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Der Wunsch nach einer säulenübergreifenden Renteninformation

Die Renteninformation wird jedes Jahr verschickt. Sie gibt Auskunft über die zu erwartende gesetzliche Rente. Und was ist mit den zu erwartenden Einkünften aus der privaten Altersvorsorge und der betrieblichen Altersversorgung? Eine gemeinsame Übersicht gibt es nach wie vor nicht. Dabei wären diese Informationen eine wichtige Basis für die eigene Ruhestandsplanung.

Die Fondsgesellschaft Fidelity International hat 1.000 Menschen in Deutschland befragt, wie gut sie über die finanzielle Situation im Rentenalter informiert sind. Dabei kam Verschiedenes heraus. 21 Prozent der Befragten finden die Renteninformation der gesetzlichen Rentenversicherung schlicht unverständlich und können daher daraus für sich keine relevanten Informationen ableiten. Immerhin 65 Prozent kommen mit der Renteninformation zurecht und können auf dieser Basis ihre spätere Rente vorhersagen. Bemängelt wurde von über der Hälfte (55 Prozent), dass es keinen Online-Zugang zu diesen Informationen gibt und die Aussagen zu den Einkünften aus privater Altersvorsorge und betrieblicher Altersversorgung fehlen. Auch noch auf dem Wunschzettel der Befragten: eine verständliche Sprache. Nicht so wichtig hingegen seien Beispielrechnungen. Das Ergebnis der Umfrage lässt sich so zusammenfassen: Es gibt zu wenige Informationen, und die, die es gibt, sind nicht für alle verständlich.

Insgesamt mehr Transparenz bei Renteneinkünften

Eine digitale säulenübergreifende Renteninformation würde gleich zwei Probleme lösen. Zum einen würden die Deutschen besser über ihre finanzielle Situation im Alter Bescheid wissen. Zum anderen würde eine übersichtliche Darstellung auch diejenigen motivieren, deren gesetzliche Rente im Alter nicht den gewünschten Lebensstandard ermöglichen könnte. Sie hätten damit einen Anreiz, durch private Altersvorsorge oder betriebliche Altersversorgung zusätzlich selbst fürs Alter zu sparen. Momentan wird das Thema durch alle Altersschichten hindurch gerne verdrängt und die undurchsichtige Informationslage begünstigt dieses Verdrängen zusätzlich. Außerdem wäre eine Online-Lösung sehr verbraucherfreundlich, denn der Zugang könnte vielleicht von überall erfolgen, also auch mit Tablet oder Smartphone. Damit könnten auch jüngere Berufstätige angesprochen werden, bei der Altersvorsorge aktiv zu werden.

Wann wird die Politik handeln?

Die Forderung nach einer säulenübergreifenden Renteninformation ist inzwischen auch bei den Politikern angekommen. Im Koalitionsvertrag ist sie allerdings bereits verankert. Ein konkretes Datum und wie genau diese umfassende Information aussehen soll, dass ist aber noch unklar. Immerhin soll es bald einen Prototypen geben.

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