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,Grünes‘ Bauen in der Praxis - Teil 1

Auszug aus dem BDB-INGENIEURBLATT 3/2017
zum Thema ,grünes' Bauen in der Praxis - Teil 1


Heizungs - Systeme

Die Energiewende hat dazu geführt, dass Immobilien immer stärker gedämmt werden. Dadurch ist die Heizung weniger gefordert. Also ist es gut, das Konzept Heizung einmal auf den Prüfstand zu stellen. Dies soll in der ersten Hälfte des Berichts geschehen. 

Zusammenspiel Heizung - Dämmung
Bisher wurden Mängel im Heizkonzept, etwa zu kleine Däm- mung, immer mit einer größeren (teureren) Heizung „ausgeglichen“. Inzwischen ist das zu teuer. Bei genauer Betrachtung arbeiten Dämmung und Heizung als Systeme gegenläufig. Je mehr Dämmung, desto weniger Heizung ist nötig. Mit Heizung ist sowohl die Hardware als auch der Verbrauch gemeint. 

Eine bessere Dämmung führt bei richtiger Anwendung zu kleineren Kosten des Heizsystems. 

Haus 2226 - Lustenau (Bodensee), Austria
Das diese Regel gilt, hat das Architekturbüro Baumschlager Eberle, Lustenau bewiesen. Im neuen Verwaltungsbau ( 6 Stock, 3.200 qm brutto) wurde bei einer 70 cm Aussenwand auf die Heizung ganz verzichtet. Dies ist in einem Gewerbebau (Büros) mit einer „biologischen Heizung“ (wie den Bewohnern), aber auch den Büromaschinen einfach möglich. Das Gebäude ist jetzt mehr als 3 Jahre erfolgreich in Betrieb. Es geht also auch ohne klassische Heizmonster. 

Bei den Kosten des Heizsystems ist es wichtig, dass auch ein Heizraum im Neubau Kosten sind, die man etwa durch Weglassen des Raums deutlich beeinflussen kann. Der klassische Weg ist ein Haus mit Heizraum und einem Gasanschluss. Dasselbe Haus in einer Anwendung mit Infrarotheizung kann auf den Heizraum mit Heizanlage verzichten (Titelbild). Ob man über die Cloud oder eine PV-Anlage mit Batterie / Cloud arbeitet ist von Fall zu Fall anders. Ein weiterer Artikel in 2018 wird sich damit beschäftigen. Durch die Neuregelung von Mieterstrom, also die Weitergabe des vor Ort erzeugten Stroms (etwa über PV) fallen u. U. weniger EEG Umlage an. Die Berechnung der Rentabilität ist aber eine echte Aufgabe.

Die Heizung mit Infrarot kommt also mit deutlich weniger Technik zurecht, insbesondere wenn man die Lösung mit Cloud einsetzt.
Der Verbrauch einer IR-Heizung wird auch durch das physikalische Prinzip des Wärmetransportes positiv beeinflusst. Die klassische Heizung arbeitet mit Konvektion, Luft wird am Heizkörper erwärmt, bewegt sich dann im ganzen Raum.
Das ist bei Infrarot deutlich anders, denn die warme Panele strahlt in den Raum. Ein Medium wie Luft ist nicht nötig. Weil der Mensch die Strahlung wie bei der Sonne angenehm empfindet, kommt man mit etwa 2°C weniger Wärme hin. Also ist auch die Strommenge kleiner.

Verbrauch bei IR-Heizungen

Auch eine IR-Heizung benötigt natürlich Energie, hier Strom. Abhängig von dem Energiestandard des Hauses unterscheidet sich die Menge allerdings erheblich.
Kommt dann auch eine professionelle, dezentrale Lüftung dazu, führt die dort eingebaute WRG (Wärmerückgewinnung) genau wie die Dämmung zu einer deutlichen Reduzierung des Wärmebedarfs. Das geht bis auf Werte unter 20 kWh / (qm a). Diese Menge kann eine normale Batterielösung ohne Probleme meistern. Dadurch ist auch das Konzept Autarkie erreich-bar, wenn man nicht gerade in einem „Nebelloch“ wohnt. Genaue Wetterdaten sind im Netz zugänglich.

Eine andere Möglichkeit ist wie oben erwähnt über eine Cloud in Spitzenzeiten den Strom abzugeben, um in von der Community dann im Winter wieder zu beziehen. Es gibt mehrere große Anbieter am Markt.

Der 2. Teil vom ,Grünes' Bauen in der Praxis kommt nächste Woche. Der ganze Artikel von Dr. Peter Rademacher erhalten Sie hier mit allen Bildern -Seiten 19-21: http://www.bdb-bw.de/storages/BDB-Baden-Wuerttemberg/ingenieurblatt/170904_IngenieurblattBW-3-17_WEB.pdf

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