Pressemitteilung -

Noch zwei Wochen Ruhr Ding: Territorien

Das Ausstellungsprojekt Ruhr Ding: Territorien läuft noch bis zum Sonntag, 30. Juni 2019. In den kommenden zwei Wochen haben Besucher*innen die letzte Gelegenheit, sich die 22 Projekte in Bochum, Dortmund, Essen und Oberhausen anzuschauen oder mit begleiteten Irrlichter-Touren zu erleben.

In Bochum hat der Künstler Ivan Moudov die ehemalige Trauerhalle des Zentralfriedhofs in einen fiktiven Nationalpavillon seines Heimatlandes Bulgarien verwandelt und gibt dort den Projekten, die es nicht auf die Biennale nach Venedig geschafft haben, eine Stimme. Auf dem ehemaligen Opel Gelände ist die Soundinstallation von Louis Henderson und João Polido zu finden, die in der Region nach dem musikalischen Echo der Veränderung von Arbeitsrealitäten gesucht haben und ihre Ergebnisse nun mit einem riesigen Soundsystem und gewaltigem Bass wiedergeben. In der Materialverwaltung on Tour (www. materialverwaltung-ontour.de) am Colosseum kann man Requisiten und anderen Gegenstände ausleihen und sich für eigene Projekte inspirieren lassen. Suse Webers Betonoper: Die Taube hat sich in den letzten sechs Wochen stetig entwickelt. Jede Woche setzt sich die Künstlerin mit verschiedenen Aspekten der Taube auseinander. Man findet die performative Installation im Stellwärterhäuschen, direkt um die Ecke der Materialverwaltung on Tour am Zugang zum Westpark. Als Memory Station (in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt, Köln) fungiert in Bochum das Projekt Emanzenexpress, in dem der Ausstellungs- und Produktionsort atelier automatiquedie Geschichte der feministischen Kämpfe der 80er und 90er Jahre erarbeitet.

In Dortmund gibt es das Wohnwagen-Projekt von Sam Hopkins zu sehen, bei dem zwei Dauercamper, in einer Hörspiel-Installation eine, vielleicht gar nicht ganz fiktive, Version der Zukunft diskutieren. Das Projekt Human Landscape von Alexandra Pirici in der Waschkaue der Kokerei Hansa lässt eine Live-Performer*innen mit einem Hologramm interagieren. Am Friedensplatz setzt sich Henrike Naumanns Prepper-Installation Tag X mit Umsturzphantasien auseinander und funktioniert Designklassiker zu Waffen um. Der HMKV (Hartware MedienKunstVerein) zeigt noch bis zum 22. September die Ausstellung Der Alt-Right-Komplex - Über Rechtspopulismus im Netz im Dortmunder U. Als Memory Station (in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt, Köln) findet man im Rekorder II Achim Lengerers Projekt Tonspur zur Linken. Dabei untersucht Lengerer in Interviews als „oral history“, die Rolle migrantischer Arbeiter im Arbeitskampf der 70er Jahre, die innerhalb der deutschen Mehrheitsgesellschaft kaum präsent ist.

In Essen hat der Fotograf Hans Eijkelboom für das Ruhr Ding die Serie Urban Culture in Amsterdam, Düsseldorf und Mailand geschossen. Über seine Arbeitsweise, über Fotografie und digitale Identität spricht er am 18. Juni um 18 Uhr im Ausstellungsraum in der Lindenallee 93.
Im Museum Folkwang kann man die Übermalungen und die dadurch ausgelösten Perspektiv-Verschiebungen der Malerin Margot Bergman sehen. In direkter Nachbarschaft dazu ist Köken Erguns filmische Auseinandersetzung mit den ritualisierten Schönheitswettbewerben philippinischer Arbeitsmigrant*innen in Israel zu finden. Den Tunnel des Ruhr Turm hat Lawrence Lek in ein futuristisches Hotel verwandelt: das Nøtel. Eine fiktive Hotelkette, die für ein Leben in ständiger Mobilität die passende Architektur und Dienstleistung anhand der Auslesung persönlicher Daten anbietet. Als Memory Station (in Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt, Köln) dient in Essen die WerkStadt, wo mit der Ausstellung solid skills Ressourcen zur Bewältigung von Alltagsstress und Wandlungsprozessen aufgespürt werden.

