Pressemitteilung -

Ein kühles Reetdach für heiße Tage

Charmant, nützlich, nachhaltig: Reetdächer sind ein Markenzeichen der Insel Sylt. Sie sind nicht nur wunderschön anzuschauen, sondern sind auch funktional.

Strahlend blauer Himmel, hohe Temperaturen; einige sprechen schon vom Sylter Jahrhundert-Sommer. Wem die leicht kühlende Meeresbrise noch nicht ausreichend ist, kann natürlich Schatten suchen – und das am besten unter einem Reetdach. Die vielleicht schönsten finden sich auf Sylt vor allem an einem Ort: in Keitum mit seinen reetgedeckten Kapitänshäusern aus dem 18. Jahrhundert, die sich unter mächtige Kastanien ducken oder vornehm auf dem Kliff am Watt thronen. „Nordische Schönheiten“, die auf eine jahrhundertalte Bautradition zurückgehen. Erste Reetdächer lassen sich im heutigen Norddeutschland schon für die Jungsteinzeit nachweisen. Heute ist das Reetdecken mehr als ein traditionsreiches Handwerk. Es ist eine Lebenseinstellung, eine Kunst. Nicht umsonst führt die Deutsche UNESCO-Kommission das Reetdachdecker-Handwerk als so genanntes immaterielles Kulturerbe Deutschlands.

Auch wenn es wie Stroh aussieht; Reetdächer werden aus getrocknetem Schilf – norddeutsch: Reet, Reit oder Riet – hergestellt, das in Bündeln verlegt und mit speziellen Reetnadeln befestigt wird. Das Ergebnis ist ebenso charmant und landschaftlich prägend wie nützlich. Denn mit Reet gedeckte Dächer sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern aufgrund ihrer natürlichen Substanz auch besonders ökologisch. Reet ist ein nachwachsender Rohstoff, der von der Ernte bis zum Eindecken eines Dachs nicht chemisch behandelt wird. Mehr noch: Aufgrund seines hohen Siliziumgehaltes ist Reet quasi von Natur aus wasserunempfindlich und brennt nicht so leicht wie vergleichbare Materialien.

Goldgelb müssen sie sein, die Halme. Aber nicht nur die Optik ist von Bedeutung, auch die Qualität muss stimmen. Denn Reet ist ein echtes Ökoprodukt, das vielseitige Verwendung findet. Das trockene Schilfrohr wird nicht nur auf Dächern, sondern auch in Platten zur Wärmedämmung sowie in Trenn- und Leichtbauwänden verarbeitet. Reet schützt vor Regen, Schnee, Wind, Staub, aber auch vor Kälte und Hitze. Denn Reet ermöglicht eine natürliche Klimaregelung. Durch die Luftkammern in den Halmen bietet es eine besonders gute Isolierung wie sie etwa Pfannendächer kaum leisten können. Und das zeigt sich gerade an heißen Sommertagen, denn unter einem Reetdach ist es dann angenehm kühl. Und auch andersherum funktioniert das Prinzip. Im Winter wird die Wärme im Haus gehalten.

Begeisterte Bewohner von Reetdachhäusern berichten gern vom Wohlfühlklima in ihren vier Wänden; ein objektiv vielleicht nicht messbarer, aber dennoch sicherlich entscheidender Vorteil des Reetdachs. Oder wie die norddeutschen Reetbauern es formulieren: „Reet, Reit oder Riet – alles andere ist Schiet.“

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