Pressemitteilung -

Presseinformation: Programmhighlights der Woche

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch die letzte Festivalwoche der Ruhrtriennale 2018 bietet zahlreiche Programmhighlights und Premieren: Darunter die europäische Erstaufführung von Anthony Braxtons „Composition No. 103“ und die Performance „The Language of the Future“ von Laurie Anderson. Mit dem „Chorbuch“ von Mauricio Kagel trägt das Chorwerk Ruhr einen besonderen musikalischen Höhepunkt zur Ruhrtriennale 2018 bei, ebenso wie die Cuban-European Youth Academy, die mit dem Konzertabend „Aufbruch“ das Festival beschließt.

Außerdem laden wir Sie nochmals herzlich zur Abschluss-Pressekonferenz der Ruhrtriennale 2018 ein: am Mittwoch, 19. September, um 11 Uhr im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle Bochum.

Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse und Ihre Berichterstattung. Für Fragen oder Akkreditierungswünsche stehen wir gerne zur Verfügung.

Viele Grüße aus der Pressestelle der Ruhrtriennale

Multi Media Music Performance
THE LANGUAGE OF THE FUTURE
Laurie Anderson
18. September, 20 Uhr, Lichtburg, Essen

ruhr3.com/anderson


Laurie Anderson, Foto: Ebru Yildiz

Laurie Anderson gilt als die weltbekannte Gallionsfigur einer ebenso poetischen wie technologisch avancierten Performancekunst zwischen Erzählung, Musik und Bild. In dem stilvollen Ambiente des Essener Premierenkinos Lichtburg setzt sie mit ihrer Befragung des alltäglichen Wahnsinns auf der Suche nach einer Sprache der Zukunft einen starken Akzent. Diese Performance ist eine Sammlung von Songs, Geschichten, Filmen und Photos über den kulturellen Zustand der Gegenwart. Seit 1984, als sie zu Gast war in Nam June Paiks legendärer Satelliten-TV-Show Good Morning Mr. Orwell, untersucht Laurie Anderson das amerikanische Selbstbild und wie man darüber erzählen kann. Mit der ihr eigenen Sicherheit für poetische Pointen, mit lässigem Witz, mit einer Mischung aus Schärfe und milder Ironie navigiert sie zwischen Wirklichkeit und ihrer massenmedialen Spiegelung, zwischen Traum, Albtraum und Nüchternheit. Ihre unnachahmliche kühle Freundlichkeit paart sich mit der technologischen Verfremdung ihrer Stimme und ihrem mit Samples angereicherten elektronisch prozessierten Violinspiel zu einem melancholischen Schwebezustand.

Ruhrtriennale in Kooperation mit Ultima Oslo Contemporary Music Festival.

Gefördert durch die Kunststiftung NRW.

Szenisches Konzert
COMPOSITION NO. 103
Anthony Braxton / Monochrome Project
19.
September, 20 Uhr, Maschinenhaus Essen

ruhr3.com/maschinenhausmusik


Monochrome Project, Foto: Eva Maria Müller

Anthony Braxton, geboren 1945 in Chicago, ist als Komponist, Saxophonist und Multiinstrumentalist einer der großen Erneuerer und Avantgardisten des Jazz, wobei auch Komponisten wie Edgard Varèse, Iannis Xenakis, John Cage, Frederic Rzewski, Karlheinz Stockhausen oder Vinko Globokar auf seine Kompositionsverfahren eingewirkt haben. Composition No. 103, 1983 geschrieben, aber erst 2005 uraufgeführt, ist ein voll auskomponiertes Stück von etwa 45 Minuten Dauer für sieben kostümierte Trompeter und Bewegungschoreographie. Die Aufführung wird ergänzt bzw. unterbrochen durch drei weitere Kompositionen aus dem Umfeld seiner Ghost Trance Music.

Die europäische Erstaufführung im Essener Maschinenhaus durch das Trompetenensemble Monochrome Project unter Leitung von Marco Blaauw, einem der weltweit besten Trompeter neuer Musik, wird musikalisch einstudiert von Taylor Ho Bynum, einem engen Mitstreiter von Braxton. Die kostümierten Musiker werden den ganzen Raum bespielen und eine Art Ritual gestalten.

Eine Koproduktion von Marco Blaauw und littlebit GbR.

Gefördert durch die Kunststiftung NRW.

