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Pressemitteilung | Agrarministerkonferenz: Wo bleibt die Haltungsverordnung für Milchkühe?

Welttierschutzgesellschaft fordert die Einführung gesetzlicher Mindeststandards für die Haltung von Milchkühen

Berlin, 24.04.2018 – Anlässlich der Agrarministerkonferenz vom 25. bis 27. April 2018 in Münster, bei der unter anderem die Haltungskennzeichnung von tierischen Produkten thematisiert werden soll, weist die Welttierschutzgesellschaft erneut auf die noch fehlenden gesetzlichen Mindeststandards für Milchkühe hin und fordert eine entsprechende Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.

Die Milchwirtschaft stellt einen zentralen Bereich der deutschen Landwirtschaft dar. Doch für die 4,2 Millionen Milchkühe gibt es keine konkreten gesetzlichen Mindeststandards für deren Haltung. Ganzjährige Stallhaltung, nicht artgerechte Fütterung und frühzeitige Schlachtungen aufgrund verschiedener Erkrankungen nach durchschnittlich fünf Jahren sind Normalität in der deutschen Milchviehhaltung. Diese offensichtlichen Missstände erfahren bisher politisch keinerlei Beachtung, obwohl sie charakteristisch für die Probleme der deutschen Milchwirtschaft sind.

Auf der Agrarministerkonferenz wird die Haltungskennzeichnung auf tierischen Produkten ein großes Thema sein. Verbraucher könnten mithilfe der Haltungskennzeichnung erkennen, wie die Tiere gehalten werden, und hätten die Möglichkeit, sich bewusst für Produkte zu entscheiden, die über den gesetzlichen Mindeststandards liegen. Die Welttierschutzgesellschaft weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass diese in der Diskussion um eine Haltungskennzeichnung häufig angeführten „gesetzlichen Mindeststandards“, die als Mindestbewertungskriterium dienen sollen, für Milchkühe schlicht nicht existieren.

„Offenbar werden die Milchkühe in Deutschland bei den öffentlichen Debatten um die Nutztierhaltung weiterhin einfach ausgeklammert, obwohl die Milcherzeugung der wichtigste Produktionszweig der deutschen Landwirtschaft ist“, so Katharina Tölle, Campaignerin der Welttierschutzgesellschaft. „Die Politik muss durch eine Haltungsverordnung für Milchkühe endlich verbindliche Regelungen schaffen, die allen Kühen ein Mindestmaß an Schutz garantieren“, so Tölle weiter.

Die Welttierschutzgesellschaft fordert im Rahmen ihrer KUH+DU Kampagne eine Haltungsverordnung für Milchkühe und hat gemeinsam mit Wissenschaftlern, Landwirten und Tierärzten einen entsprechenden Entwurf erarbeitet. Darin sollen Weidegang und der Auslauf im Freien geregelt werden. Darüber hinaus beinhaltet er einen Sachkundenachweis für Landwirte sowie eine Obergrenze des Kraftfutteranteils bei der Fütterung. Unterstützung erfährt die Tierschutzorganisation von knapp 250.000 Bundesbürgern, die die Petition der Welttierschutzgesellschaft für eine eigene Haltungsverordnung für Milchkühe unterzeichnet haben.

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KUH+DU
ist eine Kampagne der Welttierschutzgesellschaft. Ziel der Kampagne ist die Einführung einer Haltungsverordnung für Milchkühe sowie mehr Transparenz für den Verbraucher.

www.kuhplusdu.de

Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. In Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren wir uns für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Streuner-, Nutz- und Wildtieren durch Stärkung des Tierschutzes sowie eine verbesserte tiergesundheitliche Versorgung. In unseren Tierschutzprojekten als auch dem Bildungsprogramm TIERÄRZTE WELTWEIT arbeiten wir dafür mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Darüber hinaus fördern wir das Tierschutzbewusstsein im Land durch die Einbindung der lokalen Bevölkerung. In Deutschland schaffen wir mit öffentlichkeitswirksamen und politischen Tierschutzkampagnen die Voraussetzungen für ein respektvolles und tiergerechtes Miteinander von Mensch und Tier.

www.welttierschutz.org

Kontakt

Christoph May

Pressekontakt Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit