Pressemitteilung -
Studentin des Joanneums Graz gewinnt nationalen James Dyson Award 2020
Wien, 17. September 2020 - Carmen Maier hat für ihr innovatives Konzept Lune, ein Überwachungssystem, das Schlafapnoe-Patienten einen sicheren Schlaf ermöglicht und vor möglichen Atemaussetzern schützt, den James Dyson Award in Österreich 2020 gewonnen.
Carmen Maier, Studentin des Masterstudiengangs Industriedesign an der FH Joanneum in Graz, hat für ihr innovatives Konzept Lune den James Dyson Award in Österreich gewonnen. Im Gegensatz zu gängigen Lösungen um Symptome der obstruktiven Schlafapnoe – bisher unbequeme und starre CPAP-Masken und Zungenschrittmacher mit sehr wenig Tragekomfort – ist Lune ein Halsband mit hohem Tragekomfort, das mit Sensoren ausgestattet ist, welche die Position des Kopfes und die Atmungsaktivität während einer Schlafperiode messen. Typisch für Schlafapnoe-Patienten ist, dass die Zungenmuskulatur erschlafft und die Zunge demzufolge in den Rachen gleitet. Dieses Problem wird mithilfe von Lune dadurch gelöst, dass jene im Halsband verbauten Elektroden beginnen, Muskeln zu stimulieren und so den Schluckreflex anregen. Beim Schlucken kehrt dann die Zunge in ihre optimale Position zurück ohne die Nutzer im Schlaf zu wecken. Falls die elektrische Stimulation zu wenig Wirkung auf die Patienten haben sollte, wird ein Airbag ausgelöst, der den Kopf in eine “optimale” Neigung führt und so die blockierten Atemwege von der Zunge löst.
Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Methoden und Produkten besteht darin, dass Lune nicht nur die Symptome der Schlafapnoe-Erkrankung reduziert, sondern die in Lune verbauten Elektroden die Mundmuskulatur stärken und der Patient so die Möglichkeit erhält, eine dauerhafte und nachhaltige Besserung der Erkrankung zu erreichen.
Laut Studien leiden weltweit über 900 Millionen Menschen an einer obstruktiven Schlafapnoe. Hierbei verschließen sich immer wieder für kurze Zeit die oberen Atemwege. Diese kritische Verengung kommt durch ein Erschlaffen des Zungenmuskels und benachbarter Bereiche zustande und kann zur Aussetzung der Atmung gefolgt von Sauerstoffmangel im Gehirn und den damit verbundenen Folgeerkrankungen führen.
Carmens Maiers Ziel ist es Millionen Männern und Frauen regelmäßig acht Stunden Lebensqualität zu schenken oder zumindest einen sorgenfreien und erholsamen Schlaf. Seit mittlerweile über 3 Jahren arbeitet Carmen Maier am Projekt Lune. „Ich wurde inspiriert durch Geschichten, die mir Patienten, die an Schlafapnoe leiden, erzählten. Viele klagten über einen Mangel an Lebensqualität auf Grund der unkomfortablen Schlafsituation. Durch die herkömmlichen CPAP Masken litten viele an trockenen Schleimhäuten. Darüber hinaus litt auch die Intimität mit den Partnern stark, weil man sich mit der Maske weder bewegen noch küssen konnte. Weiters bringt die Maske keinen nachhaltigen Erfolg, sie stärkt nicht die Muskeln und ist lediglich ein Symptom-bekämpfer. Mit Lune wollte ich dem entgegenwirken und einen Lösungsweg zeigen, mit der man möglicherweise durch Stärkung der Mundmuskulatur eine dauerhafte Heilung erzielen kann. Das wäre zumindest mein Ziel“, so Carmen Maier.
Der James Dyson Award
Beim James Dyson Award sollen junge Designer inspiriert werden, ihre Kreativität und Designfähigkeiten zur Lösung eines Problems einzusetzen. Ziel des Preises ist es, jungen Ingenieuren die Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeiten auf globaler Ebene präsentieren zu können. Zusätzlich zum herkömmlichen James Dyson Award wird erstmals ein zweiter Gewinner mit einem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Die Kreativität und Ideenentwicklung von Carmen Maier beeindruckten und überzeugten die dreiköpfige Jury, welche Lune zum diesjährigen nationalen James Dyson Award Gewinnerprojekt wählten. Insgesamt wurden in diesem Jahr für den James Dyson Award in Österreich 17 Projekte eingereicht. Neben Lune wählte die Jury auch zwei Zweitplatzierte Projekte aus. Diese beiden Projekte und Lune werden nun für den internationalen Wettbewerb eingereicht. Der internationale Preisträger wird im November global bekannt gegeben.
Zweiter Platz: Michael Keinrath und seine Mitstreiter, Studenten an der Montanuniversität Leoben, haben mit ihrem Projekt BioCell den zweiten Platz belegt. BioCell ist ein intelligenter, tragbarer Kochherd, der Biomasse in Wärme, Strom und wertvolle Sekundärressourcen umwandelt. Er reduziert die schädliche Luftverschmutzung in Innenräumen und die Kohlenmonoxidemissionen von Festbrennstoffen auf das Niveau von sauberen Gasherden. „Wir glauben, dass jeder Zugang zu sauberer Energie haben kann! Mit unserem BioCell, einem intelligenten tragbaren Kochherd, machen wir Energie aus landwirtschaftlichen Abfällen nutzbar und machen die Gewinnung sauberer Energie für jedermann weltweit möglich“, so Keinrath.
