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Bei der Altersvorsorge die gleiche Sprache sprechen

Die Möglichkeiten der Altersvorsorge sind komplex und für Laien oft kompliziert. Sehr gerne wird daher die Hilfe eines Finanzberaters oder Versicherungsmaklers in Anspruch genommen. Doch das ist nicht immer wirklich hilfreich.

Eine aktuelle Studie an 1.100 Finanzkunden und fast 400 Finanzberatern, Value Perception Gap von Bernd Ankenbrand, Professor der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, und Kommunikations- und Strategieberater Florian Fischer, hat jetzt untersucht, was Kunden bei einer privaten Altersvorsorge besonders wichtig ist und wie sich dabei die Finanzberater sehen. Eines der Ergebnisse: Kunde und Berater reden bei der Altersvorsorge oft aneinander vorbei.

Gegenseitige Wahrnehmung stimmt nicht überein

Die gegenseitige Wahrnehmung von Kunden und Beratern geht zum Teil weit auseinander. Während 57,5 Prozent der Finanzberater der Meinung sind, dass sich ihre Kunden im Vorfeld bei Freunden und Familie zum Thema Altersvorsorge informieren, sind es in Wirklichkeit nur 35,8 Prozent. Rund ein Drittel der befragten Finanzkunden informiert sich überhaupt nicht bei einem Finanzberater. Diese glauben im Gegenteil allerdings, dass sich bis auf einen Prozent alle über sie informieren, wenn sie eine private Altersvorsorge abschließen möchten. Die Eigenwahrnehmung der Finanzberater ist hier deutlich positiver als es der Wirklichkeit entspricht.

Unterschiedliche Gewichtung bei vielen Aspekten

Auch die persönliche Beratung wird unterschiedlich gewertet. Während sie nur für 57,4 Prozent der Finanzkunden besonders wichtig ist, gehen 87,5 Prozent der Finanzberater davon aus, dass sie für ihre Kunden eine große Bedeutung hat. Ähnlich unterschiedlich wird das Thema Transparenz eingestuft, auch hier gehen die Wahrnehmungen weit auseinander. Während 86 Prozent der befragten Finanzkunden der Transparenz einen großen Stellenwert einräumen, etwa dass ihnen alle relevanten Informationen jederzeit zur Verfügung stehen, schätzen nur 52,8 Prozent der Finanzberater diesen Aspekt als wichtig ein. Die Liste der Diskrepanzen geht noch weiter. 64,6 Prozent der Finanzkunden ist es wichtig, dass ihre Altersvorsorgeprodukte besonders zuverlässig sind. Nur 35,8 Prozent der Berater sind dieser Meinung. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nur für 13,1 Prozent der Berater von größerer Bedeutung, während es für über die Hälfte (54,4 Prozent) der Kunden eine hohe Priorität hat.

Finanzberater schlägt digitale Lösungen

Finanzberater setzen bei der Beratung zur privaten Altersvorsorge ganz eindeutig andere Maßstäbe an als es ihre Kunden tun. Trotzdem ziehen Kunden den Finanzberater vor, anstatt eine Online-Lösung zu suchen. 40 Prozent der Befragten würden in keinem Fall ihre private Altersvorsorge digital abschließen. Nur 13,1 Prozent der Finanzkunden räumen Apps eine Zukunft ein und glauben, dass diese die Finanzberater ersetzen können.

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