Pressemitteilung -

Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft eröffnet – Bundesweit einmalige Einrichtung zur Vernetzung von Wissenschaft und Praxis

Jena, 06.04.2017

Heute wird in Jena das „Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft – Thüringer Dokumentations- und Forschungsstelle gegen Menschenfeindlichkeit“ (IDZ) eröffnet. Die Einrichtung wurde als Konsequenz aus der Aufarbeitung des NSU-Komplexes im Thüringer Landtag aufgebaut.

„In Thüringen sind Vorurteile, vor allem gegen Menschen aus Einwandererfamilien, weit verbreitet. Das nährt die Radikalisierung größerer Teile der Gesellschaft. Deshalb bleibt die Zunahme gewalttätiger Übergriffe bis hin zu rassistischem Terror zu befürchten“, erklärt Dr. Matthias Quent, Soziologe und Direktor des Instituts.

Als Schnittstelle zwischen Forschung, Zivilgesellschaft und Politik erforschen die Mitarbeitenden gesellschaftliche Diskriminierung ebenso wie Möglichkeiten zur Förderung demokratischer Kultur.

„Es gibt große Forschungslücken zum Zusammenhang zwischen Vorurteilen, menschenfeindlichen Einstellungen und Gewalt. Als öffentlich forschendes Institut sind wir bundesweit ein einmaliges Pionierprojekt. Die hohe öffentliche und mediale Nachfrage unserer Expertise bestätigen den Bedarf für unsere Arbeit“, führt Quent aus.

Inzwischen haben auch Brandenburg und Niedersachsen wissenschaftliche Dokumentations- und Forschungsstellen gegründet.

Das IDZ hat bereits im August 2016 seine Arbeit aufgenommen, stellt sich nun aber erstmals der Öffentlichkeit vor. Gleichzeitig wird der erste Band der neuen Schriftenreihe „Wissen schafft Demokratie“ veröffentlicht, in dem bereits Ergebnisse der Institutsarbeit dokumentiert werden.

Am Vorabend waren über 180 Gästen der Einladung des IDZ zu den "NSU-Monologen" gefolgt. Die Inszenierung der Berliner Bühne für Menschenrechte erzählt die Geschichten von Hinterbliebenen der NSU-Mordserie und wurde erstmalig in der Stadt Jena aufgeführt, in der der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) entstanden ist.

Themen

  • Menschenrechte

Regionen

  • Thüringen

Seit ihrer Gründung 1998 ist es das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus Rassismus und Antisemitismus wendet. Die gemeinnützige Stiftung steht unter der Schirmherrschaft von Wolfgang Thierse.

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Robert Lüdecke | 030 240 886 16 | robert.luedecke@amadeu-antonio-stiftung.de

Kontakt

Robert Lüdecke

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