Konzert
CHORBUCH
Mauricio Kagel / J. S. Bach / Florian Helgath / Chorwerk Ruhr
21. bis 23. Sept, 20.00 Uhr, Salzlager, Kokerei Zollverein Essen

ruhr3.com/chorbuch


Chorwerk Ruhr, Foto: Pedro Malinowski

Das Chorbuch für Vokalensemble und Tasteninstrumente des argentinisch-deutschen Komponisten Mauricio Kagel (1931/Buenos Aires – 2008/Köln) ist ein sehr ungewöhnliches Werk. Ungewöhnlich, weil der Komponist darin eine Sammlung aus 53 Chorälen in alphabetischer Reihenfolge zusammenstellt, dem aufführenden Chor aber die Entscheidung frei überlässt, welche der Choräle in welcher Abfolge oder Wiederholung und in welcher Kombination mit Werken anderer Komponisten gesungen werden. Keinesfalls sollen alle 53 Stücke vorkommen, so Kagel in seiner Einleitung. Ungewöhnlich ist das Chorbuch auch in Kagels kompositorischem Umgang mit den Bachschen Chorälen, die die musikalische Basis für sein Werk bilden. Die von Kagel gewählten Choräle von Johann Sebastian Bach werden von den Tasteninstrumenten – ein Flügel und ein Harmonium – in einer nicht-linearen Transposition gespielt, während der Chor die Choralkompositionen von Mauricio Kagel singt. Der Komponist hat dabei zahlreiche Besonderheiten in der Partitur notiert: So fordert er die Sängerinnen und Sänger zu Sprechgesang, zu Schreien oder zum Singen in besonders tiefer Lage auf; auch der Einsatz von beispielsweise Megaphonen wird von ihm vorgeschlagen, und Mimik, Gestik und theatrale Aktionen sollten Elemente der Aufführung sein.

Mauricio Kagel gehörte in den 1960er Jahren zur europäischen Avantgarde und nimmt einen wichtigen Platz unter den Komponist*innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein. In seiner ganz eigenen Tonsprache hat er neben zahlreichen Kompositionen für Orchester, neben Hörspielen und Filmen, auch viel Chormusik geschrieben, das Chorbuch ist in den Jahren 1975 bis 1978 entstanden.

Der musikalische Leiter Florian Helgath stellt seiner Chorbuch-Fassung für die Ruhrtriennale drei Motetten von Johann Sebastian Bach voran; Chorwerk Ruhr tritt in einer Besetzung von 26 Sängerinnen und Sängern im Salzlager der Kokerei Zollverein in Essen auf. Das Salzlager ist, so Florian Helgath, „ein Raum, der für Chormusik eine nahezu ideale Akustik besitzt und trotz seiner Größe eine schöne und intime Atmosphäre bietet“.

Eine Koproduktion von Chorwerk Ruhr für die Ruhrtriennale.

Gefördert durch die Kulturstiftung NRW.

Konzert
AUFBRUCH
Thomas Hengelbrock / Jenny Peña Campo / Jan Müller-Wieland / Johanna Wokalek / Balthasar-Neumann-Chor
23. Sept, 19.00 Uhr, Grand Hall Zollverein, Essen

ruhr3.com/aufbruch


Cuban-European Youth Academy, Foto: Ansgar Klostermann

Die Ruhrtriennale ist Veranstalterin einer internationalen Orchesterakademie. Die Cuban-European Youth Academy, CuE, sowie ihr Orchester, das CuE Orchestra, fördert auf innovative Weise den Austausch zwischen europäischen und kubanischen Musiker*innen. Sie wurden im Jahr 2014 auf Initiative des Dirigenten Thomas Hengelbrock und der Akademie Balthasar Neumann gegründet. Das Orchester setzt sich aus den ca. 80 an der Akademie teilnehmenden Musikstudierenden zusammen. Das erste transatlantische Orchesterprojekt fand in der Saison 2014/15 in Zusammenarbeit mit dem Rheingau Musik Festival sowohl auf Kuba als auch in Europa statt. Im Herbst 2016 probte und konzertierte das CuE Orchestra unter der Leitung von Thomas Hengelbrock in Havanna. 2017 fand erneut ein transatlantisches Orchesterprojekt in Kooperation mit dem Rheingau Musik Festival statt, das Orchester spielte in Wiesbaden und Berlin. Während der Ruhrtriennale 2018 werden internationale junge Instrumentalist*innen, Komponist*innen und der Dirigent Thomas Hengelbrock 14 Tage miteinander arbeiten.

Die Proben in Dortmund sind öffentlich, das Projekt mündet in das Konzert am 23. September mit dem Titel Aufbruch. Dieser Abschluss in der Grand Hall Zollverein, Essen, enthält die Aufführung eines neuen Werkes der 1983 in Havanna geborenen Geigerin und Komponistin Jenny Peña Campo und die Uraufführung eines zeitgenössischen Marien-Oratoriums des vielfach ausgezeichneten deutschen Komponisten und Dirigenten Jan Müller-Wieland (*1966).

Gründer und Künstlerischer Leiter der Cuban-European Youth Academy und der Balthasar-Neumann-Ensembles, Thomas Hengelbrock, ist als Konzert- und Operndirigent international renommiert und Chef associé de l’Orchestre de Paris. Er veröffentlichte zahlreiche CDs und dirigierte am 11. Januar 2017 das Eröffnungskonzert der Hamburger Elbphilharmonie.

