Pressemitteilung -

Klar zum Entern!

Anarchie auf den Meeren vor Sylt: Mehrmals wöchentlich wird die „Gret Palucca“ zum waschechten Piratenschiff. Dann nämlich übernehmen Kinder das Kommando über den ehemaligen Fischkutter. „Verwachsene“ und „Verzieher“ dagegen haben nichts mehr zu melden.

Es ist ein herrlicher Sommertag am Lister Hafen: bunte Strandkörbe laden ein zu einem Bad oder Plausch in der Sonne, der Geruch von Fischbrötchen liegt in der Luft und in der Ferne ertönt Möwengeschrei. Doch ein seltsames Hupen stört die Idylle im Sylter Norden: Der Pirat von heute – er kommt mit einem Kleinbus. Im Admiralitätsrock und Pluderhose schwingt sich Captain Storm aus seinem Vehikel und betrachtet die Crew des heutigen Tages. Seine Nachwuchspiraten haben sich bereits am Anleger versammelt und schauen ihn mit großen Augen an. „Na, seid ihr heute meine Mannschaft? Und die Verwachsenen da? Gehören die zu euch? Sollen wir die auch mitnehmen?“ Ein leises Gekicher zeigt an, dass sich der Piraten-Nachwuchs zunächst noch an die umgekehrten Machtverhältnisse gewöhnen muss: Hier haben die Kinder das Sagen – Erwachsene sind bestenfalls dazu geeignet, das Deck zu schrubben oder Krabben zu pulen.

Stilecht mit Streifenhemd, Säbel und Kopftuch stechen die Freibeuter in See. Kaum an Bord, werden die Eltern von den Nachwuchspiraten überfallen und gefesselt. „An Händen und Füßen“, befiehlt der Captain. Ihm stets zur Seite steht der Matrose Pille Palle, der sich an einer hellen Fahne zu schaffen macht und gleich das erste Seemannsgarn des Tages spinnt. Unter der heißen Sonne Afrikas sei die Piratenflagge ausgeblichen, behauptet der Leichtmatrose. Und zieht damit den Groll seines Chefs auf sich: „Glaubt ihr eigentlich, was der da erzählt? Der lügt doch schneller, als ein Seehund schwimmen kann.“ Captain Storm grinst. „Ich glaube, wir müssen Pille Palle mal durchkitzeln, damit er die richtige Piratenflagge rausrückt.“ Gegen 20 Aushilfspiraten hat der Mann natürlich keine Chance. Also hisst Pille Palle die richtige Totenkopf-Flagge und die „Gret Palucca“ sticht als waschechte Piratenschaluppe endlich in See.

Kurze Zeit später leitet der Captain den ersten Überfall ein. Auf das Schwesterschiff „Rosa Palucca“, das rein zufällig den Weg der Piraten kreuzt. Der dortige Kapitän wird aufgefordert, sofort alle Schätze „rüberwachsen“ zu lassen, doch er weigert sich standhaft. Was Folgen hat: „Klar zum Angriff!“, brüllt der Captain – aber seine Mannschaft geht schneller in Deckung als ein Wattwurm bei Ebbe. Der nachfolgende Donnerschuss aus der Kanone allerdings überzeugt den Kapitän der „Rosa Palucca“ sofort: Eine Ladung Münzen fliegt an Bord. Außen Gold; innen Schokolade. Nach dem Aufteilen der Beute gibt es erstmal einen ordentlich Schluck „Piratenbräu“. Und für die Verwachsenen Brackwasser mit Möwenpippi.

Zudem ist den Freibeutern eine Schatzkarte in die Hände gefallen. Doch die ist so rätselhaft, wie eine echte Schatzkarte nun mal sein muss. In einer geheimen Piratensitzung wird das Rätsel entschlüsselt. Nur gut, dass der Oberpirat den Durchblick hat: „Wisst ihr was? Ich glaube, das sind Längen- und Breitengrade. Der Schatz liegt in der verbotenen Zone. Jetzt müssen wir nur noch Steuermann Bangbüx überzeugen, dass er uns dahin fährt.“ Da ist wohl ein Besuch im Steuerhaus angesagt. Doch Bangbüx macht seinem Namen alle Ehre: „Verbotene Zone? Auf gar keinen Fall!“, wimmert er – und hätte es besser wissen müssen. Die „Kitzelfolter“ macht auch ihn gefügig und die „Gret Palucca“ nimmt Kurs auf das gewünschte Ziel.

Das liegt irgendwo in der Nähe des Sylter Ellenbogens. Und tatsächlich: Der Schatz kann gehoben werden. Rein zufällig hängt eine Kiste an einem Tau hinter dem Schiff. Oder ist es doch nur die Kiste mit seiner schmutzigen Wäsche, wie Matrose Pille Palle standhaft behauptet? Wem kann man hier noch glauben? Pille Palle auf keinen Fall, davon ist die fünfjährige Svea überzeugt. „Nein, Du lügst! Gib den Schatz her!“ Die Profi-Piraten haben nicht nur ein großes Herz für Kinder, sie müssen auch improvisieren können. „Gegen die Kleine komme ich nicht an“, grinst Pille Palle und öffnet ergeben die Truhe. Darin: schmutzige Wäsche. „Habe ich doch gesagt.“ Doch Svea lässt nicht locker. Es wird weiter gesucht und gekramt. Und endlich tauchen sie auf: goldene Piratenanstecker.

Nach knapp zwei Stunden wird es Zeit zurückzukehren. Steuermann Bangbüx hat bereits Kurs auf den Lister Hafen gesetzt. Als Heuer für die großartige Unterstützung an Bord überreicht der Captain jedem Kind schließlich noch ein Piratenpatent. Bevor er Streifenhemden, Augenklappen und Kopftücher wieder einsammelt, gibt er den Großen noch einen Auftrag mit auf den Weg. „So ein Piratenleben ist anstrengend. Die Kleinen werden heute früh schlafen. Aber ihr müsst ihnen vorher noch eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen.“

Info: Die Piratenfahrten der Reederei „Adler-Schiffe“ finden bis Ende Oktober mehrmals wöchentlich statt. Die zweistündigen Fahrten ab Hafen List starten jeweils um 16:15 Uhr. Erwachsene zahlen 23,50 Euro, Kinder (4 bis 14 Jahre) 18,50 Euro. Kinder unter 8 Jahre dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen an der Piratenfahrt teilnehmen. Weitere Informationen und Buchung im Internet unter www.adler-schiffe.de. Ein Überblick über das komplette Sommerferienprogramm auf www.sylt.de

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