Pressemitteilung -

Drei Probleme, unter denen Katzen weltweit leiden – und wie der Mensch dagegen vorgehen kann

Der „Weltkatzentag“ am 8. August ist für Millionen von Katzenfreundinnen und -freunden ein beliebter Anlass, mit Videos, Bildern oder Geschichten die Zuneigung zu ihren Tieren auszudrücken. Der Tag bietet aber auch Gelegenheit, auf die zahlreichen Probleme hinzuweisen, unter denen Katzen weltweit leiden. Aus den Erfahrungen vieler internationaler Projekte zum Schutz von Katzen sieht die Welttierschutzgesellschaft drei globale Problembereiche, die engagiertes Handeln durch den Menschen erfordern.

1. Populationskontrolle

Eine hauptsächliche Ursache für weltweites Katzenleid sind Überpopulationen aufgrund fehlender Kastrationsmaßnahmen. Auf ein einziges unkastriertes Katzenpaar können bereits nach fünf Jahren mehr als 10.000 Nachkommen zurückgehen. Bei einer solchen Vermehrung kann auch Zufüttern durch Katzenliebhaber nicht verhindern, dass viele Straßenkatzen unterernährt und so einem zusätzlichen Krankheitsrisiko ausgesetzt sind.

Was ist zu tun?

In Deutschland sind besonders die Besitzer in der Verantwortung, ihre Katze kastrieren zu lassen. Was dabei zu beachten ist, darüber informiert die Welttierschutzgesellschaft im Rahmen der Kampagne „Schütze Deine Katze“. Wo überwiegend besitzerlose Katzen leben, sind dagegen koordinierte, flächendeckende Maßnahmen notwendig. In der bulgarischen Großstadt Plovdiv verfolgt die Welttierschutzgesellschaft das Ziel, die enorme Zahl von geschätzt 10.000 Straßenkatzen zu verringern. Katzen werden systematisch gefangen, kastriert und wieder zurückgebracht. Die Orte sind dabei so gewählt,dass nicht-kastrierte Katzen anschließend nur noch mit geringer Wahrscheinlichkeit aufeinandertreffen und Nachkommen produzieren.

2.
Gewalt durch Menschen

Gewalt gegen Katzen gehört in vielen Ländern zum Alltag. Dass dies auch in Deutschland ein großes Problem ist, zeigen nahezu täglich veröffentlichte Meldungen über Katzen, denen durch Menschen bewusst Leid und Schmerzen zugefügt wurden.

Was ist zu tun?

Wer hierzulande eine Katze beobachtet, der offenbar Gewalt zugefügt wurde, sollte dies – am besten mit entsprechenden Foto-Belegen – der lokalen Veterinärbehörde melden. Auf internationaler Ebene verspricht Tierschutzbildung, die schon in jungen Jahren beginnt, eine nachhaltige Besserung der Situation. Damit Kinder für die Bedürfnisse von Tieren sensibilisiert werden, ist die Welttierschutzgesellschaft mit lokalen Partnern u.a. in Südafrika im Einsatz. Dort wird bei Besuchen in Kindergärten und Schulen der Townships vermittelt, was Mitleid und Mitgefühl mit Tieren bedeutet. Das Ziel ist, so bereits frühzeitig die Gewaltbereitschaft gegenüber Tieren zu verringern.

3. Seuchen und Krankheiten

Vor allem die vielen Millionen Streunerkatzen auf allen Kontinenten sind durch fehlenden Impfschutz ständig in Gefahr, sich mit tödlichen Krankheiten zu infizieren. Diese verursachen zum einem großes Leid bei den Katzen, wie z.B. Katzenseuche. Unter den typischen Katzenkrankheiten gibt es zum anderen eine Reihe von Zoonosen: Infektionskrankheiten, die von Tier auf Mensch übertragbar sind. Ein Beispiel hierfür ist das Tollwutvirus. Zwar finden die meisten Übertragungen durch Hunde statt, doch was viele nicht wissen: Auch Katzen werden regelmäßig positiv auf das Virus getestet und stellen so eine potentielle Infektionsquelle dar.

Was ist zu tun?

Breit angelegte Impfkampagnen schützen Katzenpopulationen vor neuen Infektionen. Nach den Vorgaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) bedeutet dies, mindestens 70 Prozent einer Population in drei aufeinanderfolgenden Jahren zu impfen. Im Fall der Tollwut gelang es der Welttierschutzgesellschaft in Malawi, durch eine flächendeckende Impfung, die neben Hunden auch rund 5.000 Katzen umfasste, die Hauptstadt Lilongwe weitgehend von tollwutinfizierten Tieren zu befreien

Der Katzenschutzpass der Welttierschutzgesellschaft, eine Art „Personalausweis“ für die eigene Katze, bietet Katzenhalterinnen und -haltern weitere Informationen, wie sie zum Wohlergehen ihrer eigenen Katze bestmöglich beitragen können. Dazu zählen auch Hinweise, welche Impfungen für Hauskatzen in Deutschland empfehlenswert sind und welche Anzeichen auf eine Erkrankung der eigenen Katze hindeuten: https://welttierschutz.org/katzenschutzpass/


Ihre Gesprächspartnerin für Interviews:

Aus internationalen Projekteinsätzen in Afrika, Asien und Europa kennt Dr. Wendy Phillips, Tierärztin bei der Welttierschutzgesellschaft, die geschilderten Probleme aus persönlicher Erfahrung. Für Hintergrundinformationen und Interviews rund um den Weltkatzentag steht sie gerne zur Verfügung.


Links:

Malawi: Tollwutkampagne in Malawi mit Partnerorganisation Lilongwe Society for the Protection and Care of Animals (LSPCA)

Südafrika: Informationsarbeit in den Townships mit Partnerorganisation Community and Veterinary Services for Southern Africa (CVS-SA)

Bulgarien: Nachhaltige Populationskontrolle in Plovdiv mit Partnerorganisation Streunerhilfe Bulgarien e.V.

Themen

  • Erwachsenenbildung

Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. In Entwicklungs- und Schwellenländern engagieren wir uns für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Streuner-, Nutz- und Wildtieren durch Stärkung des Tierschutzes sowie eine verbesserte tiergesundheitliche Versorgung. In unseren Tierschutzprojekten als auch dem Bildungsprogramm TIERÄRZTE WELTWEIT arbeiten wir dafür mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Darüber hinaus fördern wir das Tierschutzbewusstsein im Land durch die Einbindung der lokalen Bevölkerung. In Deutschland schaffen wir mit öffentlichkeitswirksamen und politischen Tierschutzkampagnen die Voraussetzungen für ein respektvolles und tiergerechtes Miteinander von Mensch und Tier.

Weitere Informationen unter: www.welttierschutz.org

Kontakt

Christoph May

Pressekontakt Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit