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Neue FPZ Studie: Zusammenhang zwischen Angst-Vermeidungsverhalten und Schmerz

Eine neue Studie aus dem Forschungs- und Präventionszentrum (FPZ GmbH) hat jetzt den Zusammenhang zwischen Angst-Vermeidungsverhalten und den empfundenen Schmerzen untersucht. Das Ergebnis liefert wichtige Erkenntnisse für Ärzte, Therapeuten und Patienten. Das wichtigste vorab: Es lässt sich ein gewisser Zusammenhang zwischen Angst-Vermeidungsverhalten und Schmerz feststellen. Eine individualisierte Schmerz- und Trainingstherapie führt zur Verbesserung der Umstände.

Die Erhebung

Viele Betroffene kennen das: Körperliche Schmerzen sorgen dafür, dass man bestimmte Bewegungen vermeidet. Die Patienten haben Angst vor einer Verschlimmerung ihrer Schmerzen. Diese Bewegungsmonotonie kann jedoch zu weiteren Beschwerden führen. Bei der aktuelle FPZ Studie handelt es sich um eine retrospektive Studie an Rückenschmerzpatienten, die in den Jahren 2006 bis 2012 an der FPZ Therapie teilgenommen haben. Analysiert
wurden die Angaben zur Schmerzintensität in Nacken und Rücken sowie die Ergebnisse eines Fragebogens zu den Themenfeldern Arbeit und physische Aktivität. Dieser Fragebogen (FABQ, Fear Avoidance Beliefs Questionnaire) erlaubt Rückschlüsse auf das Angst-Vermeidungsverhalten und wird bei Rückenschmerzpatienten im Rahmen der FPZ Therapie – sowohl in der Eingangs- als auch der Abschlussanalyse – eruiert. Er dient damit auch zur Therapiesteuerung. Insgesamt konnten die Daten von 3.596 Rückenschmerzpatienten in der vorliegenden Studie berücksichtigt werden.

(Teil)Ergebnisse

Unter anderem können der Studie folgende Teilergebnisse entnommen werden:

  • Die Stärke der Schmerzen von Rückenschmerzpatienten spiegelt nur leicht die persönliche Überzeugung zum Bewegungsverhalten wider
  • Bei über 50 Prozent der Patienten verbessern sich im Therapieverlauf die Schmerzen und das Vermeidungsverhalten
  • Bei gut 30 Prozent tritt trotz einer Verbesserung der Schmerzen eine Verschlimmerung der Angst vor Bewegung ein


Individualisierte Therapie

Fazit: Die für die Studie verantwortlichen Forscher, MSc. Jan Althoff, Dr. Frank Schifferdecker-Hoch und Dr. Michael Hollmann, sehen angesichts der Ergebnisse, in denen sich unterschiedliche Patiententypen zeigen, eine große Notwendigkeit, aber eben auch die Möglichkeiten einer individualisierten Therapie. Bei dieser sollte im Assessment, der Therapieplanung und der Behandlung selbst auf alle biopsychosozialen Aspekte eines Patienten eingegangen werden. Schulung und Aufklärung der Patienten zu den Themen Schmerz, Vermeidungsverhalten und Bewegung, ggf. auch ohne professionelle Hilfe, sind nach Einschätzung der Wissenschaftler unumgänglich.

Hinweis: Das detaillierte Handout zur Studie inkl. statistischem Grafikmaterial kann im FPZ Newsroom (http://news.fpz.de/documents) und auf der FPZ Website (http://www.fpz.de/forschung) heruntergeladen werden.

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  • rücken- und nackenschmerzen

Kontakt

Catharina Kern

Pressekontakt Marketing & PR +49 221 99530651

Dr. Michael Hollmann

Wissenschaft +49 221 99530711

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