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Wie nachhaltig ist eigentlich Ihre Altersvorsorge?

Sorgen Sie privat für Ihren Ruhestand vor? Und wissen Sie, wie der Versicherer Ihrer Wahl Ihre Beiträge am Kapitalmarkt investiert? Sind Sie sicher, dass es nicht Glücksspiel oder Kinderarbeit ist? Das Thema Nachhaltigkeit wurde bisher bei der Altersvorsorge nicht berücksichtigt. Zu Unrecht, wie die Verbraucherzentrale Bremen aufdeckt.

Die Versicherungsbranche ist zufrieden, Altersvorsorge-Produkte sind nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Kein Wunder eigentlich, denn die gesetzliche Rente reicht – so die Experten – für die Meisten nicht aus, um den gewohnten oder gewünschten Lebensstandard auch im Ruhestand zu halten. Daher sorgen immer mehr Menschen privat vor.

Nachhaltigkeit ist nicht selbstverständlich

Was die Versicherungsnehmer dabei bisher nicht im Blick hatten, ist die Frage, ob ihre Altersvorsorge nachhaltig ist. Das hat nun die Verbraucherzentrale Bremen untersucht. Mit überraschenden Ergebnissen: Von den 46 Anbietern von privaten Rentenversicherungen wiesen einige erhebliche Defizite auf, wenn es um die ethisch-ökologische Dimension der Kapitalanlage geht. Die Versicherer schlossen zum Beispiel bei ihren Investitionen auch Landminen und Streumunition nicht konsequent aus, obwohl diese Waffen international geächtet sind. Das Problem sind die internen Standards, die regeln, ob und in welchem Umfang Kapital in umstrittene Bereiche fließt, das kann neben Waffen auch Atomkraft oder Kinderarbeit umfassen. Lediglich zwei der getesteten Versicherungsanbieter orientieren sich bei ihren Entscheidungen an umfangreichen ethisch-ökologischen Ausschlusskriterien, die eine nachhaltige Altersvorsorge garantieren sollen.

Deutlicher Nachholbedarf bei Nachhaltigkeitsstandards

Die befragten Versicherer gaben insgesamt nur zögerlich Auskunft zu den zugrundeliegenden Nachhaltigkeitsstandards. Die Hälfte der Befragten gab überhaupt keine Angaben dazu, selbst auf Nachfrage der Verbraucherzentrale, oder verweigerte sogar ganz die Aussage. Für die Verbraucherzentrale steht fest, dass in diesem Bereich großer Nachholbedarf besteht. Nachhaltigkeitsstandards sollten für die Versicherungsnehmer transparent gemacht werden. Wer möchte schon eine Altersvorsorge, die auf geächteten Waffen, Kinderarbeit oder Menschenrechtsverletzungen beruht.

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