Pressemitteilung -

2. Nationaler MINT Gipfel: MINT-Talent in Breite und Spitze fördern

Berlin, 8. Mai 2014. Sylvia Löhrmann, Präsidentin der Kultusministerkonferenz, eröffnete am 8. Mai den zweiten Nationalen MINT Gipfel in der Mosaikhalle der Siemens AG in Berlin. Der Gipfel wird veranstaltet vom Nationalen MINT Forum, zu dessen Initiatoren acatech gehört. Das MINT Forum fördert seit 2012 die Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik Naturwissenschaften und Technik (MINT).

Auf dem zweiten Nationalen MINT Gipfel diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, darunter Dieter Zetsche (Vorstandsvorsitzender Daimler AG) und Michael Sommer (Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes), Forderungen und Grundsätze zur MINT-Bildung. Die Sprecher des Nationalen MINT Forums, Henning Kagermann und Thomas Sattelberger, skizzierten in ihren Eingangsstatements die Herausforderungen für die MINT-Bildung entlang der gesamten Bildungskette: die fortschreitende Digitalisierung und die vierte industrielle Revolution, die in Deutschland unter dem Stichwort Industrie 4.0 diskutiert wird.

Henning Kagermann, Sprecher des Nationalen MINT Forums: „Wir wollen die digitale Revolution gestalten. Dazu brauchen wir bestens qualifizierte MINT-Fachkräfte, die in unserem Land attraktive Perspektiven in der Breite und in der Spitze haben. MINT-Talente müssen systematisch gefördert, wertgeschätzt und gehalten werden.“ In dem vom Nationalen MINT Forum beschlossenen Grundsatzpapier wird MINT-Bildung als wesentlicher Teil der Allgemeinbildung und zugleich als lebenslanger Lernprozess formuliert. „Eine solide naturwissenschaftlich-technische Grundbildung der gesamten Bevölkerung wird immer wichtiger, weil die Gesellschaft neue Technologien verstehen, beurteilen und bewerten muss. MINT-Grundbildung ist unerlässlich, um die Balance zwischen gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Nutzen sowie den berechtigten Interessen des Einzelnen zu finden“, betonte Henning Kagermann.

Thomas Sattelberger beschrieb den doppelten Charakter der MINT-Bildung: „Technik ist sowohl ein prägender Bestandteil unserer Kultur als auch Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Doch die Aufgabe ist komplexer als oft angenommen. Wie beim Pyramidenbau, so muss auch das Fundament der MINT-Talentpyramide breit angelegt werden, allein schon vor dem Hintergrund des demographisch bedingten Rückgangs der Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber.“ Die soziale Durchlässigkeit im Bildungssystem von der Basis bis in die Spitze müsse erhöht werden, hob Thomas Sattelberger hervor. „Gerade die rasch steigende Einwanderung erfordert, unser Bildungssystem schnellstmöglich auch für bislang übersehene, beziehungsweise vernachlässigte Talentquellen jeden Alters und jeder Herkunft zu öffnen. Gleichzeitig müssen wir alles tun, um attraktiver für die Rückkehr und Bindung von Spitzentalent in MINT-Forschung und -Lehre zu sein.“

Die zahlreichen MINT-Initiativen der vergangenen Jahre haben nach Einschätzung des Nationalen MINT Forums positive Effekte im Bereich der akademischen MINT-Bildung. Es gebe nicht nur in den Natur- und Technikwissenschaften kräftig steigende Studierendenzahlen, sondern auch einen höheren MINT-Anteil an den Studierendenzahlen generell. Allerdings sind die Abbrecherquoten MINT-Studierender nach wie vor zu hoch. Zudem müsse die schnell wachsende Fachkräftelücke im gewerblich-technischen Bereich – Facharbeiter, Meister, Techniker – geschlossen werden.

Im Rahmen des zweiten Nationalen MINT Gipfels fand außerdem die Preisverleihung des Wettbewerbs MINTernational des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, der Daimler AG und der Daimler und Benz Stiftung statt.

Das Nationale MINT Forum ist mit seinen 28 überregionalen Mitgliedsinstitutionen seit seiner Gründung 2012 die nationale Stimme für konkrete Forderungen an die Politik zur Stärkung der gesamten MINT-Bildungskette – von der frühkindlichen über die schulische, die berufliche und akademische Bildung bis hin zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen.

Das Programm des 2. Nationalen MINT Gipfel finden Sie unter http://www.nationalesmintforum.de/programm_mint_gipfel_2014.html.

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