Pressemitteilung -

Presseinformation: Programmhighlights der Woche

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Uraufführung von „No President. A Story Ballet of Enlightenment in Two Immoral Acts“ ist nicht nur ein Highlight der vorletzten Festivalwoche, sondern der gesamten Ruhrtriennale 2018. Die schräge Performance der New Yorker off-off-off-Broadway-Kompanie Nature Theater of Oklahoma wird ab dem 14. September in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck gezeigt. Weitere Programmhöhepunkte in den kommenden Tagen sind die neue Tanz-Kreation „Exodos“ von Sasha Waltz & Guests sowie die Musikperformance „Live Ammunition! / Conjured Geographies“ der Künstler Hassan Khan und Tarek Atoui. Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse und Ihre Berichterstattung. Für Fragen oder Akkreditierungswünsche stehen wir gerne zur Verfügung.

Viele Grüße aus der
Pressestelle der Ruhrtriennale

Electronic Music Performances
LIVE AMMUNITION! / CONJURED GEOGRAPHIES
Hassan Khan, Tarek Atoui
12. September, 20 Uhr, Maschinenhaus, Essen

ruhr3.com/maschinenhausmusik


Foto: Matteo Bellomo Fabrica

In Live Ammunition! Music for Clapping, String Quartet and Live Electronics von Hassan Khan werden ein im Studio aufgenommenes Streichquartett und polyrhythmische Klatschmuster in vielen Spuren übereinandergeschichtet und so strukturiert, dass sich im Verlauf von vier Sätzen eine dicht gewobene Klanglandschaft entwickelt. Das Stück wird angetrieben von Motiven des Zorns, des Konflikts und des strukturellen Wandels; von der Erkenntnis, dass ein Preis zu zahlen ist für Veränderungen, die unter der Oberfläche brodeln; von einem Interesse an Formen, die für Risiko, für emotionales Investment stehen – Formen, die zwischen Getriebenheit und Kollaps taumeln.

Der in Kairo lebende ägyptische Künstler, Musiker und Autor Hassan Khan widmet sich in seinen Kompositionen, multimedialen Werken, Installationen und Performances der konzeptionellen und kommunikativen Rolle von Kunst – Kunst als eine Sprache, die kulturelle und soziale Strukturen auf ganz eigene Art und Weise offenzulegen vermag – besonders da, wo sie traditionelle Konventionen bricht, indem sie diese negiert oder dekonstruiert.

In der Performance Conjured Geographies von Tarek Atoui wird das unendlich vielfältige, von überall her gesammelte Klangmaterial als Heterophonie, als Prozess unendlicher Umspielungen in Anlehnung an das „tarab“ in der arabischen Musik rekonfiguriert; „tarab“ meint weniger ein musikalisches Genre als vielmehr das Vergnügen an der Musik, wenn ein Zustand der Melotrance erreicht wird, indem man Musik über eine längere Zeitdauer ausgesetzt ist. In der Performance „artikulieren sich gegenseitig Materie und Körper, bis alle geographischen, zeitlichen und physischen Grenzen kollabieren.“ (Tarek Atoui)

Tarek Atoui, geboren 1980 im Libanon, lebt seit 1998 in Paris. Er ist Musiker, Klangkünstler und Programmierer – sein Instrument ist ein vernetztes Gebilde aus selbstgebauten Rechnern, Kabeln und Knöpfen, Kopf und Körper. Atoui initiiert Interventionen, Performances, Konzerte und Workshops in Europa und im Nahen Osten. Sein Interesse gilt besonders kollaborativen Projekten, etwa der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder mit tauben Menschen.

Gefördert durch die Kunststiftung NRW.

