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Neue Richttafeln für die Berechnung der Lebenserwartung

Für die Berechnung der Lebenserwartung gibt es eine neue Rechenbasis. Entwickelt wurde die neue Formel vom Beratungsunternehmen Heubeck. In der Richttafel RT 2018 werden zum ersten Mal sozioökonomische Faktoren berücksichtigt.

Seit 2005 gab es kein Update bei der Berechnungsgrundlage. Doch wer jetzt grundlegende Veränderungen erwartet, der wird enttäuscht. Die vorliegende Aktualisierung hat einen geringeren Effekt auf die Pensionsrückstellungen als das Update von 2005. Das hat zumindest einen Vorteil: In der Umsetzung werden keine Probleme erwartet.

RT 2018

Heubeck gab an, dass die neue Richttafeln RT 2018 so beschaffen sind, dass damit die Bewertung von Pensionsverpflichtungen nach steuerlichen, handelsrechtlichen und internationalen Grundsätzen erfolgen kann. In der Richttafel wird erstmals berücksichtigt, dass Arbeitnehmer mit einem höheren Alterseinkommen auch eine höhere Lebenserwartung haben – so aktuelle Forschungsergebnisse. Die Berücksichtigung erfolgt durch einen pauschalen Abschlag auf die beobachteten Sterblichkeiten. Das Unternehmen geht davon aus, so Dr. Richard Herrmann, Vorstand der Heubeck AG, dass das Bundesfinanzministerium die neuen biometrischen Rechengrundlagen für die steuerliche Bewertung von Pensionsverpflichtungen anerkennt. Mit einem entsprechenden BMF-Schreiben wird vor der nächsten Bilanzsaison gerechnet.

Lebenserwartung der Deutschen steigt jetzt langsamer

Die neue Rechengrundlage bringt deshalb nur wenig Veränderung mit sich bringt, weil die Lebenserwartung der Deutschen nicht mehr so schnell steigt wie früher. Im Zeitraum 1987 bis 2011 wuchs die Lebenserwartung für einen Mann, der 60 Jahre war, um fast zwei Monate pro Jahr – bei Frauen sogar um zweieinhalb Monate. In den letzten vier Jahren hingegen betrug die Steigerung der Lebenserwartung für Frauen und Männer im Schnitt nur noch einen Monat.

Unterschiede in der Lebenserwartung passen sich an

Auch nähern sich die Lebenserwartung zwischen West- und Ostdeutschland an. Während bei der Wiedervereinigung ostdeutsche Jungen bei Geburt eine durchschnittliche Lebenserwartung hatten, die fast drei Jahre kürzer war, als Jungen, die in Westdeutschland geboren wurden, hat sich diese Differenz inzwischen auf sieben Monate angenähert. Bei Frauen hat sich der Unterschied sogar fast ganz ausgeglichen.

Mann und Frau auf Augenhöhe

Auch die unterschiedliche Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen passt sich immer weiter an. Im Jahr 1987 hat eine Frau im Alter von 60 Jahren ihren Mann um durchschnittlich 4,4 Jahre überlebt. Im Jahr 2011 haben Frauen durchschnittlich nur noch 3,7 Jahre länger gelebt.

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