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Erfolge im Kampf gegen den Esel-Diebstahl in Tansania: Massai-Dörfer effektiv geschützt

Die große Nachfrage nach Esel-Produkten ist für viele afrikanische Esel-Besitzer und ihre Tiere zu einer existentiellen Bedrohung geworden. Denn werden Esel durch Verbrecherbanden gestohlen, bricht die Versorgungskette der betroffenen Familien zusammen, da mit den Tieren zum Beispiel Waren zum Markt transportiert oder dringend benötigtes Trinkwasser geholt wird.

Getrieben von der hohen Nachfrage aus China, hat sich Tansania zu einem Hotspot des illegalen Handels mit Eselprodukten entwickelt. Da bisher die Massai traditionell ihre Esel nachts frei herumlaufen ließen, war es für Verbrecher ein Leichtes, die Tiere zu stehlen und entweder lebend zu verkaufen oder direkt an Ort und Stelle zu töten. Die Welttierschutzgesellschaft hat seit Februar 2017 gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Meru Animal Welfare Organization Hilfe vor Ort geleistet, damit Esel und ihre Besitzer besser vor den Verbrechern geschützt sind.

Die einfache, aber effektive Lösung: Umzäunte Anlagen in der Mitte gefährdeter Dörfer, in denen bis zu 30 Tiere nachts untergebracht werden können. Die Eingänge der Anlagen sowie einige Tiere wurden mit Glocken ausgestattet. Durch die Unruhe, die bei einem versuchten Diebstahl in der Herde entsteht, fangen die Tiere an zu bocken. Durch den dadurch entstehenden Lärm werden die Dorfbewohner gewarnt. 

Die Bilanz dieser Anstrengungen in der Region Manyara im Norden Tansanias: Insgesamt konnten in neun Gemeinden mit Unterstützung der Dorfbewohner insgesamt 110 Gehege fertiggestellt werden. Diese bieten nun Schutz für mehr als 4.500 Esel. Seitdem die Tiere nachts in Gehegen untergebracht sind, wurden in den entsprechenden Gemeinden keine weiteren Esel-Diebstähle verzeichnet.

Um noch mehr Menschen zu erreichen, wurde auf die Gefahr durch Diebstähle auch im Radio hingewiesen. Außerdem wurden Dorfbewohner geschult, damit sie das Wissen über den Bau der Gehege in ihren Gemeinden weitergeben.


Hintergrund Esel-Diebstähle:

Seinen Ursprung hat das Problem in China, wo die Nachfrage nach Esel-Produkten riesig ist. Besonders beliebt sind Produkte, die aus Esel-Gelatine, dem sogenannten Ejiao bestehen. Der Gelatine wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine heilende Wirkung zugesprochen. Sie soll unter anderem das Immunsystem stärken und positiven Einfluss auf Lunge, Leber und Nieren haben. Nachgewiesen ist die Wirkung nicht. Der große Markt hat jedoch Kriminelle auf den Plan gerufen, die frei laufende Esel nachts stehlen und anschließend direkt im Busch töten. In immer mehr Fällen wird den Tieren dabei nur die Haut abgezogen, der Kadaver verrottet im Busch.

Direkte Nothilfe, wie sie von der Welttierschutzgesellschaft geleistet wird, ist notwendig. Um den Schutz der Tiere aber langfristig zu gewährleisten, muss sich Chinas Wertschätzung der Tiere und ihrer Produkte wandeln. Nur so kann dem oftmals grausamen Töten Einhalt geboten werden.

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Kontakt

Christoph May

Pressekontakt Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit