen verursacht.

Es gibt auch harmlose Halluzinationen, zum Beispiel wenn sie aufgrund von Schlafmangel ausgelöst werden. Auch kommt es vor, dass man im Halbschlaf halluziniert oder während der Meditation. Diese Halluzination verschwinden, wenn man den gewohnten Gang seines Lebens wieder aufnimmt.

Florencia Figueroa


Einen Arzt aufsuchen sollte man, wenn die Halluzination

  • oft eintritt
  • bedrohlich, verwirrend und intensiv ist
  • mehrere Sinnenorgane betrifft (Augen und Ohren zum Beispiel)
  • einher geht mit körperlichen Beschwerden (Müdigkeit, Depression, Kopfschmerzen, innere Unruhe)
  • eine Paranoia zur Folge hat
  • in Zusammenhang mit Drogen, Medikamente oder Alkohol steht

Themen

  • Krankheiten

Kontakt

Kommunikation Vista Augenpraxen & Kliniken

Pressekontakt Leiter Marketing & Kommunikation +41 61 551 40 61