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Klischeefreie Berufsorientierung: Ein Gewinn für die Forschung

Wir streben eine gleichberechtigte, moderne Gesellschaft an. Dennoch wird die Berufs- und Studienwahl junger Menschen auch heute noch von Geschlechterklischees bestimmt. Dadurch werden nicht nur individuelle Karrierechancen beschränkt, auch der Arbeitswelt gehen auf diese Weise wertvolle potentielle Fachkräfte verloren.

In der deutschen Forschungslandschaft bleibt der Frauenanteil weiter hinter dem der männlichen Wissenschaftler zurück. Das zeigte die 2017 von Elsevier erstellte Studie „Gender-Report zur deutschen Forschungslandschaft und darüber hinaus“, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben wurde.

Umso wichtiger ist es, dass es sich nun die Nationalen Kooperationen zur Berufs- und Studienwahl, ein breites Bündnis aus Bundes- und Länderministerien, der Bundesagentur für Arbeit, Sozialpartnern sowie Vertretungen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis, zum Ziel gesetzt haben, das Prinzip der geschlechterneutrale Berufs- und Studienwahlbegleitung in Deutschland als nationale Strategie zu verankern. Das Bündnis möchte alle am Berufswahlprozess Beteiligten dafür gewinnen und praxisorientiert unterstützen.

Die erste von dem Bündnis organisierte Fachtagung zur Initiative Klischeefrei hat am 12. und 13. Juni 2018 in Berlin stattgefunden. Dort diskutierten unter anderem Schirmherrin Elke Büdenbender, Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der Staatssekretärin im BMBF Cornelia Quennet-Thielen sowie Prof. Jutta Allmendinger über eine Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees.

Auch Elsevier will seinen Teil dazu beitragen, junge Frauen (und Männer) zu einer Berufswahl jenseits von Geschlechterstereotypen zu ermutigen. Wir möchten vor allem die Chancengleichheit im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) verbessern und in der Forschung fördern.

Als Partner des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen, „Komm, mach MINT.“, einer bundesweiten Netzwerk-Initiative, die Mädchen und Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe begeistert, wollen wir das Potential von Frauen für naturwissenschaftlich-technische Berufe angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels nutzen. „Komm, mach MINT.“ vernetzt bereits über 260 Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien und setzt den Dialog zum Thema Frauen und MINT in innovative Maßnahmen um.

Auch international sind wir tätig: Die Elsevier Foundation setzt sich im Rahmen des Programms Diversity in STM für einen Breiteren Zugang zur Forschungslandschaft ein. Ein Beispiel unserer Arbeit sind die Elsevier Foundation Awards for Early-Career Women Scientists in the Developing World. Mit dieser Auszeichnung würdigen wir in Partnerschaft mit der Organization for Women in Science for the Developing World (OWSD) Forscherinnen, die einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in Entwicklungsländern beigetragen haben. Wie Hubertus Heil auf der Fachtagung am Mittwoch sagte: „Es reicht nicht, Klischees zu durchbrechen, sondern es muss auch Rollenvorbilder geben.“

                           Vice President Global Strategic Networks - DACH at Elsevier

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