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Der wahre Wert von Salz: damals und in Zukunft

Die Bedeutung von Salz kann kaum überschätzt werden. Es ist die Basis für Tausende von Produkten, die wir im Alltag nicht missen möchten. Gleichzeitig ist Salz für eine nachhaltigere Gesellschaft unverzichtbar. Im Juli 1918 haben wir das erste Salzbergwerk in den Niederlanden gegründet. 100 Jahre später ist AkzoNobel Specialty Chemicals einer der größten Salzproduzenten weltweit und liefern jedes Jahr sechs Millionen Tonnen Salz.

„Während Salz früher nur zur Geschmacksverbesserung und Lebensmittelkonservierung eingesetzt wurde, ist es im Laufe des vergangenen Jahrhunderts zur Grundlage vieler Produkte geworden, die wir überall in unserem täglichen Leben finden – zu Hause, im Auto und in der Medizin“, sagt Nils van der Plas, General Manager Salt & Salt Specialties bei AkzoNobel Specialty Chemicals. „Mit dem wachsenden gesellschaftlichen Bedürfnis, die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf der Welt zu reduzieren, bereiten wir uns jetzt auf einen weiteren Wandel vor und freuen uns auf die nächsten 100 Jahre.“

Mit Salz Energie sparen

Mehr als 85 Prozent unserer Salzmenge wird von der Industrie für den chemischen Prozess der Elektrolyse eingesetzt. Dieser Vorgang verwendet Strom zur Spaltung von Salzwasser in drei Komponenten: Chlor, Natronlauge und kleinere Mengen Wasserstoff.

Diese Bestandteile bilden die Grundlage für einen großen Bereich der Chemieindustrie und sind für zahllose Produkte unerlässlich, die wir im Alltag verwenden. Chlor findet beispielsweise so vielfältige Verwendung, dass selbst die vereinfachte Darstellung, mit der Chemiker seine Anwendungen illustrieren, der so genannte „Chlorbaum“, noch mit zahlreichen, miteinander verwobenen Zweigen ausgestattet ist.

Die Nachfrage nach Chlor und Natronlauge (und somit nach Salz) steigt aufgrund eines zunehmenden Strebens nach Energieeffizienz durch die Nutzung von Leichtbaumaterialien und Isolierung. So wird Chlor für Epoxidharze für die Rotoren von Windrädern und Elektroautos sowie für Polyurethan zur Isolierung im Baugewerbe eingesetzt. Natronlauge wird wiederum vor allem zur Herstellung von Aluminium verwendet, das eines der beliebtesten Leichtprodukte für Fahrzeuge und die Bauindustrie ist.

Eine Lösung für die Energiefrage

Nils van der Plas ergänzt: „Die Elektrolyse von Salz ist ein wesentlicher Teil des Trends in Richtung verbesserter Energieeffizienz. Paradoxerweise ist der Prozess selbst jedoch sehr energieintensiv. Dies kann teilweise durch den Einsatz neuester Technologien und hochreinem Satz verbessert werden, das zu 99,99 Prozent aus Natriumchlorid (die Chemiker unter uns kennen es als NaCl) besteht.“

Um die CO2-Emissionen weiter zu minimieren, setzt AkzoNobel Specialty Chemicals Dampf aus Verbrennungsanlagen ein, die mit Haushaltsabfällen oder Altholz gespeist werden. Dabei sind sie durch eine Rohrleitung direkt mit Abfallentsorgungs- oder Energieunternehmen verbunden.

Für die Elektrolyse ist der Schlüssel zur Nachhaltigkeit der umfassende Einsatz von erneuerbaren Energien. Um ausreichend Kapazitäten für unsere größte Elektrolyse in Rotterdam zur Verfügung zu stellen, haben wir Abnahmevereinbarungen mit den Energiegemeinschaften vor Ort abgeschlossen, um den Bau von zwei neuen Windparks zu ermöglichen.

Während wir den Anteil erneuerbarer Energien weiterhin steigern (aktuell liegt er bei 45 Prozent), stoßen wir jedoch an andere Grenzen, da zunehmende Mengen von Windenergie im Netz zu großen Versorgungsschwankungen führen. Um dem zu begegnen, setzen unsere neuesten Produktionsstätten für Elektrolyse die so genannte e-flex-Technologie ein, die die Produktion automatisch an die Stromversorgung anpasst und dadurch das Netz ausgleicht und Kosten niedrig hält.

Umstellung auf Kreislaufchemie

„Außer nachhaltiger Energie stellen Rohstoffe eine weitere große Herausforderung für die Branche dar“, sagt Nils van der Plas. „Unsere Erfahrung in der Salzproduktion gibt uns die Möglichkeit, uns in Richtung Kreislaufchemie zu entwickeln, um somit einen Unterschied in einer Gesellschaft zu machen, die nachhaltiger werden muss.“

Es sind reichhaltige Salzvorräte vorhanden: Über große unterirdische Vorkommen aus den Meeren der Vorzeit sind wir mindestens für die nächsten 100 Jahre versorgt. Jedoch wird ein weiterer wesentlicher Bestandteil der chemischen Industrie, Kohlenstoff, vornehmlich aus nicht erneuerbaren Quellen, z.B. Öl und Gas, gewonnen.

Um dies zu ändern, hat AkzoNobel Specialty Chemicals Pilotprojekte aufgesetzt, die neue Produkte mit aus Abfall gewonnenem Kohlenstoff oder sogar aus CO2-Emissionen herstellen. Diese Technologien benötigen große Mengen an Wasserstoff, der nachhaltig über einen bekannten Prozess gewonnen werden kann: die Elektrolyse.

Um die Umstellung auf Kreislaufproduktion weiter voranzutreiben, arbeiten wir an der groß angelegten Herstellung von Wasserstoff aus Wasser. Dabei kommen uns die Erfahrungen aus der Salzgewinnung im letzten Jahrhundert bei der Vorbereitung auf die nächsten 100 Jahre zugute.

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Julia Huss

Pressekontakt Head of Communications North West Europe AkzoNobel Paints & Coatings +31 64 63 78 071