Zweiter Platz: Fabian Luca Urlicic, Student an der FH Joanneum Graz, hat mit seinem Projekt Lux den weiteren Runner up Platz belegt. Lux ist ein Headset, das das Gehirn des Benutzers beleuchtet, um die Freisetzung von stimulierenden Hormonen auszulösen, die die Symptome von Depression und Schlaflosigkeit behandeln. „Lux hat einzigartige Vorteile, die die Therapie viel diskreter, bequemer und effizienter machen als mit stationären Geräten, die in der gängigen Lichttherapie zum Einsatz kommen. Aufgrund seiner geringen Größe kann das Gerät leicht in jeder Tasche verstaut werden, während nur drei kurze Sitzungen pro Tag erforderlich, um die Ziele zu erreichen“, gibt sich Urlicic selbstbewusst.
Weitere Informationen zu Lune und den anderen Projekten finden Sie auf der Website des James Dyson Award.
Der James Dyson Award wird in 27 Ländern ausgeschrieben und steht Studierenden (oder frischen Hochschulabsolventen) der Ingenieurwissenschaften und der Fachbereiche Produktgestaltung und Industriedesign offen. Folgende Länder nehmen am James Dyson Award teil: Australien, Österreich, Belgien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Indien, Italien, Irland, Japan, Malaysia, Niederlande, Neuseeland, Philippinen, Russland, Schweden, Singapur, Spanien, Südkorea, Schweiz, Taiwan, Vereinigte Arabische Emirate, Mexiko, Großbritannien und die USA.
In jedem Land, in dem der Award stattfindet, wird ein nationaler Gewinner ausgewählt. Auf der nächsten Stufe prüft ein Gremium die Einreichungen aller Länder und nominiert 20 Projekte für die internationale Shortlist. Der internationale Gewinner wird von James Dyson persönlich ausgewählt. Die Bekanntgabe des internationalen Gewinners und der Finalisten erfolgt am 19. November 2020.
Der internationale Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 35.000 Euro. Auch dem Gewinner des Nachhaltigkeit Preises steht ein Preisgeld von 35.000 Euro zu. Der Fachbereich des internationalen Gewinners erhält ein Preisgeld in Höhe von 5‘500 Euro. Die Zweitplatzierten auf internationaler Ebene erhalten jeweils 5.500 Euro. Die Gewinner auf nationaler Ebene erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2.200 Euro.
Der James Dyson Award wird von der James Dyson Foundation ausgeschrieben, einer im Jahr 2002 gegründeten Stiftung, die das Ziel hat, die nächste Generation von Ingenieuren und Designern zu begeistern und zu unterstützen.
Informationen und Updates zum James Dyson Award auf Facebook.
Über Dyson
- Dyson ist ein globales Technologieunternehmen mit Forschungs- und Testlaboren in Malaysia, Singapur, auf den Philippinen und in Großbritannien. Dyson beschäftigt weltweit über 12.000 Mitarbeiter, darunter 4.500 Ingenieure und Wissenschaftler – mit einem wachsenden Anteil in Südostasien.
- Weltweit setzen verschiedene Teams Dysons ehrgeizige Ziele durch Forschung und Entwicklung neuer Technologien um, wie zum Beispiel der Festkörperbatterie, High-Speed-Elektromotoren, Vision-Systemen, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz.
- Dysons 67 Hektar großer Campus in Malmesbury, in der Grafschaft Wiltshire, beherbergt das Dyson Institute of Engineering and Technology, das im September 2017 eröffnet wurde. Dyson investiert 31 Millionen britische Pfund in britische Hochschulbildung, um den Mangel an Ingenieuren in Großbritannien zu überwinden. Der vierjährige, gebührenfreie Studiengang deckt im ersten und zweiten Studienjahr die Grundlagen des Ingenieurswesens ab. Im dritten und vierten Studienjahr umfasst er Inhalte zu Elektronik- und Maschinenbau – alles im Zuge einer bezahlten Beschäftigung innerhalb des Forschungs- und Entwicklungsteams von Dyson, das mit führenden Ingenieuren und Wissenschaftlern an realen Produkten arbeiten.
Themen
- Wissenschaft, Technologie
Kategorien
- james dyson award
Als Technologie- und Erfinderunternehmen hat es sich Dyson zur Aufgabe gemacht, Produkte des täglichen Lebens durch neue Ideen zu verbessern. Mit diesem Anspruch revolutionierte Unternehmensgründer James Dyson die seit 1901 praktisch unveränderte Staubsaugertechnologie. Inzwischen entwickelt und vertreibt Dyson aber nicht mehr nur Staubsauger sondern auch Airblade Händetrockner, Luftreiniger sowie Luftbefeuchter und Haartrockner.