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LinkedIn-Studie: Wie es den Deutschen im Homeoffice geht
LinkedIn-Studie: Wie es den Deutschen im Homeoffice geht

Pressemitteilung -

Studie zur mentalen Gesundheit: Wie es den Deutschen im Homeoffice geht

Die Corona-Krise stellt uns alle vor nie dagewesene Herausforderungen.Neben der Sorge um unsere Gesundheit, wird seit Wochen das Arbeitsleben auf den Kopf gestellt. Während systemrelevante Berufsgruppen das öffentliche Leben und das Gesundheitssystem am Laufen halten, haben andere die Möglichkeit, von Zuhause aus zu arbeiten. Doch das derzeitige Homeoffice ist kein gewöhnliches: Angst vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, die Doppelbelastung, wenn neben der Arbeit auch Kinder beschult, beschäftigt und bekocht werden müssen – die Krise lässt ein normales Arbeiten selten zu und belastet die Menschen.

Seit Februar hat LinkedIn auch auf seiner Plattform vermehrte Diskussionen und Beiträge darüber verzeichnet, wie Mitglieder mit em Corona-Virus, dem damit einhergehenden neuen Arbeitsalltag und der psychischen Belastung umgehen. In einer weltweiten Studie zur mentalen Gesundheit hat LinkedIn deshalb über 2.000 Arbeitnehmer*innen und Unternehmer*innen in Deutschland befragt, wie es ihnen bei der Arbeit in der Selbstisolation geht. Was stresst sie? Wo hakt es, was läuft besser? Und was tun sie, um gesund durch diese Zeit zukommen?

Das persönliche Stresslevel: eine Frage der Resilienz – und der Arbeitsbedingungen

Wie Menschen auf eine Krise reagieren, ist eine Frage der persönlichen Stressresistenz. Doch im Hinblick auf die Arbeitssituation spielen auch andere Faktoren, wie die Art der Tätigkeit, die Berufserfahrung und das Geschlecht, eine Rolle. Fühlen sich die Deutsche in Zeiten von Corona generell gestresster von ihrer Arbeit? Die Antwort: zweigeteilt. Die einen nehmen es gelassener, die anderen hingegen reagieren mit Anspannung. „Alles gut“ sagt knapp die Hälfte der Befragten (49,5%), doch für immerhin ein Drittel (30,2%) mindern Angst und Überreizung das tägliche Wohlbefinden. Mit dem Alter stellt sich wiederum eine gewisse Gelassenheit ein: 71,9 Prozent der Generation 55+ fühlen sich nicht zusätzlich gestresst. Auch die Stellung im Job spielt eine Rolle. Gestresster als der Durchschnitt fühlen sich laut Studie knapp die Hälfte der ungelernten Kräfte (48,7%), Arbeitnehmer auf Senior-Manager-Level (44,4%) sowie auf Führungsebene (47,1%).

Die Deutschen machen täglich Überstunden

80 Prozent der Deutschen leisten in der Krise Mehrarbeit – fast 30 Prozent von ihnen sogar vier oder mehr Stunden pro Tag. Die Arbeitstage beginnen früh und enden spät: Vor allem die jüngeren Arbeitnehmer (86,9 % der 25- bis 34-Jährigen) starten vor 9 Uhr, aber nur gut ein Drittel fährt vor 18 Uhr den Rechner wieder herunter. Unter Zeit- und Performance-Druck steht jeder Fünfte (21,9%). Ihre Strategien, um ihre Effektivität unter Beweis zu stellen: Sie loggen sich früher ein und später aus, schreiben Mails auch nach Feierabend. Ein weiteres Zeichen von Verunsicherung: Jüngere Arbeitnehmer (20,6%) tendieren dazu, gegenüber ihren Kollegen zu übertreiben, 14 Prozent von ihnen erfinden sogar Telefonate und Meetings, um möglichst beschäftigt zu wirken. Auch hier zeigt sich wieder: je älter, desto gelassener. 85,4 Prozent der Generation 55+ verzichten auf solche Tricks (im Vergleich: 39,7% der 16- bis 24-Jährigen). Und auch die Frauen spielen unabhängig von der Altersgruppe in der Mehrheit (62,8%) mit offenen Karten (Männer: 54,9%).