Eine Produktion der Ruhrtriennale und der Akademie Balthasar Neumann mit freundlicher Unterstützung des Orchesterzentrum NRW.

Die Cuban-European Youth Academy (CuE) ist ein innovatives Austausch- und Weiterbildungsprogramm für kubanische und europäische Musiker. CuE erhält keine institutionelle Förderung, alle Projekte werden durch Projektförderungen und –partner wie Stiftungen, Firmen und Privatpersonen ermöglicht. Das Auswärtige Amt ist seit Gründung der CuE ein enger und wertvoller Partner.

Kooperationspartner auf kubanischer Seite sind das Instituto Superior de Arte (ISA) und das Lyceum Mozartiano de la Habana.

Zu den Projektpartnern der Cuban-European Youth Academy zählen außerdem Condor als offizieller Flugpartner und Evonik Industries.

Mit freundlicher Unterstützung der RAG-Stiftung.

Programm im Festivalzentrum

THIRD SPACE

Die im Festivalzentrum am 09. September vorgeführten Kurzfilme können weiterhin durchgehend im Festivalzentrum Third Space angeguckt werden.

20. September, 18 Uhr: Margarita Tsomou: Partizipation / Intervention / Transfromation, Lecture und Diskussion
21. September, 15 Uhr: raumlabor: offene Werkstatt bis 19 Uhr
21.
September, 22 Uhr: Filmnacht VI: I Am Not a Witch – Rungano Nyoni
22.
September, 15 Uhr: raumlabor: offene Werkstatt bis 19 Uhr
22. September, 21 Uhr: Kristin Gerwien feat. OneMoe / performatives Konzert mit DJ-Begleitung
22. September, 22 Uhr: Party mit OneMoe & hit-and-miss
23. September, 15 Uhr: raumlabor: offene Werkstatt bis 19 Uhr
23. September, 16 Uhr: Lesesalon VI

Hauptprojektförderer: Innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft

ruhr3.com/festivalzentrum

Weiterhin im Programm

Tanz / Electrosound / Immersiv
EXODOS / E
ξοδος
Sasha Waltz & Guests, Soundwalk Collective
18. bis 20.
September, Jahrhunderthalle Bochum

Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests in Koproduktion mit der Ruhrtriennale. Made in Radialsystem. Sasha Waltz & Guests wird gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem Hauptstadtkulturfonds.

Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Ruhrtriennale e.V.

ruhr3.com/exodos

Schauspiel / Handlungsballett / Performance
NO PRESIDENT. A STORY BALLET OF ENLIGHTENMENT IN TWO IMMORAL ACTS
Nature Theater of Oklahoma
19. und 20.
September, Maschinenhalle Zweckel, Gladbeck

Eine Produktion der Ruhrtriennale und des Düsseldorfer Schauspielhaus.

ruhr3.com/nopresident

Video-Installation / Urbane Künste Ruhr
VOM NUTZEN DER ANGST - THE POLITICS OF SELECTION
Peggy Buth
10. August bis 23. September, Ehemalige Kirche St. Barbara, Duisburg

ruhr3.com/angst

Festivalzentrum
THIRD SPACE
raumlaborberlin
16. August bis 23. September, Vorplatz Jahrhunderthalle Bochum

Hauptprojektförderer: innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft

ruhr3.com/festivalzentrum

Video-Installation
TWENTY-TWO HOURS / THE TEMPEST SOCIETY
Bouchra Khalili
23. August bis 21. Oktober, Museum Folkwang, Essen

ruhr3.com/22hours

Neue Arbeit / Skulptur
Olu Oguibe
Appeal to the Youth of All Nations
31.
August bis 23. September, Westpark Bochum

Gefördert durch die Stiftung der Sparkasse Bochum zur Förderung von Kultur und Wissenschaft

ruhr3.com/appeal

Themen

  • Kunst, Kultur, Unterhaltung

Die Ruhrtriennale – das Festival der Künste lädt jedes Jahr zeitgenössische Künstler*innen ein, die monumentale Industriearchitektur der Metropole Ruhr zu bespielen. Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser, Halden und Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich jedes Jahr in beeindruckende Spielorte für Kunst an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance und Bildender Kunst und machen die Ruhrtriennale zu einem weltweit einzigartigen Festival.

Die Programmausrichtung wird maßgeblich von der Intendanz bestimmt, die alle drei Jahre neu berufen wird. Die Intendantin der Festivalausgabe von 2018 - 2020 ist Stefanie Carp. Die Ruhrtriennale findet vom 09. August bis 23. September 2018 statt.

Kontakt

Angela Vucko

Pressekontakt Ltg. Pressestelle 0234/97 48 33 37

Anamaria Sumic

Pressekontakt Assistenz Pressestelle 0234/97 48 34 20