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Büro der Zukunft: Facebook-Headquarter setzt neue Maßstäbe

Blog-Eintrag -

Büro der Zukunft: Facebook-Headquarter setzt neue Maßstäbe

Ob er damit zufrieden ist? Das Video von Mark Zuckerberg, in dem der Facebook-Chef das neue Headquarter vorführt, wurde auf Youtube seit der Veröffentlichung im September nur rund 70.000 Mal aufgerufen und bekam in drei Monaten Online-Präsenz insgesamt 250 Likes.

Das Video ging am 15. September online und hätte mehr Zuschauer verdient – auch wenn die Bildqualität nur Smartphone-Niveau hat. Aber die Einblicke, die Mark Zuckerberg in „Building 20“, so der Name des neuen Headquarters, gewährt, sind trotzdem ziemlich aufschlussreich. Facebook macht vor, wie moderne Büroarchitektur im 21. Jahrhundert aussehen kann.

Am schönsten ist das Gebäude von oben aus der Vogelperspektive. Auf dem Dach sprießen und blühen Bäume und Blumen in einem weitläufigen Dachgarten, der nicht nur für die Erholung der Mitarbeiter angelegt wurde. Das Facebook-Dach ist auch als Ort für die in USA immer beliebteren „Walking Meetings“ nutzbar. Von Mark Zuckerberg und Twitter-Chef Jack Dorsey weiß man, dass sie manche Besprechungen lieber beim Spaziergang als am Konferenztisch durchführen, weil der Mix aus körperlicher Bewegung und Gespräch den kreativen Prozess fördern soll. Für dieses neue Element der Facebook-Unternehmenskultur ist der Dachgarten perfekt geeignet. Mark Zuckerberg muss für seine Walking Meetings nicht mal das Firmengelände verlassen. Inspiriert wurden er und viele andere durch einen TED-Vortrag der amerikanischen Management-Vordenkerin Nilofer Merchant, die 2013 mit ihrem Appell „Got a meeting – take a walk“ einen neuen Businesstrend losgetreten hat.

Das Konzept für Building 20 stammt vom Stararchitekten Frank Gehry. Der ist zwar schon 86 Jahre alt, aber sein Name steht immer noch für Innovation und Avantgarde. Für Facebook hat er ein Raumkonzept entwickelt, das wieder mal neue Maßstäbe setzt: „Facebook’s massive new headquarters: the largest open-office workspace in the world“, schrieb die Washington Post anerkennend und veröffentlichte eine hübsche Fotoserie aus dem neuen Headquarter.

Die Bilder zeigen eine riesige Halle, die mit Betonböden, Stahlträgern und von der Decke hängenden Kabeln industrielles Flair versprüht. In der Halle reiht sich Schreibtisch an Schreibtisch an Schreibtisch. Alles ist offen, digital, transparent. Alles? Nicht ganz: Hierarchien sind unsichtbar – nicht mal der Chef hat ein eigenes Büro. Mark Zuckerbergs Schreibtisch steht mittendrin. Wer immer schon mal einen Blick darauf werfen wollte, sollte Zuckerbergs Video anklicken.

Wegen ihrer riesigen Dimensionen, die Platz für 2800 Mitarbeiter bietet, ist die Open-Office-Struktur bei Facebook außergewöhlich, vielleicht sogar einzigartig. Für das zugrunde liegende Konzept gilt das nicht, denn Open-Office-Strukturen sind in der Büroarchitektur inzwischen sehr weit verbreitet. Nach einer Angabe der International Faciliy Management Association sind in den USA rund 70 Prozent der Büroflächen als Open Office gestaltet, Tendenz steigend.

Für Unternehmen bieten solche Büro-Konzepte viele Vorteile. Wenn auf einer Fläche keine Wände errichtet werden, sinken die Kosten für die Architektur. Zugleich steigt die Produktivität, denn man kann auf der Bürofläche mehr arbeitende Menschen unterbringen. Auch die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters steigt, denn die offene Struktur bewirkt eine subtile, aber wirksame Kontrolle der Performance. Wer kommt morgens spät zur Arbeit, wer geht am Nachmittag besonders früh nach Hause? Wer telefoniert privat, wer surft heimlich auf Pornoseiten im Internet? Das alles ist in offenen Strukturen sichtbar bzw. hörbar – so werden die Mitarbeiter durch ein informelles System der latenten gegenseitigen Kontrolle dazu motiviert, sich in erster Linie mit ihren beruflichen Aufgaben zu beschäftigen. Und: Transparente, offene Strukturen fördern eine demokratische, kommunikative Unternehmenskultur, die bei vielen Menschen die Arbeitszufriedenheit und Motivation erhöht.

All diese Faktoren beeinflussen die sogenannte „Flächeneffizienz“ – und die ist für Unternehmen, die neue Büros entwickeln, sehr wichtig. Wie komplex dieses Thema ist, zeigt sich beispielsweise in der 2014 veröffentlichten Studie „Office Settings“ vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Die Fraunhofer-Wissenschaftler haben auch erforscht, wie unsere Arbeitswelten in zehn Jahren aussehen werden und dazu einen sehenswerten Kurzfilm ins Netz gestellt.

Doch zurück zu Facebook und dem neuen Headquarter. Hier wurde ein Teil der Fraunhofer-Prognosen bereits realisiert. Nicht nur das Interior Design setzt neue Maßstäbe, auch in Sachen Bürokommunikation geht das Unternehmen neue Wege. Beides hängt eng zusammen – denn für die Steuerung der Arbeitsprozesse in einem 500 Meter langen Großraumbüro braucht man neuartige Orientierungs- und Navigationshilfen. Deshalb hat Facebook das System „Wayfinders“ entwickelt, das über Touchscreen bedient wird und die Facebook-Mitarbeiter wie ein digitaler Wegweiser durch Building 20 lotst.

Was man dagegen nicht mehr braucht: Festnetztelefone und Familienfotos auf dem Schreibtisch. Diese Relikte aus dem 20. Jahrhundert sieht man bei Facebook nicht, und man wird sie in den Bürolandschaften der Zukunft wahrscheinlich immer seltener finden. Denn zum Telefonieren nimmt man das Smartphone – und für die Fotos hat man ja Facebook.

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