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Ist die Betriebsrente noch sicher?

Die Meldung, dass es einigen Pensionskassen schlecht geht, beunruhigt viele Deutschen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Kürzungen der Betriebsrente kommen. Doch das soll – falls möglich – vermieden werden.

Die Pensionskassen sind aus verschiedenen Gründen in eine finanzielle Schieflage geraten. Da ist zum einen die langanhaltende Niedrigzinsphase, die den Kassen das Leben schwer macht. Sie können selbst kaum noch Rendite erwirtschaften, müssen aber ein Leben lang an ihre Versicherten Leistungen auszahlen. Das ist dann auch schon das nächste Problem: Die Deutschen leben immer länger, beziehen dadurch immer länger eine Betriebsrente. Eine große Herausforderung, die einige Kassen kaum noch bewältigen können.

Viele Deutsche sind betroffen

Die Bundesregierung hat nun eingeräumt, dass insgesamt 45 Pensionskassen von der Krise betroffen sind. Zusammen macht das 2,8 Millionen Versicherte mit Versorgungsansprüchen, die jetzt um ihre Betriebsrente bangen. Davon beziehen bereits 300.000 Versicherte eine Rente. 10 Pensionskassen sind dabei besonders gefährdet – davon sind dann gleich 130.000 Versicherte direkt betroffen, wovon 30.000 bereits in Rente sind. Fällt die Betriebsrente weg oder wird gekürzt, kann es passieren, dass der geplante Lebensstandard nicht mehr gehalten werden kann. Eine sehr angespannte Situation für die Versicherten. Namen werden nicht Preis gegeben. Aber seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werden intensive Gespräche geführt mit dem Ziel, Kürzungen bei den Betriebsrenten zu vermeiden. Ob das reicht, bleibt abzuwarten.

Das Sorgenkind Pensionskasse

Bereits im Mai ist bekannt geworden, dass es einige Pensionskassen schwer haben könnten, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Seitdem hat die BaFin ihre Aufsicht verstärkt. Um ihre Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten, benötigen die Pensionskassen frisches Kapital. Die Idee: Unternehmen sollen einspringen und finanzielle Unterstützung leisten. Die Gespräche mit den Unternehmen laufen gut – so die BaFin. Es liegen auch bereits erste Zusagen vor.

Wer springt im Notfall ein?

Die Unternehmen haben ein eigenes Interesse daran, dass die Pensionskassen stabilisiert werden. Sollte es nämlich tatsächlich zu Kürzungen der Betriebsrente kommen, können in diesem Fall ehemalige Angestellte die Differenz vom Arbeitgeber einfordern. Er haftet für die zugesagten Leistungen. Voraussetzung ist natürlich, dass es das Unternehmen noch gibt.

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