Schauspiel / Handlungsballett / Performance
NO PRESIDENT. A STORY BALLET OF ENLIGHTENMENT IN TWO IMMORAL ACTS
Nature Theater of Oklahoma
14. bis 20. September, Maschinenhalle Zweckel, Gladbeck

ruhr3.com/nopresident


Foto: Nature Theater of Oklahoma

Es ist nicht einfach, ein Sicherheitsmann zu sein, in Zeiten, in denen tödliche Gefahr hinter jeder Ecke lauert. Ein öffentliches Zusammenkommen wie eine Theateraufführung ist da ein besonders verführerisches Angriffsziel. Deshalb wurde eine Sicherheitsfirma angeheuert. Damit jeder sicher ist. Aber ist reiner Schutz genug in einer Welt, in der alles – selbst Sicherheit – wie Showbusiness aussehen muss?

In diesem Fall wurde eine kleine, aber erfolgreiche Sicherheitsfirma beauftragt, deren Angestellte ehemalige Schauspieler*innen sind. Ihr Auftrag: einen besonderen Theatervorhang zu beschützen – und das, was dahinter verborgen sein mag. Doch bald schon geraten die Dinge außer Kontrolle: Die Wachleute merken, dass sie von einer rivalisierenden Sicherheitsfirma, bestehend aus ehemaligen Balletttänzer*innen, infiltriert wurden. Nicht nur ist die Konkurrenz künstlerisch mehr auf der Höhe der Zeit, sie ist auch schneller, billiger und vor allem bereit, jeden Preis für diesen wichtigen Gig zu zahlen.

Am Ende – wie immer in unserer gegenwärtigen Welt, in der alle Konflikte durch Gewalt und Kannibalismus gelöst werden – spielt das Leben sein wankelmütiges Spiel aus Freundschaft, Liebe, Betrug und schließlich, so bleibt zumindest zu hoffen, Erlösung.

Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus leidenschaftlichem Theater, konzeptueller Strenge und überraschendem Gebrauch modernistischer Kunststrategien ist die off-off-off-Broadway-Kompanie Nature Theater of Oklahoma in den letzten Jahren zu einer der meistdiskutierten und einflussreichsten amerikanischen Gruppen geworden. In jüngster Zeit beschäftigten sich Kelly Copper und Pavol Liska, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, vor allem mit dem Filmemachen. Nun kehren sie zum Theater zurück mit einigen ihrer alten, vielgerühmten Performer*innen und mit den wunderbaren Schauspieler*innen des Düsseldorfer Schauspielhauses. Das Nature Theater bringt seine Darsteller*innen an ihre Grenzen – mit einer furiosen Choreographie, die sich bei fast allem bedient: Ballett, Stummfilm, Slapstick und einigen virtuosen Erfindungen des Modern Dance. Stilecht begleitet von der Musik des Nussknackers.

Eine Produktion der Ruhrtriennale und des Düsseldorfer Schauspielhaus.

Tanz / Electrosound / Immersiv
EXODOS / Eξοδος
Sasha Waltz & Guests, Soundwalk Collective
15. bis 20. September, Jahrhunderthalle Bochum

ruhr3.com/exodos


Foto: Carolin Saage

In Exodos untersucht Sasha Waltz den kollektiven Körper derer, die ausgehen, um einzutauchen – ineinander, um sich selbst zu entrinnen; die Auswege aus dem materiellen Raum suchen, um in Räume aus Klang und Licht vorzudringen.

Im Neugriechischen bedeutet Exodos einerseits dieses Ausgehen – ins Nachtleben, in Bars und Clubs, die oft das Wort im Namen tragen. Andererseits bedeutet Exodos Flucht, sowie den konkreten Ausgang, auf den eine Flucht zusteuert. Im Theater bedeutet das Wort das Verlassen der Bühne und damit den Moment, in dem die Maske des Spiels abgestreift wird. Zwischen diesen Bedeutungsdimensionen existieren Bedingungsverhältnisse, mündet das eine ins andere, lässt sich mittels Bewegungssprache ein Diskurs einkreisen. Waltz führt den Exzess auf transgressive Bewegungsideen zurück, in denen die Begriffe der Bacchanalien und des Rausches auch etymologisch ihren Ursprung haben. Tanz offenbart sich dabei als Technik des Hervorrufens von Ausnahmezuständen, in denen das Menschliche sich selbst erfasst.

