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Fotoreise mit dem iPhone durch Marokko

Im Osterurlaub machte ich mich auf den Weg zu einer 14-tägigen Rundreise durch Marokko. Die Fototasche war gepackt und ich war in Vorfreude auf die tollen Motive, die ich in Marokko erwartete. Als wir unser Gepäck am Flughafen eincheckten, traf es mich wie der Blitz: ich hatte die gesamte Fotoausrüstung in der S-Bahn vergessen. Für meine geplante Fotodokumentation blieb mir nur das iPhone. Am Ende war ich überrascht, dass doch noch so gute Bilder auf dieser Reise entstanden sind.

Die Reise begann in Casablanca, der Stadt Marokkos, die wohl am westlichsten ist. Sie ist geprägt vom Kolonialstil, der riesigen Moschee und dem bunten, regen Treiben in den Straßen mit vielen, uralten Mercedes-Taxen und Souks. Die wunderbaren marokkanischen Süßigkeiten begleiteten uns die ganze Reise.

In der Königsstadt Rabat bildete die Besichtigungstour Hassan II den Auftakt mit Mausolée de Mohammed V, dann die Medina, das Café Maure und die Kasbah mit ihrem schönen Garten. In der Rue des Consuls waren wir von den teilweise sehr guten Handwerkssachen beeindruckt. Armut und Reichtum treffen in Rabat ganz unmittelbar aufeinander.

Dann ging es mit dem Zug nach Meknès. Als wir durch ein Slumviertel fuhren, wurde der Zug von einem Stein oder Schuss attackiert und die Scheibe sprang in tausend Teile. Das war glücklicherweise der einzige Zwischenfall. Sonst fühlten wir uns hier immer sicher, auch nachts.

Die Medersa beeindruckte fast wie Alcazár in Sevilla. Draußen hektischer Lärm und Menschenmenge, hier Ruhe und Andacht. Und erneut ein Mausolée eines exzentrischen Herrschers mit einem Prachteingang.

Am nächsten Tag fuhren wir morgens über Moulay Idriss nach Volubilis und weiter nach Fès. Wir bekamen einen ersten guten Eindruck von der teils überwältigenden Naturschönheit Marokkos. Ein verfallender Palast mit einem gepflegten Garten und einer nach außen gehenden Fenstertüre nach dem Vorbild der Alhambra, gefiel uns hier besonders gut. Fès ist teils von Mittelgebirgszügen umgeben, was einen schönen Kontrast gibt.

Über verlassene Kasbahs, die immer mehr verfallen, fuhren wir über den Mittleren Richtung Süden nach Medelt, der marokkanischen Hauptstadt der Mineralien und Fossilien.

Nach acht Stunden im Kleinwagen erreichten wir Merzouga nahe Algerien und die Erg Chebbi, wo wir am Abend ein Dromedar bestiegen und zwei Stunden durch die Wüste wanderten. Wir aßen und übernachteten dort im Zelt. Leider war der Himmel meist bedeckt, so dass der Sonnenauf- und -untergang nicht so dramatisch wie erhofft ausfiel.

Dann wurde die Natur immer wilder und schöner. Am nächsten Morgen brachte uns ein Führer im Jacket (!) ins Gebirge auf eine Höhe von 2100 m, um dort einer Berberfamilie zu begegnen. Diese wohnt mit ihren vier Kindern in einer kleinen Höhle, umgeben von Steinen und ihren 170 Ziegen. Sie servierten uns sehr guten Tee und ich durfte sie fotografieren, wofür ich ganz herzlich SAHA (Danke) sage.

Weiter ging es an den wilden Felsen vorbei nach Ait Benhaddouh, wo in der Ferne ein Gewitter tobte. Der Weg führte uns über den Hohen Atlas mit dem höchsten Pass des Landes in 2300 m Höhe durch traumhafte Landschaft nach Marrakech.

Diese letzte Königsstadt hat deutlich mehr kulturelle Schönheit zu bieten als die anderen: den Jardin Majorelle und den Tombeaux saadiens, die gerade restauriert wurden, den Palais el-Badi mit dem Museum für Photographie, den Jemaa el-Fna und dem ungewöhnlichen Maison de la Photographie mit seinen sehr gut erhaltenen uralten Ablichtungen.

Eine erneut gut dreistündige Busfahrt lenkte uns dann an den Atlantik zurück nach Essaouira. Dieser Ort hat ein ganz anderes Flair, mit viel französischem Einschlag, viel teurer und das Leben scheint etwas langsamer zu gehen.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Casablanca zurück, um tags darauf den Heimflug anzutreten. Erleichtert nahm ich in München meine vollständige Fotoausrüstung entgegen. Eine Fotoreise mit dem iPhone war eine ganz neue Erfahrung, die letzten Endes auch Spaß gemacht hat.

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Sigrid Hummel

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