Pressemitteilung -

acatech Symposium THESEUS zum Internet der Dienste

Berlin, 14. September 2010. Anlässlich des Symposiums „Internet der Dienste“ von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, an die Wirtschaft appelliert, die Ergebnisse des Forschungsprogramms THESEUS nun zügig in innovative Anwendungen für den Standort Deutschland umzusetzen. Die Seite der Wissenschaft fordert er auf, die kommerzielle Verwertbarkeit der im Projekt entwickelten Technologien zu prüfen, Industriepartnerschaften zu suchen und mit Neugründungen von Unternehmen den Technologietransfer zu beschleunigen. Nach den Worten von acatech Präsident Henning Kagermann wird sich die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften mit ihrem Netzwerk in Wissenschaft und Wirtschaft für diesen Technologietransfer besonders einsetzen.

„THESEUS hat für das Internet der Dienste wichtige Impulse gegeben und setzt Standards für die Dienste-Welt von morgen“, sagte Bundesminister Rainer Brüderle. „Nun kommt es entscheidend darauf an, diese Forschungsergebnisse rasch in erfolgreiche Produkte und Dienste umzusetzen, damit sich die erheblichen finanziellen Aufwendungen auch rechnen. Ich erwarte bei einem derart finanzstark ausgestatteten Fördervorhaben überzeugende Verwertungsergebnisse am Standort Deutschland.“

THESEUS war Ende Oktober 2007 mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Gesamtvolumen von rund 200 Millionen Euro gestartet, von denen jeweils die Hälfte aus öffentlichen Fördermitteln und Eigenmitteln aus Wissenschaft und Wirtschaft stammen. Innerhalb des IKT-Forschungsvorhaben entwickeln 60 Forschungspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft neue Technologien für das Internet der Dienste.

„Beim heutigen Symposium haben wir schon vielversprechende Ideen aus den sechs Anwendungsszenarien gesehen. Nun gilt es, zum Abschluss des Programms in zwei Jahren diese guten Ideen erfolgreich an den Markt zu führen. Diesen Wegabschnitt unterstützt die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften mit ihrem Netzwerk in Wissenschaft und Wirtschaft nach Kräften“, sagte Henning Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften.

Die Anwendungsperspektive beim acatech Symposium brachten Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH, Jim Hagemann Snabe, Co-CEO SAP AG, und Hermann Requardt, Mitglied des Vorstands Siemens AG, ein.

In Break-Out-Sessions wurden die Anwendungsszenarien des THESEUS-Forschungsprogramms auf den Prüfstand gestellt:

- ALEXANDRIA – Wissensplattform im Internet
- CONTENTUS – Technologien für die Mediathek der Zukunft
- MEDICO – intelligente Bildsuche in Medizindatenbanken
- ORDO – Ordnung für die digitale Welt
- PROCESSUS – Wissen in Unternehmen besser nutzen
- TEXO – Infrastruktur für internetbasierte Dienste

In dem Anwendungsszenario TEXO wird beispielsweise der Standard USDL (Unified Service Description Language) entwickelt: Bislang haben alle Online-Marktplätze eigene Beschreibungen für ihre angebotenen Online-Dienste – ein Internet der Inseln. Wer etwa im Urlaub eine Autopanne hat, muss auf verschiedene Plattformen zurückgreifen, um Informationen über Werkstätten, Gutachter, Restwertbörsen oder auch Rechtsanwälte zu finden. USDL durchbricht diese starren Strukturen, denn es wird ermöglicht, Dienste marktplatz-unabhängig zu beschreiben und anzuwenden. Das belebt auch den Wettbewerb der Diensteanbieter.

Ein wichtiges Ziel bei der Verwertung der THESEUS-Ergebnisse ist es, auch offene Schnittstellen bereitzustellen und Standards zu entwickeln. So startete ORDO das Open-Source-Projekt „Semantic Information Logistic Architecture“ (SMILA), das der Entwickler-Community Ansätze zur Gestaltung der Informationslogistik in serviceorientierten Architekturen zum Testen und Weiterentwickeln zur Verfügung stellt. SMILA bietet ein frei verfügbares, industriell eingesetztes Framework, um semantische Applikationen skalier- und erweiterbar mit aktuellen Web-Standards zu implementieren.

Das Ziel von THESEUS ist, den Zugang zu Informationen im Internet zu vereinfachen, Daten zu neuem Wissen zu vernetzen und die Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen zu schaffen. Von zentraler Bedeutung für das Internet der Dienste ist die Entwicklung neuer semantischer Technologien. Die Basistechnologien werden in sechs Anwendungsszenarien prototypisch umgesetzt und erprobt. Dabei wird laufend geprüft, welche Potenziale diese Technologien für neue Produkte, Dienste und Erfolg versprechende Geschäftsmodelle haben. Ziel ist es, neue Märkte zu entwickeln und den Innovationsstandort Deutschland zu stärken.

Informationen zum Symposium und Eindrücke der Veranstaltung stehen bereit unter
www.acatech.de/theseus

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Christoph Uhlhaas
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