Exodos entsteht anlässlich des 25. Jubiläums der Compagnie Sasha Waltz & Guests. Die Neukreation knüpft an den existenziellen Themenkreis ihres Vorläuferprojekts Kreatur (2017) an und schreibt dessen Ausdrucksformen fort. Zur Untersuchung kollektiver Dynamiken arbeitet Waltz in Exodos mit einem immersiven Format: das choreographische Geschehen wird ohne Bühnenabgrenzung entfaltet, um alle Zuschauer*innen zu involvieren – sei es am Rande sich zurückhaltend, sich vortastend oder sich auf die Partizipation einlassend.

Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Koproduktion mit der Ruhrtriennale. Made in Radialsystem. Sasha Waltz & Guests wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Hauptstadtkulturfonds.

Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Ruhrtriennale e.V.

Programm im Festivalzentrum

THIRD SPACE

14. September, 19.30 Uhr: Interaktives Talkformat: Ein Date mit dem Ruhrgebiet
14. September, 22 Uhr: Filmnacht V – Das Gegenteil von Grau
15. September, 18 Uhr: Szenischer Liederabend: Winterreise
15. September, 22 Uhr: Silent-Party
16. September, 15 Uhr: 1-on-1 Performance: Queer Memory
16. September, 16 Uhr: Lesesalon V

Hauptprojektförderer: Innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft

ruhr3.com/festivalzentrum


Weiterhin im Programm

Video-Installation / Urbane Künste Ruhr
VOM NUTZEN DER ANGST - THE POLITICS OF SELECTION
Peggy Buth
10. August bis 23. September, Ehemalige Kirche St. Barbara, Duisburg

ruhr3.com/angst

Festivalzentrum
THIRD SPACE
raumlaborberlin
16. August bis 23. September, Vorplatz Jahrhunderthalle Bochum

Hauptprojektförderer: innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft

ruhr3.com/festivalzentrum

Video-Installation
TWENTY-TWO HOURS / THE TEMPEST SOCIETY
Bouchra Khalili

23. August bis 21. Oktober, Museum Folkwang, Essen

ruhr3.com/22hours

Neue Arbeit / Skulptur
Olu Oguibe
Appeal to the Youth of All Nations
31. August bis 23. September, Westpark Bochum

Gefördert durch die Stiftung der Sparkasse Bochum zur Förderung von Kultur und Wissenschaft

ruhr3.com/appeal

Theaterereignis für ein Publikum ab 8 Jahren
THE WELCOMING PARTY
Theatre-Rites, Sue Buckmaster
7. bis 16. September, Zentralwerkstadt Zeche Lohberg, Dinslaken

Mit freundlicher Unterstützung der RAG-Stiftung, RAG Montan Immobilien und der NRW.BANK.

ruhr3.com/welcoming

Themen

  • Kunst, Kultur, Unterhaltung

Die Ruhrtriennale – das Festival der Künste lädt jedes Jahr zeitgenössische Künstler*innen ein, die monumentale Industriearchitektur der Metropole Ruhr zu bespielen. Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser, Halden und Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich jedes Jahr in beeindruckende Spielorte für Kunst an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance und Bildender Kunst und machen die Ruhrtriennale zu einem weltweit einzigartigen Festival.

Die Programmausrichtung wird maßgeblich von der Intendanz bestimmt, die alle drei Jahre neu berufen wird. Die Intendantin der Festivalausgabe von 2018 - 2020 ist Stefanie Carp. Die Ruhrtriennale findet vom 09. August bis 23. September 2018 statt.

Kontakt

Angela Vucko

Pressekontakt Ltg. Pressestelle 0234/97 48 33 37

Anamaria Sumic

Pressekontakt Assistenz Pressestelle 0234/97 48 34 20