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Mutschler meint ... Kolumne zum Kommunikations-Trend Wissens-Outsourcing

Was wir als Wissensdienstleister aus der Arbeit mit Ihnen lernen
Die Adventszeit ist traditionell meine Zeit des Resümees. Während ich mit meinen Kindern deutsche, amerikanische und brasilianische Lieder von der Ankunft singe, denke ich nochmal daran, welche Regionen der #ruesselfisch im Ozean des Wissens dieses Jahr neu erkundet hat.

Ich spreche hier nicht von geographischen Regionen – hier hat unser intelligentes Schwarmtier, auch für uns überraschend, für unsere Kulturcheck-Leistung mittlerweile selbst entlegene Regionen in Afrika und Asien ausgelotet.

Baut man wie NIMIRUM mit seinem Fisch ein Geschäftsfeld auf, das es eigentlich noch gar nicht gibt, entsteht eine spezifische Topographie. Eine, die sich auch selbst schreibt. Unsere vielen Gespräche und Aufträge leuchten manchmal in Ecken hinein, die wir nicht auf dem Schirm hatten.

Zwei Konstanten haben sich im Jahr 2014 gezeigt.

Zum einen: Wissen überhaupt outzusourcen wird hoffähig.
Agenturen als Dienstleisterprofis waren unsere erste Zielgruppe, unser Austausch dort ist am dichtesten. Und ich habe deutlich beobachtet, wie sich die Tonalität verändert hat. Als wir anfingen, gab es zwei Optionen: (1) Zu sagen, dass man das nicht braucht, und (2) von der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten vollkommen überwältigt zu sein.

Unvergessen sind Reaktionen wie „Da fällt mir jetzt fast zu viel dazu ein“ oder „Das heißt, dank Ihnen komme ich endlich zu dem, wofür ich eigentlich eingestellt worden bin?“ Es kam aber nicht unbedingt zum Einsatz von Nimirum. Das lag sicher auch daran, dass man bis dato noch gar nicht über den Einsatz eines Wissensdienstleisters nachgedacht hatte. Weil wir kein Curve-TV sind, den man besitzt, sobald man ihn kauft (und erst danach heimlich probieren kann, wofür DAS nun wieder nützlich ist), war unsere Aufgabe vor allem, aus dem ersten Eindruck eine praktische Überzeugung zu machen. Sätze wie „Mit Ihnen kann ich also meine internen Prozesse optimieren?“ oder „Das ist genau das, was wir in dieser Situation brauchen“ klingen nüchtern, zeigen mir aber, dass im allgemeinen Trend der inhaltlichen Verdichtung von Kommunikation und der Orientierungsaufgabe von Hochschulen unsere Wissensdienstleistungen jenseits der Begeisterung verortbar geworden s

Zum anderen: Wissen-Outsourcing ist eine strategische Grundsatzentscheidung.
Die eben skizzierte Entwicklung in den Kundengesprächen führte dazu, dass wir unsere Dienstleistung nicht selten am Reißtisch mit den Kunden weiterentwickelt haben. „Ich habe folgende Frage“, hieß es da, „und ihr zeigt mir jetzt einen probaten, schnellen, kostenangemessenen Weg dorthin.“ Zu der Ansicht eines Kunden, dass man „einen vertrauenswürdigen Partner“ wie Nimirum „nicht in Friedenszeiten“ buche (sondern wenn die Hütte brennt), gesellten sich andere Wünsche.

  • Zum Beispiel, dass man „nicht eine Person mit ihrer Kompetenz“ einstellen will, sondern „flexibel Zugriff auf viele Kompetenzen“ haben möchte. Ergebnis: Derzeit basteln wir an einem Outsourcing-Angebot für sämtliche Recherchefragen (das wir qualitätssichernd in der Anzahl limitieren – melden Sie sich also bei Interesse lieber gleich).
  • Oder auch Wünsche nach einer Art Wissenschaftssiegel: „Ich möchte“, hieß es da, „ein Ergebnis, an dessen Validität ich keine Zweifel haben muss.“ Ergebnis: Unter anderem unsere Begriffsanalyse, bei der wir eine wissenschaftlich anerkannte Methode (Diskursanalyse) auf ein in der Kommunikationsbranche wichtiges Feld übertragen (Big Context bzw. Sentiment-Analyse). Aber auch ein Gesprächsangebot an wissenschaftliche Institutionen, bei denen Wissenstransfer ein heißdiskutiertes Thema ist.
  • Natürlich gibt es hin und wieder Ideen, die wir nicht weiterverfolgen wollen oder können. Wir sind keine Leaker, keine Finanzanalysten und kein reines Vermittlungsportal für Experten. Wir liefern Wissen jenseits von Google und Wikipedia. Wir liefern, je nach Wunsch, Markt- und Branchenwissen. Wir sind stets wissenschaftlich in den Methoden und leuchten in Ecken hinein, die Sie vorher vielleicht nicht kannten.

    Ideell betrachtet sehen wir uns nach wie vor als Scharnier für Wissenschaft und Wirtschaft, weil die Zusammenarbeit vor allem an Verständigungsschwierigkeiten scheitert. Dafür haben wir eine Antwort. Im Übrigen auch für jene, die diesen Schritt intern bewältigen möchten.

    Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen

    Ihre

    Anja Mutschler

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