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Intelligente Nachhaltigkeit: Packaging Design wird in Zukunft über die Verpackung hinauswachsen

Der informierte Verbraucher steht großen Konzernen und den Konsequenzen der Massenproduktion kritischer und misstrauischer denn je gegenüber. Es werden umweltfreundliche Alternativen gesucht – sei es zum Schutz der Umwelt oder der eigenen Gesundheit. Dennoch sehen wir weiterhin sehr wenige wirklich nachhaltige Verpackungslösungen am Markt. Die Möglichkeiten dafür sind unbestritten da, aber die alternativen Verpackungsformen scheinen aus der Nische nicht herauszufinden. Wir stellen nachhaltige Lösungen vor und sprechen mit Experten über die Frage was es braucht (und heute oft noch fehlt), um Nachhaltigkeitsbekundungen Taten folgen zu lassen.

Nachhaltige Verpackungen: Eine Momentaufnahme

Um zukünftig wirklich gegen den wachsenden Müllberg anzukommen, müssen sich nicht nur Verpackungen verändern, sondern auch das Kaufverhalten und Gewohnheiten der Kunden. In vielen Städten ermöglichen es bereits Unverpackt-Läden, verpackungsfrei einzukaufen. Allerdings bedeutet das für viele einen Aufwand, den sie im Alltag nicht bewältigen können. Oder sie haben, ihrem Wohnort geschuldet, schlichtweg keinen Zugriff auf solche Geschäfte. Dr. Oetker mochte dies ändern und testet mit seinem Projekt Pura – vom Tochterunternehmen Dr. Oetker Digital – nun eine Möglichkeit des müllfreien Einkaufens. Ihr Versprechen: „Wie Unverpackt. Nur in einfach.“

Mit Pura soll es zukünftig neben Lebensmitteln auch Körperpflegeprodukte sowie Reinigungsmittel in einem Pfandsystem geben. Das Projekt verfolgt dabei einen einfachen Kreislauf: Der Kunde bestellt, Pura liefert in wiederverwendbaren Verpackungen, nimmt nach dem Verbrauch die Behälter zurück, reinigt und befüllt sie neu für den nächsten Käufer. Weitere Infos unter https://www.einfach-müllfrei.de

Ein weiteres Pilotprojekt, das dem Plastikmüll eine Ansage machen will, ist Loop. Es verfolgt einen ähnlichen Kreislauf wie Pura: Der Kunde bestellt online seine Produkte, diese werden abfallfrei in der „Loop Tote“-Tasche geliefert, die inklusive Behälter nach dem Verbrauch wieder abgeholt wird. Nach der Reinigung werden die Behälter neu befüllt und erneut in Umlauf gebracht. Der bemerkenswerte Unterschied zu Pura: Loop verkauft Produkte bekannter Marken. So kooperieren sie beispielsweise bereits mit Dove, Colgate, Hellmann’s, Häagen-Dazs, Gillette und Pantene. Während bei der Produktion von Einwegverpackungen darauf geachtet wird, diese so günstig wie möglich herzustellen, liegt der Fokus bei den wiederverwendbaren Verpackungen darauf, ein Design zu entwickeln, das allen Behältern eine möglichst lange Lebensdauer sichert. Momentan wird Loop an ausgewählten Orten in den USA sowie in Paris angeboten. Des Weiteren ist das Unternehmen dabei, in den Vereinigten Staaten sowie international zu expandieren, u.a. in Großbritannien, Kanada, Deutschland und Japan. Weitere Infos unter https://loopstore.com

Von der Nische zum Mainstream

Sowohl Pura als auch Loop sind Pilotprojekte am Puls der Zeit und ohne Zweifel zwei große Schritte in die richtige Richtung. Beide Projekte greifen auf ähnliche Weise mit ihren Pfandsystemen und mehrfachverwendbaren Verpackungen die Themen Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit auf. Damit legen sie die Grundlage für einen abfallfreien Einkauf. Dass auch große Unternehmen mit ihrem eigenen Projekt oder beliebte Marken mit einem Pfandsystem aktiv werden, zeugt davon, dass Zero Waste ein Trend ist, der sich vom Nischendasein hin zum Mainstream entwickeln kann. Bleibt nur noch die Frage: Ist auch die Bereitschaft bei den Kunden da, ihr Kaufverhalten zu ändern?

Nachhaltiges Verpackungsdesign

Auch bei Superunion werden bereits die ersten nachhaltigen Verpackungsprojekte umgesetzt, wie u.a. unsere Kollegen in London, die das Packaging für Delphis, eine britische Marke für professionelle Öko-Reinigungsprodukte, entwickelt haben. Als Öko-Innovator leistet die Marke Pionierarbeit beim sogenannten PCR, dem Post-Consumer Recycled Plastic, das aus dem gesammelten britischen Plastikabfall hergestellt wird. Dieses PCR macht ein 100% recycelbares Produkt möglich – Flaschen, Kappen, Sprühflaschen und Etiketten. Nach ihrer Benutzung werden die leeren Flaschen zu neuen Produkten recycelt. So entsteht ein Kreislauf, der konsequent Plastikabfall reduziert.

Dabei ist nicht nur die Verpackung nachhaltig. Delphis-Produkte sind frei von schädlichen VOC-Chemikalien, sind hautverträglich und umweltfreundlich – und entfernen trotzdem den hartnäckigsten Schmutz. Das neue Design wurde mit einer “Less is More“-Ästhetik von unseren Kollegen bei Superunion London entwickelt. Mit einem reduzierten Look in reinem Weiß, Blaugrün und Grauton (die natürliche Farbe von recyceltem Kunststoff) lassen wir die Produkte für sich sprechen.

Wenn es um recycelte Materialien geht, zeigt Delphis Eco deutlich, was in diesem Bereich bereits machbar ist. Beim Thema Wiederverwendbarkeit sind Pura und Loop beides wegweisende Projekte. Nachhaltigkeit beginnt aber auch schon mit kleineren Schritten – und kleineren Projekten. Beispielsweise mit unserem iF Design Preisgewinner, die Doxbox: Eine umweltfreundliche Hunde-Lunchbox, entworfen für den schnellen Hunger unterwegs.

Das Einweg-Trockenfutter-Produkt verwandelt sich in wenigen Sekunden in einen Futternapf mit separater Wasserschale und ist in unterschiedlichen Größen verfügbar, um jedem Fressverhalten unserer vierbeinigen Freunde gerecht zu werden. Die Verpackung besteht aus einem wasserdichten Karton, ist absolut frei von schädlichen Substanzen und natürlich zu 100 % biologisch abbaubar. Ein innovatives Konzept, dass es dem Konsumenten erlaubt, Convenience mit Nachhaltigkeit zu vereinen.

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In unserem Dossier UNBOXING finden sie weitere Infos zu den Projekten sowie zum Thema Smart Packaging und der neuen Technologie „eddingcode“. Außerdem sprechen wir mit Experten über die Rolle der Nachhaltigkeit in der Zukunft des Verpackungsdesigns. Wenn Sie Interesse an einem Exemplar unseres Dossiers haben, schicken Sie gerne eine E-Mail an unboxing@superunion.com und wir melden uns bei Ihnen! 

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  • Essen, Trinken