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Ahorn Gruppe fordert: Bestatter als systemrelevanten Beruf anerkennen
Besonders in Ausnahmesituationen wie der aktuellen COVID-19 Pandemie ist es unverzichtbar, Trauerfamilien gut zu begleiten, Verstorbene verlässlich zu versorgen und würdevoll zu bestatten. Daher unterstützt die Ahorn Gruppe – Deutschlands größter Bestattungsdienstleister – die Forderung des Bundesverbands Deutscher Bestatter, seiner Landesinnungen und Landesverbände, die Berufsgruppe Bestatter als systemrelevant einzustufen.
Dass Bestatter umgehend als systemrelevant eingestuft werden, ist aus vielerlei Gründen wichtig.
Menschen sterben, müssen versorgt und bestattet werden. Angehörige brauchen Rat und Hilfe. Ein Trauerfall bedeutet für Familien und engste Vertraute immer eine große Ausnahmesituation. In dieser Zeit ganz besonders.
Unser Dienst kann nicht ausgesetzt oder aufgeschoben werden. In einer Krisenzeit wie dieser muss sogar mit einer Zunahme von Trauerfällen gerechnet werden. Aufgrund der zahlreichen Vorgaben zu Hygiene und Durchführung von Bestattungen bedarf es umsichtiger und professioneller Ansprechpartner. Das gilt sowohl aus Gründen der gesundheitlichen Sicherheit als auch des Mitgefühls. Wenn wir nach Italien schauen, sehen wir ein menschliches und kulturelles Desaster. So etwas gilt es mit vereinten Kräften abzuwenden.
Es ist notwendig, dass Bestattungsinstitute ihren Tätigkeiten ungehindert nachkommen können. Dafür muss ihnen ihr Personal zur Verfügung stehen. Dieses muss z. B. Notfallbetreuungen für Kinder in Anspruch nehmen oder trotz Ausgangssperren zur Arbeit gehen können. Räumlichkeiten dürfen nicht von Schließungen betroffen sein, damit Angehörige empfangen und Verstorbene versorgt und gekühlt werden können.
Wesentlich ist der Zugang zu wichtigen Arbeitsutensilien für Schutzmaßnahmen, wie z. B. Desinfektionsmittel, Handschuhe, Masken und Schutzkleidung. Dieser ist nur für systemrelevante Unternehmen gewährleistet. Gerade im Pandemiefall müssen wir diese Arbeitsmittel haben, um unsere Mitarbeitenden und alle Beteiligten bestmöglich schützen zu können.
Wir begrüßen die Entscheidung der Landesregierung Baden-Württemberg, die die Systemrelevanz der Bestatter anerkannt und die Einstufung in die Wege geleitet hat. Das Land Berlin hat Bestatter inzwischen immerhin in seine Verordnung zur Eindämmung von COVID-19 aufgenommen. So können unsere Kolleginnen und Kollegen dort weiterhin arbeiten und ihre Filialen geöffnet halten.
Eine bundeseinheitliche Regelung wäre wünschenswert und sehr hilfreich. Überhaupt sollten die Maßnahmen und Vorschriften für Trauerfälle möglichst für den ganzen Bund gelten. Das würde für Klarheit sorgen, innerhalb unseres Berufsstandes als auch in der Bevölkerung. Dass überall Verschiedenes gilt, erschwert die Arbeit und macht es fast unmöglich, einen Überblick zu behalten. Da wir bundesweit agieren und da es Trauerfälle gibt, die verschiedene Bundeländer betreffen (wenn z.B. der Sterbeort nicht auch der Bestattungsort ist), wäre die einheitliche Regelung ein guter Schritt.
Die Ahorn Gruppe ist dank ihrer Größe in der Lage, Kapazitäten kurzfristig zu bündeln und den Betrieb aufrechtzuerhalten. Doch weitere Einschränkungen in Bezug auf die Arbeitsausübung dürfen unseren Berufsstand nicht treffen. Die Beachtung der fast täglich neuen Vorgaben in Bezug auf die Durchführung von Totenversorgungen und Trauerfeiern sind Herausforderung genug. Als erfahrene Bestatter reagieren wir verantwortlich und ideenreich darauf und suchen gemeinsam mit den Angehörigen gute Lösungen.
Mit großer Sorge verfolgen wir die dramatischen Szenen in Italien sowie die stetig steigenden Zahlen an COVID-19 Erkrankten und Verstorbenen in Deutschland. Wir bitten die zuständigen Ministerien eindringlich, der Forderung der Branche umgehend nachzukommen und Bestatter als systemrelevant einzustufen. Nur so können wir die bevorstehenden Herausforderungen dieser Krise gemeinsam und gut bewältigen.
Themen
- Soziale Angelegenheiten, allgemein