„Interessant ist, dass besonders jungen Menschen das mobile Arbeiten im Quarantäne-Modus auf Dauer zu schaffen macht, obwohl sie im Unterschied zu älteren Generationen wesentlich versierter im Umgang mit moderner Technik sind. Das könnte auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen sein: Zum einen ist die Unsicherheit bei Berufseinsteigern größer – sowohl im Hinblick auf die eigenen Fähigkeiten als auch in Bezug auf die Jobsicherheit. Zum anderen spielen für junge Menschen soziale Aspekte der Arbeit eine größere Rolle“, erläutert Prof. Tim Hagemann, Experte für Arbeits- und Gesundheitspsychologie an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld.

Kinder, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit – wenn sich das Gedankenkarussell dreht

Ein Viertel der Männer fühlt sich im Homeoffice leichter abgelenkt. Ein Grund ist der regelmäßige Medienkonsum zum Thema Corona (25,9%), der Zeit und Aufmerksamkeit bindet. Auch die Angst vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit führt zu weniger Effizienz am Heimarbeitsplatz – für Frauen mehr (22,2%) als für Männer (15%). Dazu kommt in vielen Fällen die Doppelbelastung von Homeoffice und Kinderbetreuung, klagen die 35- bis 44-Jährigen (39%). Auch hier gibt es bundesweite Unterschiede: Überdurchschnittlich gestresst reagieren beispielsweise die Thüringer (46,2%) auf die Unvereinbarkeit von Familie und Arbeit im Quarantäne-Modus, im Saarland sind es dagegen nur 7,7 Prozent.

Lieber Kollege: Du fehlst mir!

Für die einen vermeintlich ein „Luxusproblem“, unter den Menschen im Homeoffice aber durchaus ein relevantes Thema: das fehlende Miteinander mit den Kollegen. 43,3 Prozent der Deutschen vermissen ihre Kollegen, unter den Berufseinsteigern ist es sogar mehr als die Hälfte (53,3%). Im Schnitt fühlten sich 19,4 Prozent der Befragten „einsam und isoliert“. Auch sonstige Vorzüge des Bürolebens fehlen ihnen: Das gewohnte technische Equipment wünschen sich vor allem Arbeitnehmer aus dem Bankensektor (44,1%), der Werbe-und Marketingbranche (54,4%) sowie Berufseinsteiger (52,6%). Letzteren fehlen außerdem die kleinen sozialen Events, die das Arbeitsleben für gewöhnlich bereichern: interne Geburtstagsfeiern oder After-Work-Drinks (36,2%).

Mehr Zeit mit der Familie – das Homeoffice hat auch positive Seiten

Die Menschen im Homeoffice können der ungewohnten Arbeits- und Lebenssituation auch Positives abgewinnen. Denn was normalerweise oft zu kurz kommt, gewinnt aktuell an Bedeutung. Mehr Quality Time mit der Familie genießen 44,9 Prozent der Befragten. 28,4 Prozent der Frauen geben an, sich gesünder zu ernähren (Männer: 22%). Sportlich gehen vor allem die 24-bis 35-Jährigen (30,5%) durch den neuen Alltag. Eine größere Produktivität stellen immerhin knapp 30 Prozent der Deutschen bei sich fest.

„Die Studie bestätigt die positiven Aspekte, die dem Homeoffice schon immer zugesprochen wurden: Das Arbeiten von zu Hause aus ermöglicht es uns, private und berufliche Pflichten besser miteinander zu vereinbaren. Beispielsweise fallen lange Arbeitswege weg – wodurch wir mehr Zeit haben, um etwa zu kochen oder Sport zu treiben“, erklärt Hagemann. „Allerdings müssen wir aufpassen, die gewonnene Zeit nicht durch noch mehr digitale Meetings zufüllen – solche Bumerang-Effekte können sich leicht einstellen.“

Strategien aus der Krise

Gegen den Kollegen-Blues hilft den Befragten am besten die (digitale) verbale Kommunikation (45%). Darüber hinaus fahren die Deutschen im Homeoffice verschiedene Strategien, um ihre Work-Life- Quarantäne-Balance zu finden: Sport wie Yoga, Pilates und Krafttraining (37,2%) und Entspannungsübungen (28,8%) helfen ihnen beim Ausgleich (Frauen liegen mit plus 10 Prozent jeweils über dem Durchschnitt). Vor allem Geschäftsführer (über 50%) sehen Sport als hilfreiches Mittel zur Stärkung der mentalen Fitness, Manager setzen besonders auf Entspannungsübungen (37%). Und nicht zuletzt helfen kognitive Beschäftigungen wie Sudokus, Kreuzworträtsel, Puzzles (20%) oder das Lesen von Büchern und Magazinen (26,2%) den Menschen. Vorausgesetzt, der Lesestoff hat weder mit der Arbeit noch mit Corona zutun.

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