Pressemitteilung -

Wintergäste auf Sylt

Gefiederte und zweibeinige Gäste schätzen das raue Inselklima gleichermaßen

Wer im Winter nach Sylt kommt, will sich wohl fühlen. Kenner der Insel schätzen den besonderen Reiz – eine oft wilde, zuweilen einsame Welt, ein intensives Nordsee-Erlebnis am stürmischen Meer und natürlich genussvolles Aufwärmen nach langen Spaziergängen am Strand. Und noch jemand schätzt Sylt als Winterquartier – Vögel aus dem hohen Norden. Auch sie sind hier, um gut durch den Winter zu kommen. Das wiederum ist ein weiterer Grund, in der rauen Jahreszeit nach Sylt zu kommen – Wintergast trifft Wintergast.

Einsame Wanderungen mit besonderem Naturerlebnis sind zum Beispiel rund um das Rantumbecken möglich. Hier kann man Christel Grave bei ihrer Arbeit sehen. Die 43jährige Landschaftspflegerin betreut die nordfriesischen Schutzgebiete des Vereins Jordsand e.V. Wer Glück hat, trifft sie auf dem Deich oder den Wanderwegen an der Landseite dieses faszinierenden Naturraums. Mit Fernglas und Spektiv zählt und dokumentiert sie die Vögel. Auch die, die jetzt hier überwintern, die gefiederten Wintergäste der Insel Sylt. Gerade bei Hochwasser bietet der Damm eine gute Chance, bequem eine große Vielfalt an Vögeln zu beobachten. Denn: „Die Vögel, die sich üblicherweise im Watt aufhalten, kommen dann Richtung Land, an die Wasserkante oder direkt ins Rantumbecken.“ Der Damm führt, erhöht und damit als guter Aussichtsposten, durch diese beiden Lebensräume: rechts das Wattenmeer, links eben das Rantumbecken. Und im Becken selbst ist auch im Winter immer was los. Es sei, so sagt Christel Grave, übrigens ein Trugschluss, dass man im Sommer besonders viele Vögel beobachten kann. Das Gegenteil (zur Zugzeit ohnehin) ist der Fall – wenn die Schnee- und Eisverhältnisse nicht so harsch sind, ziehen manche Arten nicht fort, die Gäste aus dem hohen Norden allerdings sind schon da. Das schafft eine faszinierende, überraschende Vielfalt. „Im Winter ist das Rantumbecken ein ausgesprochen guter Platz, um gefiederte Wintergäste zu beobachten.“

Mit ihrem Fernglas und dem Spektiv mit 60facher Vergrößerung erspäht sie manch besonderen Gast – und den nicht nur auf dem Wasser oder im Watt. „Im Gebüsch an der Landseite des Rantumbeckens habe ich Wintergoldhähnchen entdeckt, auch dies sind Vögel des hohen Nordens“, berichtet sie, „das ist der kleinste Vogel Europas. Wenn sie gut im Futter stehen, wiegen sie kaum fünf Gramm – und sie sind so süß“, sagt sie. Mit lustigem Clownsgesicht und markantem gold-gelben Scheitelschopf. Und besonders scheu sind sie nicht einmal, ein normales Fernglas reicht gut aus, um diese lustigen, immer agilen Vögelchen zu beobachten. Man muss nur wissen, wo sie sind. „Die besten Chancen sie zu sehen, sind im Tannenwäldchen an der Westseite des Beckens“, verrät sie. Auf dem Damm selbst hat Christel Grave auch schon Schneeammern entdeckt. „Das sind Zugvögel, die bis aus Grönland nach Sylt kommen, um hier zu überwintern. Sie sind groß wie ein Spatz und haben ein schwarz-weißes Federkleid.“ Man muss nur genau hinschauen. Und dafür bietet sich der Winter an, wenn weniger Gäste unterwegs sind.

Und Schwan ist nicht gleich Schwan. Höckerschwäne, die kennt man, lassen sich über das stille Wasser des Beckens treiben. Wer aber genau hinschaut (gerader Hals, keine schwarze Augenmaske), oder – vor allem - hinhört, wird gewiss den Singschwan entdecken. „Man erkennt ihn an seinem ausdrucksvollen Gesang, er ist ausgesprochen ruf- und singfreudig. Charakteristisch ist sein schöner, tiefer Trompetenklang“, sagt Christel Grave. Wenn sich die Abenddämmerung über Watt und die stillen Wasser des Rantumbecken legen, die sehnsuchtsvollen Rufe der Gänse, der Gesang der Schwäne oder die trillernden Rufe der Brachvögel vorüber wehen, gibt es Gänsehaut-Gefühl – und es ist Zeit, sich selbst aufzuwärmen. Die Vögel haben ihren Platz auf Sylt schon gefunden. Und für den menschlichen Wintergast bietet die Insel ebenfalls für Wohlsein und Aufwärmen schöne und vielfältige Möglichkeiten: zum Beispiel eine Tasse Tee oder eine heiße Schokolade, eine Kaffee-Spezialität oder auch ein gutes Glas Whisky. Ist doch für was jeden Geschmack etwas dabei. 

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