Noch zwei Mal kann man donnerstags um 19 Uhr in Oberhausen auf dem Hexagon Fußballfeld des Schotten Roderick Buchanan kicken. Durch drei Tore und sechs Seiten entwickelt das Spiel eine ganz eigene Dynamik um Angriff und Verteidigung. Mein Name ist Sprache, das Projekt von Nicoline van Harskamp, beschäftigt sich mit den Veränderungen von Namen bei Einwanderungsprozessen. Am Sonntag, 30. Juni kann man um 15 Uhr bei einem Gespräch zwischen der Künstlerin und Ruhr Ding-Kuratorin Britta Peters im Rathaus Oberhausen mehr dazu erfahren. Im Bahnhofsturm von kitev ist allerhand Spannendes aus den letzten Jahren ihres umfangreichen Schaffens zu sehen. Die Initiative bi’bak bespielt das Oberhaus mit einer Ausstellung, die sich mit den Auswirkungen von Migration auf Familien beschäftigt. Am 27. Juni findet dazu um 19 Uhr eine Führung mit den Kurator*innen der Ausstellung statt. Die belgische Künstlerin Ariane Loze spielt in ihrer Videoarbeit Nein Weil Wir alle Rollen selbst. Dabei ist sie mal beherzter Kapitän oder überforderter Matrose auf dem Dampfer Europa, der sich momentan nicht besonders sicher durch die Gewässer bewegt. Drehort war der Ort der Präsentation, das ehemalige Kino Europa-Palast.

Ortsübergreifend hat der Künstler Stefan Marx in Bochum, Dortmund und Essen Wandbilder an Fassaden angebracht, die mit verschiedenen Zitaten auf die Realität des Ruhrgebiets Bezug nehmen. An verschiedenen Standorten kann man einen Kalender von Nicole Wermers finden, der in Nussläden, Bäckereien und Behörden von den Öffnungszeiten anderer, vergleichbarer Orte erzählt und konzeptionell die Grenzen zwischen Zeiten privater und öffentlicher Kommunikation oder Handel fokussiert.

Ebenso werden noch zwei weitere Soundfiles auf www.urbanekuensteruhr.de veröffentlicht, die die Wege zwischen den Städten akustisch begleiten.

Alle Projektstandorte sind kostenfrei zugänglich.

Mit freundlichen Grüßen
Laura Helena Wurth

Folgende Veranstaltungen finden in diesem Zeitraum noch statt:

Fotografie & digitale Identität
Dienstag 18.6., 18 Uhr
Gesprächsrunde mit Hans Eijkelboom, Katja Gunkel (Goethe Universität Frankfurt), Esther Ruelfs (MKG Hamburg), moderiert von Rainer Schlautmann
Ort: Lindenallee 93, Essen

Spieltag
The Hexagon Pitch - Roderick Buchanan
Donnerstag 20.6, 19 Uhr
Ort: SC 1920, Vereinsheim, Knappenstraße 141a, 46047 Oberhausen

Abwege, Irrwege, Auswege – Wie sieht’s aus mit der Mobilität im Ruhrgebiet? Paneldiskussion zu Fragen der städtischen Mobilität der Zukunft (Rad, ÖPNV, E-Mobilität)
Mittwoch 26.06.2019, 19 Uhr
Martin Tönnes
, Beigeordneter für den Bereich Planung, Regionalentwicklung, Geoinformation und Raumbeobachtung, Regionalverband Ruhr, Prof. Dr. Andreas Knie, Mobilitätsforscher, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Dr. Ute Symanski, Initiative Aufbruch Fahrrad / RADKOMM e.V., Britta Peters, Urbane Künste Ruhr , Moderation: Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft
Ort: Impact Hub Ruhr c/o Haus der Technik, Hollestraße 1, 45127 Essen

Bitter Things
Donnerstag 27.6., 19 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit den Kurator*innen von bi'bak
Ort: Oberhaus, Friedrich-Karl-Str. 4, Oberhausen

Spieltag
The Hexagon Pitch - Roderick Buchanan
Donnerstag 27.6, 19 Uhr
Ort: SC 1920, Vereinsheim, Knappenstraße 141a, 46047 Oberhausen

Materialverwaltung on Tour
Abverkauf der Materialien und Requisiten der Materialverwaltung on Tour bei Musik und Essen
Samstag 29.6, 12-20 Uhr
Ort: Colosseum am Westpark, Alleestrasse 144, 44793 Bochum

Künstlerinnengespräch mit Nicoline van Harskamp und Britta Peters
Sonntag 30.6., 15 Uhr
Ort: Rathaus Oberhausen, Einwohnermeldeamt, Schwartzstr. 72, Oberhausen

Themen

  • Kunst, Kultur, Unterhaltung

Urbane Künste Ruhr ist eine vielgestaltige, dezentrale Institution für Gegenwartskunst im Ruhrgebiet. Sie initiiert Projekte im öffentlichen Raum, Ausstellungen, Residenz-Programme und Veranstaltungen, oft in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Kooperationspartnern.

Neben Ruhrtriennale, Tanzlandschaft Ruhr und Chorwerk Ruhr ist Urbane Künste Ruhr ein Teil der Kultur Ruhr GmbH mit Sitz in Bochum, deren Gesellschafter und öffentliche Förderer das Land Nordrhein-Westfalen und der Regionalverband Ruhr sind.

Kontakt

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