Pressemitteilung -

Erpressungstrojaner erreichen Macs: ESET analysiert Filecoder "KeRanger"

Die Fakten auf einen Blick:

  • ESET hat den ersten Filecoder für Mac OS X einer ausführlichen Analyse unterzogen
  • KeRanger-Malware umging Gatekeeper-Schutz von Apple
  • Verschlüsselt nach drei Tagen persönliche Dateien und verlangt Lösegeldzahlung in Höhe von einem Bitcoin (rund 374 Euro)
  • ESET Cyber Security Pro für Mac schützt zuverlässig

Bratislava/Jena, 7. März 2016 – Der europäische Security-Software-Hersteller ESET hat den ersten voll funktionstüchtigen Erpressungstrojaner für das Apple-Betriebssystem Mac OS X analysiert, der am Wochenende erstmals in freier Wildbahn gesichtet wurde. Der „KeRanger“ getaufte Filecoder wurde jetzt im Virenlabor in Bratislava einer umfassenden Untersuchung unterzogen.

Dateien verschlüsselt, Mac-User erpresst

Bisher hatten so genannte Erpressungstrojaner (auch „Filecoder“ oder „Ransomware“ genannt) nur Windows- und Android-Systeme im Visier. Das ändert sich jetzt. Nachdem kürzlich „Locky“ mit tausenden Neu-Infektionen pro Stunde weltweit sein Unwesen trieb, rücken nun auch Apple-Kunden in den Fokus der Cyber-Kriminellen.

Die Schadsoftware KeRanger erreichte Mac-Nutzer über eine kompromittierte Version des BitTorrent-Clients „Transmission“, die zwischen dem 4. und 5. März zum Download bereitstand. Offenbar gelang es den Angreifern, die offizielle Website des Clients zu infiltrieren und die Installationsdateien mit dem Filecoder zu belegen. Daran tückisch: ein gültiges Entwicklerzertifikat sorgte dafür, dass die Apple-eigene Sicherheitsfunktion „Gatekeeper“ die Installation trotz Malware gewähren ließ. Die betroffene Transmission-Version hört auf die Versionsnummer 2.90.

Mittlerweile haben die Entwickler des BitTorrent-Clients sowohl über die Software als auch über die Website eine Warnmeldung an alle Nutzer ausgegeben, die ein dringliches Update auf Version 2.91 empfiehlt.

Bei KeRanger handelt es sich um die erste voll funktionstüchtige Mac-Ransomware, die entdeckt wurde. Dank der schnellen Reaktion der Transmission-Entwickler verteilt sich die infizierte Installationsdatei nicht weiter, die Infektionsraten stagnieren wieder. Außerdem hat Apple mittlerweile das missbrauchte Zertifikat gesperrt, um weitere Installationen zu verhindern.

Wie geht KeRanger vor?

Die Analyse von ESET ergab, dass KeRanger nach der Ausführung der Installationsdateien drei Tage ins Land ziehen lässt, bis die Verschlüsselung von privaten Dateien angestoßen wird. Selbst wenn heute eine Infektion vorliegt, ist somit noch kein Schaden entstanden. Nach der Aktivierung verbindet sich KeRanger mit einer von sechs Seiten innerhalb des TOR-Netzwerkes, um von dort die Lösegeld-Forderung und den öffentlichen RSA Key zu laden. Die Verbindung zum TOR-Netzwerk wird über öffentliche TOR2WEB Gates hergestellt.

Um zu prüfen, ob der eigene Mac mit KeRanger infiziert ist, rät ESET dazu, neben des Transmission-Clients die nachfolgenden Dateien zu löschen, sofern sie innerhalb des Mac-Dateisystems auffindbar sind:

  • /Applications/Transmission.app/Contents/Resources/ General.rtf
  • /Volumes/Transmission/Transmission.app/Contents/Resources/ General.rtf
  • %HOME_DIR%/Library/kernel_service/kernel_service
  • %HOME_DIR%/Library/kernel_service/.kernel_pid
  • %HOME_DIR%/Library/kernel_service/.kernel_time

Sobald KeRanger mit der Chiffrierung der Dateien in den Ordnern /Users und /Volumes beginnt, gibt es keinen Weg, um wieder an die verschlüsselten Daten zu kommen: Die Malware nutzt mit RSA-2048 und AES-256 Algorithmen, die nicht zu knacken sind.

Dateien sind nach Verschlüsselung verloren

Im ersten Schritt wählt die Malware einen zufälligen 256-Bit-Schlüssel für den AES-Algorithmus aus, verschlüsselt die Datei, um im Anschluss den AES-Schlüssel mit dem RSA-Algorithmus zu chiffrieren und abzulegen. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass verschiedene Dateien auch unterschiedliche Verschlüsselungs-Keys besitzen. Die mit der Endung .encrypted versehen Daten sind verloren.

KeRanger fordert im Anschluss nicht proaktiv eine Lösegeldzahlung ein, sondern weist in einer Textdatei darauf hin, die in jedem Ordner mit verschlüsselten Dateien abliegt. Darin wird zur Zahlung eines Bitcoins aufgefordert.

Damit es erst gar nicht zu einer Infektion kommt, empfiehlt ESET den Einsatz einer leistungsstarken Security-Software für Mac OS X wie der ESET Cyber Security Pro. Die ESET Sicherheitslösung schützt seit dem automatischen Virensignatur-Update 13137 von Montagfrüh zuverlässig vor KeRanger. Zusätzlich rät ESET zu regelmäßigen Updates – ganz egal, ob Windows- oder Mac-Nutzer. Weitere Informationen zur KeRanger-Malware erhalten Sie im ESET Security-Blog WeLiveSecurity.

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ESET ist ein weltweiter Anbieter von IT-Sicherheitslösungen für Unternehmen und Privatanwender. Der Entwickler der preisgekrönten NOD32-Technologie gilt als Vorreiter in der proaktiven Bekämpfung selbst unbekannter Viren, Trojaner und anderer Bedrohungen. ESET ist auf diesem Gebiet seit über 25 Jahren führend. 

Im Juni 2013 wurde ESET NOD32 Antivirus zum 80. Mal vom Virus Bulletin mit dem VB100 Award ausgezeichnet und ist damit Rekordhalter. Darüber hinaus hat die NOD32-Technologie im Vergleich zu Produkten anderer AV-Hersteller die längste Zeit in Folge den VB100 Award erhalten. Auch AV-Comparatives, AV-TEST und weitere Organisationen haben ESET bereits ausgezeichnet. 

Millionen von Nutzern vertrauen ESET NOD32 Antivirus, ESET Smart Security, ESET Cyber Security (Antivirenprogramm für Macs), ESET Mobile Security und IT Security for Business. Die Produkte zählen weltweit zu den am häufigsten empfohlenen Sicherheitslösungen.

ESET hat seine Zentrale in Bratislava (Slowakei) und besitzt regionale Vertriebszentren in San Diego (USA), Buenos Aires (Argentinien) und Singapur. In Jena (Deutschland), Prag (Tschechische Republik) und Sao Paulo (Brasilien) unterhält das Unternehmen eigene Niederlassungen. Außerdem verfügt ESET über Forschungszentren zur Malware-Bekämpfung in Bratislava, San Diego, Buenos Aires, Singapur, Prag, Košice (Slowakei), Krakau (Polen), Montreal (Kanada) und Moskau (Russland) sowie über ein Netz exklusiver Distributoren in mehr als 180 Ländern weltweit.

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