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Pressemitteilung | Kampf gegen Tollwut: Impfung von Streunerhunden das Mittel der Wahl (Welt-Tollwut-Tag am 28. September)

Berlin/Lilongwe, 27. September 2017 – Jedes Jahr rund 60.000 menschliche und noch viel mehr tierische Opfer: Der Welt-Tollwut-Tag macht auf die Viruserkrankung aufmerksam, die in vielen Teilen der Erde weiterhin eine tägliche Gefahr darstellt. Der Kampf gegen die Tollwut findet in Entwicklungs- und Schwellenländern dabei häufig zu Lasten der Tiere statt. „Da Hundebisse die Hauptinfektionsquelle für Menschen sind, stehen brutale Tötungsaktionen von Streunerhunden in vielen Ländern leider auf der Tagesordnung“, erklärt Dr. Wendy Phillips, Tierärztin bei der Welttierschutzgesellschaft (WTG). „Die effektivste Möglichkeit, um Gebiete flächendeckend von der Tollwut zu befreien, sind dagegen mehrjährige Massenimpfungen von Streunertieren, insbesondere von Hunden, sowie Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung“, so Dr. Phillips.

Eine groß angelegte Impfaktion zur Bekämpfung der Tollwut hat die Welttierschutzgesellschaft im September in Lilongwe, der Hauptstadt Malawis (Südostafrika), abgeschlossen. Dabei wurden seit 2015 in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation Lilongwe Society for the Protection and Care of Animals (LSPCA) jährlich zwischen 30.000 und 35.000 Tiere geimpft. Die WTG konnte somit ihr Ziel, mehr als 70 Prozent der geschätzten 40.000 Streunerhunde in Lilongwe zu impfen, deutlich erreichen. Die Hauptstadt Malawis ist durch diesen dreijährigen Einsatz nun weitgehend vor neuen Tollwut-Infektionen geschützt.

Darüber hinaus wurden mehr als 400.000 malawische Schulkinder über die Gefahren der Tollwut aufgeklärt. „Um die Zahl der Tollwut-Toten zu verringern, ist dies besonders wichtig. Denn in Entwicklungsländern sind es meist die Kinder, die die Betreuung der Haustiere übernehmen. Sie infizieren sich so überdurchschnittlich häufig mit dem Virus“, erklärt WTG-Tierärztin Dr. Wendy Phillips. Im Rahmen der Bildungsarbeit in Malawi erhielten die Schulkinder daher viele praktische Hinweise zum Umgang mit Hunden: wie sie ihre Körpersprache erkennen, wie sie sich ihnen nähern sollten und was im Fall eines Bisses sofort zu tun ist.

Der Welt-Tollwut-Tag findet jedes Jahr am 28. September, dem Todestag Louis Pasteurs, statt. Pasteur entwickelte in den 1880er Jahren den ersten Tollwut-Impfstoff. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Tollwut zu den „vernachlässigten Krankheiten“, die hauptsächlich arme Bevölkerungsgruppen bzw. Länder betreffen und daher wenig internationale Beachtung finden.

Weitere Informationen unter: http://welttierschutz.org/projekte/streuner/tollwutkampagne-malawi

Themen

  • Erwachsenenbildung

Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. In Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren wir uns für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Streuner-, Nutz- und Wildtieren durch Stärkung des Tierschutzes sowie eine verbesserte tiergesundheitliche Versorgung. In unseren Tierschutzprojekten als auch dem Bildungsprogramm TIERÄRZTE WELTWEIT arbeiten wir dafür mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Darüber hinaus fördern wir das Tierschutzbewusstsein im Land durch die Einbindung der lokalen Bevölkerung. In Deutschland schaffen wir mit öffentlichkeitswirksamen und politischen Tierschutzkampagnen die Voraussetzungen für ein respektvolles und tiergerechtes Miteinander von Mensch und Tier.

Kontakt

Christoph May

Pressekontakt Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit